- Details
Unser Hof Flinkerbusch: Freienohler Zusammenleben! - Von H. Pasternak
Erste Lese-Motivation: Erinnerungs-Trächtiges und Geschichts-Korrektes kurz und knapp am 18.7.2020 in unserer WP. Dann Archiv-Akten-Umfassendes hier in Freienohler.de. Dazwischen ein kaum zufälliges Bus-Fahr-Erlebnis von unserer Ruhrbrücke bis zum Amtshaus: Die Busfahrerin erzählte dem Buiterling an der Haltestelle am Marktplatz: „Kennen Sie noch das Haus, das hier mal stand? Da bin ich geboren, im ersten Stock im Eckzimmer.“ Die junge Dame lächelte dankbar. Leider endete die Busfahrt an der nächsten Station.
Das Akten-Lesen, Abschreiben, Ordnen zum Namen Flinkerbusch im Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein zeigt ganz konkret, geradezu hautnah Freienohler Zusammenleben.
Erstens: ein Ideal für Freienohl:
Eine Prämie von 5 Taler erhält die Ehefrau des Georg Flinkerbusch, weil sie den in die Ruhr gestürzten 5-jährigen Sohn des August Lichte am 1. August 1856 gerettet hat. (AA 1736) Damals – 1856 – war für die Akten der Vorname der Ehefrau wohl unwichtig. Aber aus der Einwohner-Liste von 1846 (AA 2170): Alte Haus-Nr. 34b (Anton Stirnberg: 34a = Parzelle 877) Georg Flinkerbusch, Köhler, LA 1856: 46 J., Ehefrau Katharina Flinkerbusch geb. Quinkert, LA 1856: 41 J. - Unfallstelle vielleicht an der Ruhr: auf der Lanfert bei der Wäsche-Bleiche, weil da bei der „Wäscherei“ das Kind von August Lichte vielleicht am Spielen war. - (AA 1736: AA = Amts-Archiv Freienohl)
Zweitens: bitte Barmherzigkeit:
Frau und Mutter geworden, Kind geblieben: Bernardine Flinkerbusch
Erst einmal: einatmen, Luft anhalten, mit Kopf und Herz wahr-nehmen: Nicht selig sind die Nicht-Barmherzigen!
Vielleicht auch versäumtes, vielleicht auch überfordertes Zusammenleben von Seiten Erwachsener, der Eltern mit einem Kind. Nichts ist dazu aktenkundig. Doch aktenkundig ist: Freienohler lassen sie nicht im Stich.
Im Archiv Freienohl Akte Nr. 1460: Rund 140 durchnummerierte Akten, manchmal 3 bis 5 Seiten zusammengehörig, manchmal Früheres wiederholend. Für die Freienohler Amtsbehörde, bestehend aus den Eingesessenen und den eingesetzten Beamten auch immer wieder Zeichen des Zusammenlebens.
Ein glückliches Ende? Die letzte bekannte Akte enthält das Gerichtsurteil der Königlichen Amts-Anwaltschaft Meschede vom 18. Dezember 1880: das Urteil zu einer Haft von 14 Tagen. Eben vor Weihnachten. Ob Bernardine Flinkerbusch dann gestorben ist? Wo war sie in Haft? In Arnsberg, Meschede? In Freienohl, in dem – damals - beim Vorbeigehen sichtbaren Keller mitten unter der Alten Schule? - In Freienohl ist Bernardine Flinkerbusch nicht gestorben. Denn sie steht nicht im Freienohler Kirchhofs-Register. Kirchhofs-Register anderer Gemeinden und Einrichtungen wurden nicht ausgewertet.
Zum Glück: das Ende geht gut aus.
Die Eltern und Geschwister von Bernardine Flinkerbusch:
Ihr Vater ist der Köhler und Ackerer Georg Flinkerbusch, gestorben am 8.9.1840 mit 53 Jahren. Tochter Bernardine – geboren 1829 - war da 11 Jahre jung und Schulkind. Wer weiß, wo und wie und wann ein Köhler arbeitet, weiß, dass Bernardine vom Vater wohl kaum etwas „gehabt“, erlebt hat.
