Das Schul-Preisausschreiben 1952 von unserer St. Nikolaus-Schützenbruderschaft

Welcher Förderverein entwickelt, fördert für jetzt 2024 oder 2025

Ein neues Schul-Preisausschreiben?

 

 

Hier zum Schul-Preis-Aufsatz von 1952:

Das ist noch einen Preis wert! Denn unsere St. Nikolaus-Schützenbruderschaft hatte zum 22. August 1952 zu einem Preisausschreiben alle Schulkinder eingeladen. Gefragt war nach 34 Freienohler Ortsbezeichnungen, wo die sich befanden und warum sie so hießen. Fünf von ihnen sind hier ausgewählt: Rabensäol, Schmandsack, Gräute Bläreg, Bäukols Soipen, Räusenbroke. (Der Buiterling hat schon gemerkt: das ist Freienohler Platt.) - Die Aufsätze sollten abgegeben werden beim damaligen Schützenmeister Georg Neise, Von Steubenstraße. Ach so, wo ist die denn? Hinter dieser Ferien-Aktion stand gewiss auch der hochverdiente Lehrer Konrektor Franz Kroh. Leider ist in seinem Nachlass davon nichts zu finden. Aber die heutzutage 60- bis 70-Jährigen Freienohler können ja mal in ihren Schatzkisten und Schubladen suchen oder von ihren Kindern und Enkeln suchen lassen. - Hier sind schon mal einige Neufassungen, die eines Tages in die Liste „Freienohler Straßennamen und deren Bedeutung“ übernommen werden können.

Am Hügel

Wo diese Straße liegt, ist bekannt. Aber warum heißt sie ausgerechnet am Hügel? Woher kommt dieser Name? Wer im Zentrum von Freienohl steht, der hat wohl nicht das Gefühl, am Hügel zu stehen, sondern inmitten der Freiheit. Aber wer sich mal 300 Jahre, 400 Jahre oder 500 Jahre zurückversetzt, nicht in die Zeit der alten Kirche und in die der jetzigen erweiterten Kirche schon gar nicht, sondern in die Zeit unserer ganz alten Kirche und dann von Hirschberg kommt und nach Vrigenole will, wer die uralte Querstraße, den Plackweg, kreuzt, durch die Giesmecke und den Hohlknochen geht und dann unten an der Langelbrücke (die gibt es schon 1474) die Ruhr überquert, da sagt dann sein Weggefährte vielleicht: „Da, am Hügel, das ist Freienohl!“ Der Name „Am Hügel“ passt genau! Warum sich gerade da unser Freienohl befindet? Wegen der zahlreichen Siepen. Sauberes, fließendes Quellwasser war für das alltägliche Leben zu allen Jahreszeiten wichtiger als eine Sonnenlage von vorn. Die Sonne im Rücken haben, das ist nicht dumm. Und dazu noch die Freiheit!

