Das Kreuz in der Gabelung zwischen Krumme Str. und St. Nikolaus Str.

Das Kreuz im Wege – rechts vom Friseur-Salon von Friseur-Meisterin Frau Brigitte Bornemann und ihrer Mitarbeiterin,

von früher am Küsterhaus 1848…1978…2023 und eine BITTE

Hier vor dem Kreuz mit dem Corpus Chrisisti, dem gekreuzigten Jesus, steht ein junger Freienohler in seiner Hand sein Handy: „ Mir reichen zuhause meine Podcasts: „aufgekreuzt“, „himmelwärts und erdverbunden“, „Das Elfte Gebot“, „strongbymissio“…Dies Kreuz soll weg?“ Die Bitte steht ganz am Schluss.

Stadtarchiv Meschede: Amtsarchiv Freienohl Nr. 936, Inhalt: Straßenbau in Freienohl um 1848: Bergstraße, St. Nikolaus-Straße, Krumme Straße.                                                 Am 1. Juli 1848 Lehrer Leismann beim Gemeinderat. Die Textfassung, das Protokoll ist geschrieben in der indirekten Sprechweise.Lehrer und Küster Leismann beschwert sich: „dass ihm heute Morgen durch die Eingesessenen Fritz Ernst Kerstholt und Caspar Pets (damals so geschrieben, und: Leismann war kein Eingesessener) hierselbst das bisher nördlich der sogenannten Krummen Straße gestandene Kreuz ganz unbefugter Weise auf sein Eigentum gesetzt sei. Er könne dieses unter keinen Umständen dulden, weil ihm in mancher Beziehung dadurch zu viel Nachteil geschehen, und müsste deshalb bitten, dass das fragliche Kreuz von seinem jetzigen Platze fortgenommen und wenigstens anderthalb Fuß (etwa 50 cm) von seiner Mauer entfernt aufgestellt werde; diese anderthalb Fuß hinter der Mauer behaupte er als sein Eigentum.“ Mehr ist dazu nicht aktenkundig.

 

130 Jahre weiter: 1978:

Zu diesem Kreuz wird in dankbarer Erinnerung an Lehrer Ludwig Schwefer ein kurzer Auszug abgeschrieben aus seiner kostbaren Broschüre: „Kirchen, Kapellen, christliche Zeichen in der St. Nikolaus-Gemeinde Freienohl“ herausgegeben zum Pfarrfest am 5. und 6. Mai 1979 von der Firmgruppe IV, 1978, verantwortlich für den Inhalt Ludwig Schwefer, 53 Seiten, hier S. 45/46: „Die Fronleichnamsprozession… Bergstraße hinauf… Rotbusch… die Krumme Straße hinunter… hielt die Spitze des Zuges bereits wieder vor Röthers-Kreuz am alten Küsterhaus. Bis zum Abbruch des Küsterhauses vor 3 Jahren (1975/76) stand diese Station in der Obhut der Geschwister Röther. In wenigen Tagen soll das Kreuz wieder an der gleichen Stelle wie früher, vor der Wand des durch einen Anbau erweiterten Dekorationshauses Johannes Schwefer, Aufstellung finden…“

Gardinen-Schwefer … Friseur-Salon Friseur-Meisterin Frau Brigitte Bornemann und Mitarbeiterinnen … rechts: da steht das Kreuz … 2020… Was hat dieses Kreuz schon erfahren? Laut und leise…                                                                                                               Aus Freienohler Einwohnerlisten, Sterbelisten: Landwirt, Kaufman, Bäcker, Colonialwarenhändler (und Colonialwaren-Geschäft) Abton Röther: geb. 15.3.1865 in Freienohl, wohnhaft in Freienohl, Adolf Hitler-Straße 145 (später Hauptstraße: Volksbank), gestorben an Schlaganfall am 19.12.1942 in Freienohl;Vater: Johann Röther, Bäcker; Mutter: Gertrud Röther geb. Spielmann. Sterbe-Anzeige vom Sohn August Röther. – Tochter von Anton Röther: Maria Spindeldreher, geb. 10.5.1893, gestorben 8.11.1957 in Freienohl.

 

Vor die Bitte gehört noch diese Werbung, dieses Zitat von Frau Prof. Dr. Hanna Barbara Gerl-Falkowitz: „Geschichte ist der Humus, auf dem die Zukunft wächst!“ Nun die Bitte an Freienohl-Erfahrene zum Humus: „Bitte, schreiben, schicken Sie mir, dem Buiterling, Erinnerungen zu diesem Kreuz am Weg! Wir haben einen Briefkasten,“

Heinrich Pasternak, Oktober 2023