Ihre Mutter ist Elisabeth Flinkerbusch geb. Goebel, gestorben am 10.1.1845 mit 56 Jahren. Tochter Bernardine war da 16 Jahre jung und „aus der Schule“. Ihre Mutter war 40 Jahre alt, als sie Bernardine geboren hatte.
Die Kinder vom Ehepaar Georg und Elisabeth Flinkerbusch aufgrund der Einwohnerliste von 1846 und mit dem dort angegebenen Lebensalter von 1846; danach die hier genannten Geburtsjahre (die also um 1 Jahr verschoben sein können): Caspar, geb. 1821; Gertrud, Magd, geb. 1825; Bernardine, auch genannt: Dina, geb. 1.2.1829; Heinrich, geb. 1833.
Über Dinas Schulzeit: Sie „hat die katholische Elementarschule ihres Heimatortes besucht; wegen ihrer Trägheit und Nachlässigkeit jedoch nur mit geringen Erfolgen des Schreibens ist sie auffallender Weise gänzlich unkundig und Gedrucktes liest sie dürftig.“ (Aus einer Akte vom 9.7.1868)
Mit 21 Jahren, am 21.3.1851 erhält sie vom Königlichen Kreisgericht in Arnsberg den Bescheid, sie muss wegen Vagabundieren und Betteln zur Verbüßung ihrer Strafe in die Corrections-Anstalt zu Benninghausen (Besserungs-Anstalt, Arbeitshaus, bei Geseke): „Ihrem eigenen Geständnis zufolge (hat sie) in Hellefeld gebettelt, trotz der Vorhaltungen und Ermahnungen ihres Vormunds Heinrich Lenze aus Freienohl (sie hatte ja keine Eltern mehr), die sie ebenfalls einräumte (zugab) dennoch hat sie sich keiner ernsten Tätigkeit zugewandt. Die ihr besorgte Anstellung als Magd bei Holing in Körbecke hat sie im September 1850 verlassen. Sie hat sich ohne bestimmte Beschäftigung an verschiedenen Orten aufgehalten... 4 Monate ohne Unterkommen gewesen... früher nicht bestraft... das Betteln auch nicht als Gewerbe betrieben, sonder nur Flachs zum Spinnen gebettelt... dafür aber auch wieder als arbeitsscheu bekannt...“
Am 5.5.1851 wird sie aus dem Gefängnis in Arnsberg entlassen mit dem Entlassungsschein für die Freienohler Polizei. Auf dem steht u.a. dieses „Signalement: Alter: 21 Jahre; Religion: katholisch; Größe 5,3 (etwa 1,65 m); Haar: schwarz; Stirn: breit; Augenbrauen: schwarz; Augen: braun; Nase: spitz; Mund: ordinär (1851 nicht negativ gewichtet, sondern: normal); Kinn: rund; Gesichtsausdruck: rund; Gesichtsfarbe: blaß (7 Wochen im Gefängnis!); Gestalt: stark.“ - Amtmann Devivere notiert noch, dass Bernardine Flinkerbusch ihren Wohnsitz bei ihrer Schwester Gertrud, verheiratet mit Fritz Schwingenheuer in Hüsten nehmen wird und dass die dazu bereit ist, ihre Schwester aufzunehmen.
Aus Hüsten teilt der Amtsverweser am 20.5.1852 mit, dass die „hergebrachte Bernardine Flinkerbusch sich nur eine Nacht in Hüsten aufgehalten hat und sich wieder entfernt hat, wohin ist unbekannt“.
Der Freienohler Polizeidiener Kaulmann informiert den Amtmann, dass die Bernardine Flinkerbusch seit 2 Tagen wieder hier ist.
Am 28. Mai 1852 erklärt sich der Polizeidiener Hölter aus Hellefeld bereit, die Bernardine Flinkerbusch bei sich als Magd arbeiten zu lassen.
