„Oh“ – „Tach“ – „Moin“ – „High“  - „Hellau“ - „Hallelujah“:                                            
Gruß-Wörter durchschauen bis zum Mißbrauch
Erfahrungen verbaler Kommunikation rund um 2000 - 2025
 
Hingehuschte Grußwörter: Die geradezu geräuschlos und hastig dahin gehuschten Grußwörter an gegenüber lebende Personen, Familienangehörige usw. werden eigentlich ganz anders ausgesprochen. Nämlich mit herzlich offenen Augen und glaubwürdigen Lauten: „Oh!“ – „Guten Tag!“ – „Guten Morgen!“ – „Halleluja!“ Die gesprochenen Wörter können ergänzt, ins Ganzheitliche geführt werden mit entsprechender, zum Sprechen geeigneter Körper-Sprache; hier nur aufgezählt: Handreichen, Umarmen, Streicheln, Küssen.

Ökumenische spirituelle Halloh-Kommunikation zwischen 1990 und 2010: An der Spitze der Fronleichnams-Prozession auf dem unteren Küppel-Weg gehen die Ministranten mit ihrem Ministranten-Leiter. Beim Vorbeiziehen unterhalb der Kreuz-Kapelle steht an der Wand der evangelischen Kirche ihr Pastor. Ganz herzlich freundlich streckt er – für seine Gemeinde – beide Arme, Hände in die Höhe zum Ökumenischen Gruß. Wir Minis alle strahlen hinauf. Echt ökumenisches Grußwort!
Ein ungewohntes und ungewöhnliches Grußwort: „Gelobt sei Jesus Christus!“ Dank des EBAP, des Erzbischöflichen Archivs Paderborn mit den handgeschriebenen Pfarrei-Berichten der Freienohler Pfarrer von 1886 bis 1902 zuerst Julius Falter und dann Karl Steimann, hier zusammengefasst: Auch außerhalb seines Pfarrhauses ging der Pfarrer in fußlanger schwarzer Soutane. Auf der Straße hätte er einen Knaben, heutzutage: Jungen, treffen können. Doch sobald der den Pfarrer sah, ging er sofort ihm aus dem Weg und in eine andere Richtung. Er hätte nämlich zu Füßen des Pfarrers die Kniebeuge machen und sagen müssen: „Gelobt sei Jesus Christus!“ Das wollte der Knabe nicht. Ganz anders verhielten sich die Mädchen. Jeans waren damals noch unbekannt. Im Kleid oder Rock, etwas oberhalb ihrer Knie gingen sie selbstverständlich auf den Pfarrer zu, machten mit gefalteten Händen vor ihm einen Knicks und sagten freundlich: „Gelobt sei Jesus Christus!“ Diese Sitte, dieser Brauch war wohl beendet zur neuen Zeit des Ersten Weltkriegs, 1914 – 1918. In Bayern ist bekannt der Gruß, - noch: „Grüß Gott!“ Und: „Grüatz Di!“ Dies kann bedeuten: „Grüß Dich Gott!“ Oder: „Grüß Dich, Gott!“ Oder: „Grüß Dich!“

Nebenbei: „Geschichte ist der Humus, auf dem die Zukunft wächst.“ Das lehrt Frau Prof. DDr. Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz in Wien. Zum Weiter-Denken und Weiter-Glauben: zum Namen „Gott“ zunächst im Internet anklicken: Urschalling, St. Jakobus-Kirche und „Gott in weiblicher Gestalt“. Und etwas lesen im Buch von Annette Jantzen: „Gotteswort, weiblich – Wie heute zu Gott sprechen?“, Herder, 2022, 144 S.,16,00 €. – Und: Mira Ungewitter: „Gott ist Feministin – Mein Leben mit Evva, Maria und Lady Gaga“, Herder-Verlag, 2023, 190 Seiten, e 18,00.  - Und: Rainer Bayreuther:  „Der digitale Gott : Glauben unter technologischen Bedingungen“, Claudius Verlag, 2023, 26,00 €. -