Schlesische Straße

Die gibt es - leider - nicht. Die sollte es geben. Anstelle des Finkenwegs. Den gibt es auch nicht mehr. Dafür den Sperlingsweg. Die Geschichte mit diesen 3 Namen zeigt Zusammenleben, Zusammenarbeiten und Kommunikation mit unten und oben und oben mit unten, auch wenn es nur ein Sperling-sweg geworden ist. Und die Geschichte zu dieser geplanten, leider nicht entstandenen Straße soll erinnern , besser Gedenken wach halten an die Ost-Vertriebenen, Flüchtlinge aus Böhmen und Mähren, Schlesien, Oberschlesien, Polen. Ostpreußen, die sich bei uns in Freienohl, vor allem auf der Bettenhelle nach dem Zweiten Weltkrieg (Ende im Mai 1945) in den 50ger Jahren des 20. Jahrhunderts niederließen, ein Haus bauten. Dann brauchte es auch Straßennamen. Die Behörden, Gemeindeverwaltungen und Amtsverwaltungen baten die Bürger, ihre Gruppen, Vereine, Organisationen, Vorschläge zu machen. So folgen aus den Akten des Amtsarchivs Freienohl und dem Pfarrarchiv der St. Nikolaus-Pfarrei diese Auszüge, zugespitzt auf Schlesische Straße, Finkenweg, jetzt (2009) Sperlingsweg. Bei diese Auswahl wurde auch wert gelegt auf unterschiedliche Meinungen. Pfarrer Dolle schlägt mit mehreren Gemeindemitgliedern am 23. April 1954 in einem 1 ½ seitigen Brief den Namen Finkenweg vor. (PfA A29) – Aus dem Finkenweg sollte die Schlesische Straße werden. Am 20. November 1955 schreiben 7 Freienohler Bürger ihren Brief an die Gemeindevertretung: „Gegen die willkürliche Namensbenennung im Bezug auf die neue Schlesische Straße erheben die Anlieger derselben Straße Protest. Die Anlieger der Straße sind im Verhältnis 7 zu 2 Einheimische und Flüchtlinge. Dieselben legen keinen Wert darauf, durch die neue Straßenbenennung als Flüchtlinge zu gelten. Es wird nach gereifter Überlegung dem Gemeinderat sicherlich nicht schwer fallen, einen geeigneteren Namen für die Straße zu finden. Unsere Vorschläge wären: Sauerlandstraße, Neue Straße, Hecken Straße, Sonnen Straße usw., Drosselstraße, Christine-Koch-Straße.“ Die 7 Unterschriften werden hier ausgelassen. (AA 2246)

Nach diesem Brief schreiben 7 andere Ostvertriebene an den Gemeinderat in Freienohl ihren Brief; im Amtsarchiv abgestempelt am 21. Dezember 1955: „Es ist uns Ostvertriebenen in der Schlesischen Straße bekannt geworden, dass sich die übrigen Anwohner unterschriftlich gegen diese Namensnennung ausgesprochen haben. Es spricht von einer eigenartigen Gesinnung und vollständiger Unkenntnis über den Verlust kostbarster deutscher Gebiete, wenn man es verabscheut, in Erinnerung an unsere geliebte Heimat den von der Gemeinde beschlossenen Namen `Schlesische Straße` anzuerkennen. Wir Unterzeichneten freuen uns, dass der Gemeinderat von Freienohl wenigstens mit einer Straßenbezeichnung in Freienohl in Erinnerung an den deutschen Osten dem Beispiel vieler deutscher Orte gefolgt ist.“ Die 7 Unterschriften werden hier ausgelassen. (AA 2246)

Auszug aus dem Protokoll der Sitzung der Gemeindevertretung Freienohl vom 20. Dezember 1955: Um- und Neubenennung von Straßen: Schlesische Straße: „Der Einspruch der Freienohler Anwohner sowie die Eingabe der ostvertriebenen Anwohner der Schlesischen Straße wurden verlesen. Nach eingehender Beratung wurde zur Erinnerung der besetzten Ostgebiete und im besonderen der Provinz Schlesien der Straßenname `Schlesische Straße` durch Abstimmung mit 17 Stimmen bei einer Stimmenenthaltung aufrecht erhalten.“ Das Ergebnis sollte so sein: von den beiden Wegen, Straßen zwischen Grimmestraße und Bettenhelle: erster Abzweig: Finkenweg, zweiter Abzweig: Schlesische Straße. (AA 2246)

Als in den Jahren neuer Straßen, so zwischen 1950 und 1960, und der Neugliederung der Städte und Ortschaften, als Freienohl nach Meschede umzog oder umgezogen wurde, so in den 70ger Jahren, als dabei die Post dafür sorgte, dass es einen Straßenname in einer Ortschaft, Stadt nur einmal gab, da war dann 1978 geklärt: aus dem Finkenweg in Freienohl wurde der Sperlingsweg, aus dem Finkenweg in Grevenstein wurde der Starenweg und damit es keine postalischen Irrläufer gab, wurde der Name Finkenweg ganz abgeschafft und der Name Schlesische Straße in Meschede – leider – nicht mehr eingeführt.