Fast ein Jahr lang schweigen die Akten (AA 1460). Und in dieser vorliegenden Textfassung „Frau, Frauen in Freienohl“ wird der im Extra-Kapitel „Armenwesen, Armensachen“ .ausführlich zusammengestellte Lebenslauf-Bericht für Jahre unterbrochen.
Wertend gewichtend ist wohl dies: Der Staatsanwalt Plassmann in Arnsberg teilt am 28. Mai 1852 dem Amtmann Devivere mit: „Ich bin der Ansicht, dass ein Vergehen gleicher Art nicht zur gerichtlichen Verfolgung gelangen kann...“
Hier sind nur noch aufgelistet die Orte ihres Lebens, Aufenthalts mit ganz wenigen Namen: Hellefeld (Hölter), Endorf, Uentrop (ihre Schwester, Witwe Theile), wiederholt Anstalt Benninghausen, Freienohl: Wirt Schwefer, Lehrer Leismann, Linneborn, Johann Kückenhoff, Wirt Caspar Göckeler; Meinkenbracht, Warstein, Obersalwey, Oeventrop. Ihr -offizieller Titel - „Transport-Begleiter“ ist von der Gemeinde bezahlter Polizeidiener Hölter.
Mit 36 Jahren, 1866, ist Bernardine Flinkerbusch schwanger, wahrscheinlich vom Schäfer Anton Hölter. Ihr Sohn heißt Friedrich. Im Mai 1869 bittet die Gemeinde Freienohl das Waisenhaus der Armen Franziskanerinnen in Stadt Olpe um Aufnahme des Waisenkindes. Das geschieht. Im Juli 1869 bittet die Gemeinde Freienohl die Franziskanerinnen in St. Mauritz in Münster um Aufnahme von Bernardine Flinkerbusch; das wird abgelehnt: es werden nur junge Geisteskranke aufgenommen; so auch nicht beim „Guten Hirten“ in Münster. 1876 müssen die Olper Schwestern ihr Haus aufgeben. Der 10-jährige Friedrich kann auch nicht in Uentrop aufgenommen werden, wegen des Alters der Schwester von Bernardine Flinkerbusch Witwe Theile. Der Kohlen-Händler Joseph Heller in Köln nimmt den Jungen auf. Der Freienohler Amtmann: „Mutter und Vater sind unauffindbar.“
Wahrscheinlich ist Bernardine Flinkerbusch 1880 gestorben. Aufgrund des Sterbe- und Bestattungsregisters wohl nicht in Freienohl.
Der Ahnenforscher der Familie Flinkerbusch: Horst Flinkerbusch, schrieb am 8.10.2010 ganz glücklich: „Der Sohn von Bernardine: Friedrich hat den Namen Flinkerbusch in die Welt getragen. Mit 20 Jahren hat er in Indonesien einen 4-jährigen Jungen adoptiert. Die Nachkommen in USA und in den Niederlanden sind sehr stolz auf ihren Adoptiv-Stammvater.“
Aufatmen!
Drittens: Namen - Daten - Jahreszahlen - Begebenheiten - Ereignisse: Beim Lesen entwickelt sich Freienohler Zusammen-Leben.
Sinnvoll sind im Internet: Zeittafel LWL und Geschichte WSestfalen.
