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Land der Quellen
von Theodor Pröpper
So oft zum Gruß man singt dir Lieder, du Land der Berge, Sauerland, so oft ich denke immer wieder an Perlenschmuck und Silberband. Ich will von deinen grünen Höh`n dir in die blanken Augen seh'n. |
Des Silberbaches hell Geäder es rieselt in der Mulde Hut nicht fang, dann treibt das Wasser Räder, die Welle eilt und nimmer ruht. Mit ihr ein Gottessegen quillt, der grünen Erde Durst sie stillt. |
Als Land der Quellen ich dich preise, die blinken zwischen Farn und Moos und plätschern, murmeln heimlich, leise, dort unter Bäumen, riesengroß und schaun aus Augen blank und rein ins golddurchwirkte Land hinein. |
Wie Augenperlen sind die Quellen, die Bäche sind wie Silberband, durchwirken mit dem Glanz, dem hellen, der Heimat blühendes Gewand. Sie wachsen, weiten sich zur Flut. O, Wasser du, der Erde Blut! |
Vom Wässerlein im Wiesengrunde, vom Spring an steiler Felsenwand klingt alle Stunde neue Kunde aus deinen Tiefen, Sauerland; denn jeder Quell mit seinem Lauf schlolß eine Tür der Erde auf. |
Im Tal der See wie Glanz sich breitet, der leuchtet feierlich und hold. Der Nachen drauf sein Segel spreitet, der Himmel spiegelt drin sein Gold. Gestaute Kraft in Menschenhand, du, blauer See im Sauerland! |
Die Quellen sind wie scheue Fragen, wie Augen, die verwundert sind, die mit sich ein Geheimnis tragen, bestaunen Sonne, Luft und Wind. Doch sorglos dann, wie Kindermut, sie hüpfen, wies die Freude tut. |
Durch Laub und Schatten hin zur Quelle! Der feuchte Duft die Stirne kühlt. Mich freut das Spiel der Bergforelle, die Welle meinen Fuß bespült. Ich trinke - trink - o Quell, hab Dank! Du Wein der Erde! - Labetrank! |