Wo sind in Freienohl: Erste Straße, Östliche Straße, Oststraße, Vordere Straße, Westliche Straße,, Obere Straße, Rechte Straße, Linke Straße?

In den Protokollen unserer Freienohler Gemeinderatsversammlungen mit dem Bürgermeister und dem Amtmann an der Spitze kommen diese Straßennamen in den Jahren von 1880 bis 1912 wie ganz selbstverständlich auf. Zwei Schritte zur Lösung: 1. Man stelle sich mit oder ohne Stadtplan auf den Marktplatz und schaue nach Süden und stelle sich die Straßen, die wohl ältesten, vor, die bergauf führen. Dann wird es ziemlich einfach: Die Erste Straße, die Östliche Straße, die Oststraße, die Vordere Straße: Das sind die damals geläufigen Namen für die Bergstraße. Wer die hinaus geht, spürt leibhaftig diesen Stra0ennamen. 2. Jetzt sehe man sich die alten Kataster-Karten an. Da sind die Häuser, Parzellen, Grundstücke eingezeichnet mit dem Besitzer-Namen. Die Namen zeigen, dass die Bergstraße gleichzeitig ihre unterschiedlichen und doch so anschulichen Namen alle verdient hat.

Und die Rechte Straße? Das ist nicht die Düringstraße, die es damals nur in ihren Anfängen gab, und die dann später zur Brunnenstraße umbenannt wurde. Die Rechte Straße ist die Krumme Straße. Wer die hinaufgeht, erlebt dann schon, wo die Obere Straße ist, das obere Ende der Krumme Straße. Genau so geht’s mit der Linke Straße: die ist die Kerstholtsgasse. Der Vergleich mit der alten Kataster-Karte und den Namen der ursprünglichen Hausbesitzer ist sicherer Beleg. Gründliche Heimatfreunde können im Amtshaus diese Akten einsehen: Nr. 412 und 415.

Das Katersiepen

Wo der ist? Schon falsch. Es heißt: das Siepen. Wo das Katersiepen genau anfängt? Oberhalb des Alten Wegs, noch höher: oberhalb der Bergmecke, vielleicht noch höher. Jedenfalls weist der zweite Wortteil `mecke` auf ziemlich feuchten Untergrund hin. Dann wurde das Siepen, das sich inzwischen gebildet hatte: ein beständig fließendes Quellwasser kanalisiert. Wo der kleine Bach weiter fließt, zeigt das Straßenschild: jenseits der Hauptstraße, zwischen dem alten Haus Hatzig und dem ehemaligen Schwesternhaus (davor Koßmann, danach Antik-Lohmann, jetzt Familie C. Wattison). Eigentlich ist das auch keine richtige Straße, wegen des Gefälles von 21 Prozent; darum auch kein Bürgersteig, nicht mal ein Handlauf. Als das Siepen nur ein ganz schmaler Pfad war, ohne Häuser, da durfte, musste der Junge Dietmar Hatzig die häusliche Milchkuh aus dem Stall des elterlichen Hauses Rocholl-Hatzig (jetzt Hauptstr. 42) über das Katersiepen hinunter am Strick festgehalten auf die Weide treiben. Da, wo der Weg das Siepen kreuzte, ein eisernes Rost das Überqueren erleichterte, für den Menschen, aber nicht für die Kuh, die war vom Plätscher-Geräusch verunsichert und wollte nicht auf die andere Seite. Die tierpädagogischen Maßnahmen des 10-Jährigen waren nicht immer ein Kinderspiel.