Heiraten, 1691 – 1899, St. Nikolaus-Pfarrei Freienohl Kirchenbuch:Trau-Register. (OO = Heirat)
1694, 21.11.: Fridericus Flinkerbusch 00 Agnes Kloken aus Hüsten
Z (= Trauzeugen): Joes Kohsmann, Joes Krämer
1700, 18.02.: Franz von der Gierße aus Sümmern Pfr. Menden 00 Elisabetha Flinkerbusch dim. Nach Menden
1733, 22.11.: Henricus Stierenberg 00 Johanna Maria Flinkerbusch
Z: Johann Heinrich Göhert, Gaudenz Kehsler
1737,22.11.: Albert Flinkerbusch 00 Katharina Göckeler
Z: Philipp Holzapfel, Gaudenz Humpertz
1738,08.04.: Wilhelm Halfman 00 Gertrudis Flinkerbusch dim. nach Pfr. Bremen (gemeint ist vielleicht das südlich von Werl liegende Dorf Bremen)
1754, 26.11.: Andreas Flinkerbusch 00 Elisabetha Schnetzeler
Z: Caspar Knickenberg, Heinrich Stirnberg
1780, 09.09.: Casparus Flinkerbusch 00 Getrude (Humpert-Neise) ((eingeklammert))
Z: Georg Krämer, Caspar Knickenberg
1785: Georgius Düring 00 Elisabetha Flinkerbusch
Z: Georg Geißler, Heinrich Assmann
1791, 01.03.: Franciscus Rocholl 00 ElisabethaTrumpetter
Z: Adam Geissler, Agatha Flinkerbusch
1791, 17.12.: Ehedispens durch den Generalvikar von Horn-Goldschmidt, Köln; Einzelheiten, Gründe sind nicht aktenkundig (PfA 1):
1791, 18.12.: Casparus Stirnberg 00 Agatha Flinkerbusch
Z: Joes Trumpetter, Bernard Kaulmann
1792, 14.02.: Franciscus Flinkerbusch 00 Gertrudis Mayer
Z: Bernard Feldmann, Joannes Mester
1794, 27.02.: Henricus Cordel 00 Anna Margaretha Flinkerbusch
Z: Adam Kehseler, Georg Düring
1801, 07.01.: Henricus Kleinschmidt 00 Gertrudis Schweert, Ww. Von Franciscus Flinkerbusch, Z: Caspar Flinkerbusch Konsul (= Gemeindeverordneter), Elisabeth Düring
1805, 13.08.: Casparus Flinkerbusch, Wwr. Von Gertrudis Humpert 00 Elisabeth Schulte oder Schütte aus Hachen; Z: keine Angaben
1816, 05.11.: Johann Georgius Flinkerbusch 00 Maria Elisabeth Göbel
Z: Caspar Flinkerbusch, Agatha Lenze
1819, 11.05.: Johannes Georgius Casparus Flinkerbusch 00 Anna Maria Weber gen. Krick
Z: Georg Humpert, Elisabeth Voß
1820, 09.05.: Franciscus Flinkerbusch 00 Margaretha Sonntag
Z: Heinrich Cohsmann, Anna Maria Wachtmeister
1829: 17.11.: Heinrich Flinkerbusch 00 Agatha Lenze (keine Z aufgeführt)
1834, 13.11.: Caspar Flinkerbusch 00 Agatha Veitz (oder Veith?)
Z: Heinrich Lenze, Agnes Pöttgen
1837, 23.10.: Georg Flinkerbusch dim. nach Pfr. Arnsberg 00 Catharina Quinkert aus Rumbeck (keine Z aufgeführt)
1839, 31.10.: Caspar Flinkerbusch erhält als Hufenberechtigter – mit anderen – Holz aus den Gemeindewaldungen. (AA 618)
1841, 1. August: In einer Liste von 30 Hufenberechtigten mit der Jahresangabe, wann sie ihr Haus gebaut oder angebaut haben: Caspar Fleckenbusch (die Liste wurde in Arnsberg geschrieben, gemeint ist also wohl Flinkerbusch), Hausbau vor 65 Jahren (also 1775). (AA 618)
1854, 25.11.: Franz Kemper aus Mülsborn Pfr. Calle 00 Elisabeth Flinkerbusch