Nach den Zwischen-Infos zu den Gruß-Wörtern:                                               
„Halloh“ ist ein Freundschafts-Gruß, in Deutschland auch mit Handschlag, sogar mit Umarmung. Dieses „Halloh“ kann freilich auch ein Allerwelts-Gruß, ein oberfflächlicher Alltagsgruß sein, ein Wort-Mißbrauch, ganz einfach so daher gesagt. „Der Ton macht die Musik!“
Das Wort Halloh, auch „Hellou“ gesprochen, geschrieben, stammt aus den USA, aus Nord-Amerika. Am Ende des Zweiten-Weltkrieges, im April-Mai-1945 grüßten die siegreichen Soldaten-Fußtruppen die am Straßenrand stehenden neugierigen Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen mit dem Wort: „Hallo“. Dazu, in Franken persönlich erlebt, drückten die durchmarschierenden Soldaten uns Jungen weißes Kaugummi in unsere Hand. Leckeres Sieges-Freundschafts-Zeichen!
Nun von diesem Wort „Halloh“ zu seinem Quell-Wort, Grund-Wort, Ausgangs-Wort: Lange vor der allgemein bekannten Entdeckung Amerikas im Jahr 1492, noch 5 oder 10 oder 15 Jahre vor dem auch bekannten Jahr 1021 ereignete sich dies: Aus Island über Grönland waren auf Neufundland, inzwischen Kanada, Amerika gelandet dank ihrer faszinierenden Segelschiffe mit den langen Rudern: Wikinger und Iro-Schottische Mönche, auch Wander-Prediger genannt. An Land gegangen, da standen ihnen gegenüber ganz andere Menschen: Indianer, Indigene. Ratlosigkeit, Staunen auf beiden Seiten. Was tun? Gegeneinander kämpfen? Krieg anfangen? Warum denn? Erst mal schweigen. Dann plötzlich ein Wunder! Die Wikinger und Mönche hoben ihre Arme, ihre Hände hoch in den Himmel und riefen laut und lang: „Hallelujah!“ Und das Wunder wirkt weiter. Die Indianer haben verstanden: strahlen vor Freude! Dieses neue Wort. Neue Sprache. Neue Kommunikation.
„Hallelujah“ ist ein uraltes hebräisches Wort der Juden-Religion, des Alten Volkes Gottes, „unserer älteren Geschwister im Glauben“ sagen gern die Christen, auch ausdrücklich in Deutschland nach der Verfolgung und Ermordung durch das Nazi-Regime 1933 – 1945. „Halleluja“ ist ein Sammel-Wort, ein Sammel-Begriff zum Begreifen, Wahrnehmen des jüdischen und christlichen Gott-Glaubens. Dieses Wort ist positiv gewichtet, gewertet: „Hallelujah“, das letzte Wort der Psalmen im Alten Testament der Bibel: „Gelobt ist, sei Gott, der Herr des Friedens!“ Ein Freude-Gesang.
Im Sammel-Wort Hallelujah sind diese hebräischen Wörter enthalten: hall / halle, El, ELOHIM, Jahweh / JAHWH. – Kurz entfaltet, übersetzt: „hall / halle“ = „Lob und Dank sei, ist“. – „EL“ = Gott, Eigenname Gottes, Singular-Form, und Appellativ, Anruf: Herr, nicht negativ gewichtet wie meistens: Herrscher, sondern positiv wie – kulturgeschichtlich bedingt – Hirte. – „ELOHIM“ = Gott, mächtiger Herrscher, „OLEAM“, „OLAM“ = Gott der Einzige. – „JAHWH“, Jahweh = „Ich bin da“, „Ich bin da für dich“. Wegen Gottes Heiligkeit wurde, wird dieser Gottes-Name aus Ehrfurcht wenig, möglichst nicht ausgesprochen. - „Jahweh Schalom“ = „Der Herr ist Frieden“ – Siehe Internet. Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart: Gottes Bezeichnungen.
„Jesses“:  Zum Schluss mit diesem lässigen und nachlässigen Genuschel-Wort hilft dies: sich aufschlagen in der Bibel, im Neuen Testament, im Johannes-Evangelium die Kapitel 6 bis 10: und die in aller Ruhe lesen. Und bei jeder Szene, bei jedem Zusammensein jener Menschen mit Jesus ganz dicht, hautnah gegenwärtig sein, alles sehen, hören, fühlen, verstehen, als wahr akzeptieren. Und erstmal schweigen. Wem das Rosenkranz-Gebet vertraut ist und wer die Kirche Jesu Christi nicht mit einem e.V, einem „eingetragenen Verein“ identifiziert, der betet: „Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat…, der für uns die Kirche gegründet hat…, der uns die Heilige Eucharistie geschenkt hat…“ Hierzu informiert katholisch.de: April 2025.
Noch ein kurzer Ausflug ins Sauerland in die geschichtsträchtige Gemeinde, früher Kirchspiel geheißen, Calle mit der Hallo-Kapelle. Hier ist der Name Hallo eine Flur-Bezeichnung: etymologisch ist das Wort Hallo zusammen gefügt aus den zwei Bestandteilen Hal- und -lo. Lo stammt vom lateinischen „lucus“ und meint einen „Hain“, ein Gehölz. Noch eine ganz andere Deutung gibt es für die Hallo-Kapelle: „He-Loe“, Loe war der Vieh-Gott der Sachsen, also Heiliger Wald… Hexen-Verbrennungen, damals schon „störende Frauen“… Soester Totenweg…  Eine interessante Geschichte. Entfaltet mit Literatur-Quellen im „Pilgerbuch zum „HALLO“ in der Alten Pfarrei Calle“, Juli 1986.

Ein Seitenweg mit Wikipedia zu „Hellau“ mit drei Deutungen, Bedeutungen: ein Karnevalsruf, Narrenruf; ein Hirtenruf zu den Schafen, zur Herde; Hölle. Das Web weiß mehr.

Zur Denklosigkeit der im Grund hohlen Wort-Spielereien von „Hellouh“, „Halli-Hallo“ und „Halli-Galli“: die können, auch gedankenlos, unbewusst, unabsichtlich eine Glaubensbeleidigung und Gotteslästerung sein. Also Schluss damit. Und bei wem und für wen „Halloh“ ein freundschaftlicher Gruß ist, dann „Alles Gute!“, vielleicht sogar „Summum Bonum!“
Heinrich Pasternak, 2023, April 2025.