Warum nun Katersiepen? Es gibt mehrere Deutungen. Welche die zutreffende ist, weiß nur der Erfinder. Aber der ist noch unbekannt. Der hoch geachtete Freienohler Heimatforscher Lehrer Konrektor Franz Kroh wird es nicht sein. Denn diesen Katersiepen gab es vor seiner Freienohler Zeit schon. Dafür spricht auch eine

erste Deutung: Unten im Ruhrtal, hinter der Langelbrücke, links hinter der Linnebornschen Brücke, und dann gut 50 Meter weiter zwischen dem Linnebornschen Graben und der Ruhr, steht rechts am Langelweg das Gebäude, das nach außen hin noch genau so aussieht wie eine sauerländische Schützenhalle; inzwischen arbeitet darin auch die hochmoderne Computer-Firma Warensortiment PCE und auf der anderen Wegseite die hochspezialisierte Chemie-Firma Bredt-Galvanik. Es war die Schützenhalle. Gebaut 1890. In ihr ging es am jährlichen Schützenfest hoch her. Das Schützenfest wurde hier unter den Eichen schon Jahre vorher gefeiert. Danach, spät in der Nacht oder ganz früh am Morgen, mussten die bis zuletzt feiernden Schützen auch nach Hause, nach oben ins Dorf. Manche mussten mit dem allerersten oder auch zweiten Zug zur Arbeit nach Arnsberg, nach Neheim, nach Hüsten. Und die sollen „mit einem Kater“ gegangen sein. Dieser Deutung gemäß das Siepen hinauf, das Katersiepen. Aber ob DIE Schützen wirklich diesen schmalen Padweg zwischen Siepen und Hecken, auch wenn es schon etwas hell wurde, hinauf ins Dorf zogen, ist unpraktisch; freilich nicht für die vom Alten Weg oder für die da neu gebauten von der „Chaussee“. Die meisten erreichten ihr Zuhause sicher und trockenen Fußes über die Kaiserwiese und die Hügel-Straße. Und vor allem: die Redeweise mit dem Kater hat nichts mit dem männlichen Tier zur Katze zu tun. Die Redeweise entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in deutschen Universitätsstädten unter Studenten und war eine Eindeutschung und Verstümmelung des ursprünglich altgriechischen Worts „kattárrh“. Damit ist gemeint ein schlechtes Befinden nach übermäßigem Alkoholgenuss UND zu kurzem Schlaf. Aber dieser Schlaf lag ja für diese Schützen noch gar nicht vor. Und ob die Freienohler Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts – ohne Tageszeitung, Radio, Fernsehen, Internet – schon etwas von diesem ganz speziellen Kater der Studenten gewusst hatten? Zu kurzer Schlaf vor den Vorlesungen. Eher nicht.

Zur zweiten Deutung. auch aus dem Alt-Griechischen. Da gibt es das Verbum „katarhéin“ (das erste a wird kurz gesprochen, die Endsilbe wird betont), auf deutsch: herab fließen. Das passt? Nein. Das im Alt-Griechischen erste „a“ wird kurz gesprochen; aber das „a“ im Freienohler Katersiepen nie, sondern immer lang gesprochen. Das ist keine Laut-Klauberei. Dieses sprachgeschichtlich doch nicht zutreffende Angebot stammt von Hans Bahlow, aus seinem Buch „Deutschlands älteste Fluss und Ortsnamen“ (Hamburg, 1962). Interessant ist: in seinem nachfolgendem Buch „Deutschlands geographische Namenwelt“ (Klostermann, Frankfurt, 1965) erscheint diese Griechisch-Lösung nicht mehr. Und welcher Freienohler hat um 1910 – 1915 das Wort Katersiepen mit seinem Wissen aus seiner Studentenzeit in Verbindung mit dem Alt-Griechischen geprägt? Denn seit diesen Jahren gibt es für dieses Siepen den Namen Katersiepen. Heutige Großeltern kennen das Wort Katersiepen von ihren Großeltern.

Eine dritte Deutung: Katersiepen weist hin auf eine Kate, einen Stall oder auf ein ganz schlichtes, bescheidenes Wohnhaus (in anderen Gegenden Häuslerwohnung genannt), unten vor der Langelbrücke, dicht am Siepen auf der Kaiserwiese. Das kann nicht sein. Denn ein solches Haus, ein solcher Stall wäre in den vorhandenen, einsehbaren Katasterkarten eingezeichnet und für die Errichtung hätte eine Baugenehmigung vorliegen müssen wie für alle Häuser an der Kaiserwiese. Akten-Einsicht lässt nicht auf eine Kate kommen.