Z: Heinrich Sasse, Heinrich Flinkerbusch
1856, 20.12.: Franz Caspar Flinkerbusch 00 Francisca Köster
Z: Adam Pöttgen, Christine Lichte, Franz Göckeler, Lehrer Schöne
1861, 12.12.: Caspar Becker gen. Bäckers 00 Maria Gertrud Flinkerbusch
Z: Joseph Funke, Gertrud Schröder-Trompetter
1864, 16.01: Georg Flinkerbusch gen. Grüggels 00 Maria Elisabeth Tönne aus Olpe Pfr. Calle; Z: Johann Altenwerth, Ehefrau Heinrich Schulte aus Calle
1870, 26.02: Franz Caspar Flinkerbusch 00 Elisabeth Höhmann aus Olpe Pfr. Calle
Z: Joseph Funke, Katharina Höhmann
1877, 24.11.: Friedrich Beckmann 00 Clara Flinkerbusch (keine Z aufgeführt)
1884, 23.10.: Joseph Klauke 00 Elisabeth Flinkerbusch (keine Z aufgeführt)
1889, 31.01.: Johann Flinkerbusch 00 Theresia Stirnberg
Z: Georg Korte, Christina Albers
1892, 28.05.: Anton Grzesczek aus Strzyzewko 1 wohnhaft in Arnsberg 00 Anna Flinkerbusch, Z: Johann Flinkerbusch, Ehefrau August Kessler
1892, 22.10.: Heinrich Molitor 00 Maria Becker
Z: Joseph Höhmann, Elisabeth Flinkerbusch
1894, 24.11.: Joseph Flinkerbusch 00 Maria Stecken aus Scharfenberg
Z: Heinrich Schwer, Josephine Stecken
Eintragungen zu Schwehrt, Schwert, Schweiert (und ähnliche Schreibweisen)
Siehe oben: 1801.
1782, 12.05: Antonius Eggartz 00 Margaretha Schwehrt
Z: Caspar Trumpetter, Caspar Knickenberg
1792, 30.06.: Johannes Trumpetter 00 Anna Margaretha Tielmann
Z: Caspar Schwert, Franz Rocholl
1871, 29.07.: Heinrich Schwer aus Züschen 00 Franziska Carolina Funke
Z: Ludwig Geissler, Elisabeth Lichte
(Ende der Aufzeichnungen im Trauregister bis 1899.)
Alter Friedhof, (inzwischen still gelegt, zwischen Pastorat und Grundschule, hier: Eintragungen von 1887 – 1990)
Geburtsort und Sterbeort sind zumeist gleich; beim Geb.Datum fehlen manchmal Tag + Monat; das Beerdigungsdatum ist zumeist 3 oder 4 Tage nach dem angegebenen Sterbetag.
Johann Flinkerbusch, Kind, Freienohl, * 228.03.1873, + 28.03.1889
Gertrud Flinkerbusch, Jungfrau, Freienohl, * 1831, + 02.12.1894
Kaspar Flinkerbusch, Jüngling, Freienohl, * 1872, + 01.03.1904
Kaspar Flinkerbusch, Landwirt, Freienohl, * 1844, + 11.10.1908
Elisabeth Flinkerbusch, Witwe, geb. Höhmann, Freienohl * 1845, + 27.07.1911
Maria Flinkerbusch, Ehefrau, Scharfenberg, Freienohl, * 1870, + 15.05.1922
Josef Flinkerbusch, Jüngling, Freienohl, * 1874, + 22.05.1925
Johanna Flinkerbusch, Kind, Freienohl, *1922, + 27.06.1931
Josef Flinkerbusch, Rentner, Freienohl, * 04.02.1866, + 04.01.1935
Johann Flinkerbusch, Tiefbauunternehmer, Freienohl, * 25.07.1860, + 25.12.1946
Albert Flinkerbusch, Bauer, Freienohl, kein Geb.Eintrag, + 14.12.1957
Maria Flinkerbusch, Witwe, Calle, Freienohl, * 17.02.1883, + 20.07.1959
Theresia Flinkerbusch, Witwe, kein Geb.Ort eingetr., Sterbeort Arnsberg, * 18.08.1895, + 20.02.1969.
