Plastenberg

Erster Mai-Spaziergang auf dem Plastenberg, auf uralter Landstraße
und zur Plastenberg-Kapelle

Zur Vorbereitung im PC hier die Stichworte:
Home freienohler.de: Geschichte: Freienohler Urbanus-Prozession,
Fronleichnamsprozession.- Geschichtliches: Freienohler Ruhr...(vor 1860...1880 gab
es noch keine ordentliche „Bahnhofstraße“, sondern manche
Überschwemmungen..., also Plastenberg). – Rund um Freienohl: Die
Plastenbergkapelle (Text und 3 Bilder).- Historisches: Kolping: 1930: 25 jähriges
Jubiläum der Kolpingsfamile (Foto mit 70 Namen): Historische Karten (6).
Kirchen und Kapellen in Freienohl – Hennesee: auch Plastenbergkapelle und 1 Foto
von 19988 mit der Kreuz-Leuchte zum Zweiten Vatikanischen Konzil.
Buch: Dr. Manfred Wolf: Freiheit Freienohl: Seite 107

Auch noch zur Vorbereitung: das Wort „Plastenberg“, was es bedeutet:
Ganz alte Freienohler kennen noch die Sprech- und Schreibweise „Blastenberg“,
mit:B; auch in einigen amtlichen Akten: 1364 (!), 1827, 1803.

Nun auf dem Plastenberg
Gemeint ist der Berg zwischen unserer Ruhrbrücke und dem Bremke-Bach, das
Gebiet der Kapellenstraße. Das Wort „berg“ braucht nicht gedeutet zu werden. Für
„blasten / plasten“ bietet sich Latein an: „platea“ = Kot. Doch das trifft für diesen Berg
wohl nicht zu. Eher dies: „in Strömen regnen“. Alte und junge Freienohler haben die
Erfahrung gemacht, schon seit viel mehr als über 100 Jahre: Wenn ziemlich starker
Gewitter-Regen übers Land zieht, dann stoppt der gern für eine Weile auf der
Freienohler Seite „Pläster-Berg“. Also: dieser Berg stoppt das Plästern. Manchmal
leider. Manchmal: endlich. Wichtig ist auch: als es die Bahnhofstraße noch nicht gab,
- vor 1870 -, führte die Arnsberg-Casseler-Landstraße (heutzutage: Kassel) über den
Blastenberg. Mit Pferde-Fuhrwerken, Kutschen, auf Kopfsteinüflaster hinauf und
wieder hinunter, riskant, gefährlich...

Graf Gottfried IV. von Arnsberg schenkte der Kirche in Freienohl in der
Freiheitsurkunde von 1364 eine Wiese „hinter dem Plasterberg“. 1637 wurde diese
Wiese an den Gutsherrn von Bockum verkauft., der auf dem Gelände einen
Fischteich anlegen ließ (siehe Rentenregister der Kirche von 1633).
Plastenberg-Kapelle
Hier nur ganz knapp: mehr siehe oben bei den Vorinformationen.
Die Plastenberg-Kpelle wurde
1731 von Frau Christine Margarethe von Wesseler,
Witwe von Schade, Frau von Bokern zu Ehren der Muttergottes gestiftet, errichtet,
ursprünglich als Begräbnisstätte des Gutes Bockum. Unter dem Fußboden befindet
sich eine Gruft in 2 Stockwerken mit Särgen. Die Kapelle wechselte mit dem Gut
Bockum oft den Besitzer. Die Baronin von Lüninck in Ostwig überließ 1955
(„Zwischenstation“ Wennemen) der Kirchengemeinde St. Nikolaus Freienohl das
Grundstück und die Sorge für die Instandhaltung. Diese politisch Engagierten und
Verstorbenen helfen mit ihrem Neuen Leben, dass unser Plastenberg kein
„Plästerberg“ mehr ist, dass das früher Kopfstein gepflasterte Hinauf und Hinab, Hin
und Her eine gute Lebenswelt geworden ist. Heutzutage zeigt das schon unsere
Christen-Gemeinde mit ihrer Kreuz-Kapelle auch als Grund-Lage zum Plastenberg
und auch genau symbolisch - zum Beispiel – die beiden Straßennamen: Berliner
Straße und Cousolre-Weg. Für unser Zusammenleben ohne Plästern sorgt seit 1932
die Freienohler Kolpingsfamilie und der SGV, der Sauerländische Gebirgs-Verein. Zu
den kurzen geschichtlichen Daten ist hier ganz besonders wichtig und mehr als
selbstverständlich das sprachlose DANKESCHÖN an unsere Kolpingsfanile und
unseren SGV, an die Spender der „Apostel-Steine“ rund um unsere Plastenberg-
Kapelle als ein Zeichen, Symbol für ihre Zugehörigkeit zur Kirche Jesu Christi . Diese
Apostel-Steine sind ja eine Initiative der spirituellen Kreativität von unserem Pfarrer
Werner Gerold (1983-200). Unser DANKESCHÖN gilt auch den heute noch
lebenden Freienohler Ehepaar, den Freienohlerinnen und Freienohlern, die sich um
das Innen und Außen unserer Plastenberg-Kapelle immer gekümmert haben und
weiter darum kümmern!!!

Jedes Jahr am 1. Mai wird hier die Hl. Messe gefeiert. Hoffentlich nächstes Jahr
wieder! Freilich auch ohne diesen exquisiten Gottesdienst, beim Spaziergang, beim
Vorbeigehen können Christen beten das „Vaterunser: ... und erlass uns unsere
Schulden, wie auch wir sie erlassen haben unseren Schuldnern ...“ (Die Bibel,
Einheitsüberetzung, Matthäus 6,12) und das „Gegrüßet seist Du, Maria“. – Dazu, -
und nicht nur beim Spaziergang am 1. Mai -, ist sinnvoll das Zitat von Frau Prof. Dr.
Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz bei ihrem Vortrag in Meschede aus ihrem Buch „Frau,
Männin, Menschin“: „Geschichte ist der Humus, aus dem die Zukunft wächst.“

Heinrich Pasternak, April 2022