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Innenraum der Pfarrkirche vor 1959
In den Jahren 1951 bis 1959 finden unter Pfarrer Theodor Dolle (1949 - 1960) große Reparaturen und Erneuerungsarbeiten in der St. Nikolaus Pfarrkirche Freienohl statt. Dabei ging sehr viel historisches Inventar verloren, welches aus heutiger Sicht sicherlich erhaltenswert gewesen wäre. Am 3. Oktober 1950 legt Architekt Joseph Schwefer, Freienohl ein Gutachten über die Notwendigkeit größerer Reparaturen nach den Kriegsschäden vor. Folgende Arbeiten wurden in diesem Zeitraum ausgeführt:
- 1951 - Dachdeckermeister Hirnstein macht den Wetterhahn von 1877 wieder gängig
- 1952 - 14 neue Kirchenbänke und 2 Abschlussbänke von Hugo Altenwerth, Freienohl; Notwendige Verbesserungen am Dach und an der Blitzschutzanlage, Gebrüder Hirnstein
- 1954 - Bauzeichnung für die Sakristei, Architekt Heinrich Stiegemann, Warstein
- 1956 - Bau der Sakristei und des Heizungskellers;Neues Hauptportal, Schreinermeister Clemens Feldmann
- 1958-59 - Sechs neue Kirchenfenster im Chorraum, Entwurf Kunstmaler Wilhelm Rengshausen, Lünen; Neuer Plattenbelag (Solnhofer Platten) in der Kirche; Unter den Kirchenbänken wurde ein Holzpodest verlegt; Neuer Tischaltar aus heimischen Dolomit (Erwitter Sandstein), Entwurf H. Stiegemann, Warstein; Genehmigung durch das Generalvikariat für den Abbruch des des Hochaltars; Erhöhung des Chorraums um drei Stufen; Zwei neue Seitenaltäre und Verkleinerung der Nischen; Neuer Innenanstrich, neue Außentüre mit Innen-Windfangtüren
Die Reliquien im Hochaltar waren vom Hl. Candidus († 302 ?) mit seinen Gefährten. Candidus war einer der Märtyrer der Thebäischen Legion des römischen Offiziers Mauritius, die sich weigerten, an der Christenverfolgung mitzuwirken. Daraufhin ließ Maximianus ein wüster Christenverfolger, der Mitregent von Kaiser Diokletian war, die aus 6.600 Christen bestehende Legion ermorden.
Zu den Fensterbildern vor 1959 ist anzumerken:
Das Fensterbild hinter dem Altar (Mitte) zeigte Jesus Christus; links davon den Hl. Petrus, rechts davon den Hl. Paulus.
Auf der Nordseite waren in den Fensterbilder von vorn nach hinten dargestellt: Die Hl. Theresia vom Kinde Jesu (wurde vor allem um 1900 sehr verehrt), die Hl. Agatha oder die Hl. Ursula (?) und die Hl. Elisabeth – Rosenwunder. Die Darstellung auf dem letzten Fensterbild ist unbekannt.
Auf der Südseite waren in den Fensterbilder von vorn nach hinten dargestellt: Der Hl. Aloysius, der um 1900 sehr verehrt wurde und den Kindern und Jugendlichen als gutes Vorbild vorgestellt wurde), der Hl. Andreas, der Hl. Nikolaus und der Hl. Antonius.
Hierzu erzählte der bereits verstorbene Franz Feldmann, dass die Mütter früher, die zu Hause etwas dringend suchten, ihr Kind „mal eben“ zum Hl. Antonius in die Kirche zum Beten geschickt haben: Er möge doch der Mutter das Gesuchte finden lassen. Wenn das Kind wieder nach Hause kam, hatte die Mutter das Verlorene meistens wieder gefunden.
Literaturnachweis: 1753-2003 - 250 Jahre Pfarrkirche St. Nikolaus Freienohl und Informationen von Herrn Pasternak
Fotonachweis: Karl-Heinz Kordel