Keine weiteren Flinkerbusch-Eintragungen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kirchenbuch vom 1. Juni 1636: Hermann von Schwerte, langgedienter kaiserlicher Soldat, hat der Kirche 1 silbernen vergoldeten Ablutionsbecher geschenkt.(Anm.: kein Messkelch, kein Speisekelch, sondern ein Reinigungsbecher nach dem Kommunionempfang).Dieser Hermann von Schwerte hat sich in Freienohl niedergelassen und arbeitet als Fuhrmann. -
(Pfarr-Archiv B1)
Beide Namen: Flinkerbusch und Schwert (Pfarr-Archiv; Anmerkungen: HP):
In der „Rauchschatzung“ vom 10. Juli 1664 als Besitzer einer Feuerstätte. In dieser Liste wird Johann Flinkerbusch mit „arm“ erwähnt und braucht nichts zu zahlen. -
In der Türkensteuer von 1685: Ewert Schwert und dessen Frau. - Jost Flinkerbus (!) und dessen Frau.
In der Türkensteuer von1717: Bürgerm.(nicht ausgeschrieben!) Schwehrt, viduus, 1 Junge verdient, 1 Koch verdient, 1Magd verdient. - Flinkerbus (!), dessen Frau, 1 Metgen (!).
In der Kopfschatzung von 1759 steht bei Heinrich Schwer: Kämmerer (Gemeindeverordneter), Ackersmann mit 2 Pferden, seine Frau, seine Tochter mit ihrm Mann, Sohn, Mädchen, Diedrich 8 Jahre (Namen werden nicht genannt). -
Auch 1759: Bei Albert Flinkerbusch: Kämmerer und Ackersmann mit 2 Pferden, seine Frau, alte Schwester, junge Eheleute, Pferdejunge, Caspar 3 Jahre, Joan 1 Jahr (Namen werden nicht genannt).
Das Wort „Schwert“ meint keine Waffe sondern – zeitüblich – den Herkunftsort Schwerte / Ruhr.
Im Kirchenrentenbuch von 1633 und 1685 steht der Name: Flinkerbusch, ohne Vorname. -
Im Rezeß der Separationssache Freienohl 1901 – 1907: Flinkerbusch, siehe Beilage
1907 also alte Haus-Nr. 85; in einer Einwohnerliste vom Jahr 1846 wohnt alte Nr. 85 noch Johann Kessler, Gemeindeverordneter, Schreiner, Holzhändler, 00 Klara geb. Schnapp.
Anm.: die alten Hausnummern galten noch bis 1955/56 und „gingen quer durch`s Dorf“. -
In einer Liste „Bäuerliche Interessenten“ von 1891 (Amtsarchiv 2242) dabei: Kaspar Flinkerbusch gen. (=genannt) Schwert, Ackerswirt.
Liste Hufenberechtigter und Besitzer einer Sohlstätte: 1858, 28. Juni, dabei: Heinrich Flinkerbusch-Schwert, Flur I, Nr. 720. Wiederholt am 25. Juni 1859 (AA 674).
Liste Hufenberechtigte 1835, dabei: Georg Flinkerbusch und Heinrich Schwerte (AA674).
Liste Rezess 1779, dabei: Schweert und Flinkerbusch (ohne Vorname) (AA 674).
Liste zum „Beholzen“ (=Brennholz-Abgaben) in der Olper Mark, 1812, dabei: Caspar Flinkerbusch; in der Wennemer Mark: Heinrich Schwert (AA 674).
Liste der Hufebrechtigten 1860, dabei: Heinrich Flinkerbusch gen. Schwert (AA 674).
Liste von 1849: Friedrich Flinkerbusch als 1 von mehreren „Ankäufern einzelner Hufeberechtigter“ zum Besitzer Flur I Nr. 915: Heinrich Sasse. Lohgerber Heinrich Flinkerbusch gen. Schwert, Besitzer Fl. I, Nr. 720, Haus Nr. 10 (AA 2047).
Liste von 1829, Hufebesitzer: Georg Flinkerbusch besitzt 1 Hufe, Heinrich Schwert besitzt 1 Hufe (AA 2043).