Es gibt noch eine vierte Deutung, wohl die Lösung. Die steht m Bericht des Landrats in Arnsberg am 15. Mai 1903 über die „Ruhrschau“. Die „Ruhrschau“ ist die jährliche Kontrolle, Besichtigung des Ruhr-Verlaufs, der Ruhr-Uferwiesen, der Schutzmaßnahmen vor oder nach Überflutungen; darum erst im Mai oder Juni. Der Landrat wird begleitet von Fachleuten seiner Behörde, vom Amtmann und vom Bürgermeister, Ratsmitgliedern und vor allem den Besitzern der Ufer-Wiesen. Aus dem Protokoll: „Die am linken Ufer belegene (gelegene) Wiese von Becker gnt. Kaiser und der Langelbrücke, der neuen Ruhrbrücke, ist durch das Abfallwasser des Wehrs in Folge der Wehr-Anlage stark gefährdet (Abfall-Wasser ist herab fließendes, „ab-fallendes“ Wasser, ist kein Schmutz-Wasser!). Wo jetzt die Wiese ist, war früher teilweise ein Loch. Abhilfe ist möglich durch Anhöhung der zum Wehr gehörigen Fachbau-Verlängerung auf der linken Flußseite...“ (AA 1673) Das ist längst geschehen – und anzuschauen. Jenes Loch freilich und das so vorhandene mehr oder weniger „stehende“ Wasser, sumpfige Gelände können durchaus etwas mit dem Wort / Wortteil „kater“ oder „kat“ zu tun haben: dabei kann auf den Rückgriff ins Altgriechische verzichtet werden. Denn der schon zitierte Hans Bahlow gibt einen Tipp: in einem Lexikon die Wörter mit den Vorsilben „Kat-“ oder „Ket-“ aufzuuschlagen. Und wenn man dann noch weiß, dass im Erscheinungsbild dieser Orte: nasser, feuchter Grund, Sumpf und ähnliches sichtbar wird, dann lässt sich verstehen, warum das Katersiepen genau so heißt. Allerdings: wer kam Anfang des 20. Jahrhunderts in Freienohl auf diesen Gedanken?

Selbstverständlich haben Fische in der Ruhr keinen Kater angelockt, das Siepen auch nicht.

Hohe Fohr            

Wo diese Straße ist, braucht nicht erklärt zu werden; in den Telefon-Büchern befindet sich ein Stadtplan von Freienohl. Die zweite Frage: Warum heißt diese Straße so. Lernenswert war; sie hieß anfangs „Auf der Hohen Fohr“. Das Warum konnten die Freienohler ganz früher von selber erklären. Heute hilft äußerst gründlich weiter: Günter Müller: Westfälischer Flurnamenatlas, im Auftrag der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, hier S.91 – 93, in Auszügen. Dieses vierbändige Werk im DIN A3-Format ist selbstverständlich im Stadtarchiv im Amtshaus in Freienohl einsehbar. Das südwestfälische, unser Wort Fohr kommt vom altniederdeutschen Furh und meint ursprünglich Acker-Furche, Einschnitt, Vertiefung im Erdboden. Im Laufe der Zeiten bezieht sich die Fohr nicht nur auf Gräben und schmale Streifen, sondern auch auf die daran liegenden Acker-Parzellen. So ist Fohr ein Flurname. Der erste Wort-Bestand „hohe“ meint ursprünglich den oberen Teil eines steil ansteigenden Ackers. Dann entwickelte sich dieser Rand-Teil zum Flurnamen und meint dann die Äcker in Hanglage mit Randböschung. Das trifft ja auch bei unserer Hohen Fohr zu, wenn man sich die Häuser auf diesen Äckern, Weiden wegdenkt. Kein Problem.

 

Beratungsbereit: Heinrich Pasternak.

Heinrich Pasternak, November 2009, aktualisiert September 2024.