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Unsere Toten-Leuchte draußen zur Hauptstraße: irdisches Leben ist eben nicht alles!
Gut zu verstehen, wenn über eine Toten-Leuchte nichts oder wenigstens kaum etwas gewusst wird.
Draußen, außerhalb unserer St. Nikolaus-Kirche, oberhalb der Hauptstraße am Kirchaufgang gegenüber dem Hl. Nikolaus steht seit 1998 unsere Toten-Leuchte, unsere Verstorbenen-Gedenksäule. Aus festem Eifeler Vulkan-Gestein. Etwa in Manns-Höhe mit einer geschickt verglasten Steinkuppel abschließend. In ihr wird nach dem Toten-Läuten eine Kerze angezündet, wenn ein Gemeinde-Mitglied verstorben, aber noch nicht beerdigt ist.
Selbstverständlich soll dieses brennende Licht auch von den Fußgängern unten von der Hauptstraße gesehen werden. Diese Säule soll auch kein Denkmal sein, sondern ein „Bet-Mal“. Darum auch die acht Ecken. Denn seit alters her ist die Acht-Zahl ein Zeichen für den Glauben an die Auferstehung der Verstorbenen. An vielen Taufbecken und Friedhofskapellen wird das sichtbar.
Wer die Kerze brennen sieht, kann etwa so beten: „Auferstandener Jesus Christus! Ich kenne den Verstorbenen. (Oder: Ich kenne den Verstorbenen nicht.) Schenk ihm jetzt doch die Gnade – das Geschenk – der Auferstehung. Amen.“
Genauer müsste es heißen: Auferweckung. Denn von sich aus kann der Verstorbene nicht auferstehen.
So oder so ähnlich hat sich unser ehemaliger Pfarrer Werner Gerold (1983-2000) das gedacht, als er dieses „Bet-Mal“ anschaffte zum 14. April 1998.
Leider wurde noch in der Nacht der Einweihung das Glas dieses Bet-Mals eingeschlagen. Der Verstorbenen-Lästerer und Gottes-Lästerer ist unbekannt geblieben. Viele waren empört. Auch der Künstler, Herr Gördes aus Hellefeld, war sehr verärgert. Damals. Aber vielleicht wurden durch den nachfolgenden Zeitungs-Bericht über diese Blasphemie erst recht viele Freienohler auf die Neuerung an unserer Kirche aufmerksam.
Man weiß ja: Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade.
Heinrich Pasternak, 2000, 2024.