Eichhörnchen aus einem Auto gerettet

"Sie haben einen Einsatz. Ein Eichhörnchen ist zwischen den Pedalen eines Autos eingeklemmt", so ähnlich lautet ein Anruf der Polizei beim Löschzug Freienohl. Die Kameraden stutzen und starten zu einer ungewöhnlichen Dienstfahrt.

Das Eichhörnchen wird an diesem Tag gleich zwei Mal gerettet. Die ersten Helfer für das Tier sind zwei junge Frauen, die in ihrem Auto unterwegs sind. Sie beobachteten, wie ein Pkw vor ihnen ein Eichhörnchen anfährt. Der Wagen hält nicht an.

Die beiden tierlieben Frauen handeln anders: Sie steigen sofort aus und sehen nach dem Tier. Das Eichhörnchen bewegt sich nicht - es ist bewusstlos. Vorsichtig heben die Frauen das Tier auf und legen es in ihr Auto. Sie wollen es zum Tierarzt bringen.

Als sie losfahren, wacht das Tier jedoch auf. Ängstlich läuft es im Wagen herum und versucht zu fliehen. Dabei verfängt es sich in den Pedalen des Autos. Die Frauen fahren bis vor das Feuerwehrgerätehaus in Freienohl und alarmieren die Polizei. Die Beamten schicken die Kameraden des Löschzugs los.
      
Das Tier hat sich inzwischen selbst von den Pedalen befreit und ist hinter dem Armaturenbrett verschwunden. Die Feuerwehr ruft zwei Kfz-Mechaniker hinzu. Diese schmunzeln über ihren Einsatz und bauen vorsichtig das Armaturenbrett ab. Hinter dem Lüftungsschacht finden sie schließlich das verängstigte Tier. Eichhörnchen haben scharfe Zähne, deshalb entschließen sich die Helfer, Mitarbeiter des Tierheims Meschede hinzuzuholen.

Mit Spezialhandschuhen holen sie schließlich das Tier aus seinem engen Versteck und setzen es in einen Käfig, in dem normalerweise Katzen transportiert werden.

Als Anerkennung für den Einsatz der jungen Frauen, verzichteten die Mechaniker auf ihre Bezahlung. Nach mehr als zwei Stunden Arbeit fahren die Frauen schließlich mit dem Eichhörnchen zum Tierarzt - und diesmal ist der kleine braune Nager in der Katzenbox auch ausbruchsicher verpackt.
    
Literaturnachweis: westfalenpost vom 10.09.2004