Liste einer „Zustellungs-Urkunde“ (inhaltlich nicht aufgeführt) vom 7. November 1894, dabei: Johannes Flinkerbusch, Maurer, Haus Nr. 85; Caspar Flinkerbusch gen. Schwert, Ackerwirth, Haus Nr. 4 (AA 2241).
„Zehnten-Liste“ von 1813 (AA 113)
Flur mit Parzelle / Nummer. Flur = röm. Ziffer; Pazelle = arabische Ziffer. Wenn die Parzellen auf der Flur-Skizze nicht zu finden sind, handelt es sich zumeist um Wiesen oder „Holzboden“. Mit Hilfe der Jahreszahl 1813 lässt sich wohl feststellen, welcher Flinkerbusch gemeint ist.
Georg Flinkerbusch: I 211, 605, 689, 898, 899, 901, 917, 921, 925, 928; II 53, 59, 70, 71, 72, 76, 81, 97, 129, 46, 47.
Kaspar Flinkerbusch: I 162, 266, 310, 317, 332, 479, 595, 687, 953; IV 136.
Margaretha Flinkerbusch: I 235, 236, 237
1816 in einer Einnahmen-Liste von Freienohl stehen mit ihren Beiträgen zum Bereich „Zeitpächte“ für Acker, Garten, Wiese: Franz Flinkerbusch, Georg Flinkerbusch, Henrich Schwert. (AA 853)
1838 mit demselben Sachverhalt: Franz Flinkerbusch. (AA 853).
Aus den Rechnungsbüchern der Gemeinde Freienohl (AA 853)
1821: Aus der „Geld-Rechnung der Gemeinde Freienohl“. Tage wurden nicht angegeben. Der Betrag wurde hier ausgelassen. Botenlohn, dessen „Inhalt“ wurde nicht angegeben:
An Flinkerbusch (ohne Vornamen) für 1 Weg nach Werl; für 1 Gang nach Arnsberg.
An Caspar Flinkerbusch für 1 Weg nach Münster (Königl. Landesregierung).
Georg Flinkerbusch erhält 5 Taler „wegen Stellung der Wachtstube von (für die) Nacht“.
Flinkerbusch (ohne Vorname) unterschreibt mit den anderen Gemeinderäten die „Geld-Rechnung der Gemeinde Freienohl“. (AA 853)
1822: Einnahmen der Gemeinde: von Franz Flinkerbusch für 1 Garten (3 Jahre Pacht); von Georg Flinkerbusch für Holzverteilung aus dem Distrikt Bergemerge (heute: Bergemer) für alte Eichen (wohl ihm zustehendes Holz von geschlagenen alten Eichen); von Caspar Flinkerbusch Beilieger-Geld. - Ausgaben der Gemeinde: an Gemeinde-Rat Flinkerbusch (ohne Vorname, wohl: Georg) für 2 Wege zum Justiz-Amt in Arnsberg, für 1 Weg nach Arnsberg „zur Ausmittlung der Klassen-Steuern“. Das gesamte Rechnungsbuch wird mit unterschrieben von Flinkerbusch. (AA 853)
1823: Bei den Einnahmen genau wie 1822. Bei den Ausgaben der Gemeinde: 1 Beitrag an Gemeinde-Rat Flinkerbusch für sein Erscheinen bei der Verteilung der Dinscheder Mark; „für den Georg Flinkerbusch für den Weg (mit noch 3 Freienohlern Ratsmitgliedern) nach Oeventrop bei Vergleichung der Klassen-Steuer, 1 Tag“. Das gesamte Rechnungsbuch wird mit unterschrieben von Flinkerbusch. (AA 853)
1824: Bei den Einnahmen genau wie 1822. Bei den Ausgaben keine Angaben. Unterschrift des gesamten Rechnungsbuches wierder von Flinkerbusch. (AA 583)
1825: Bei den Einnahmen genau wie 1822. Bei den Ausgaben keine Angaben. Am Schluss des Rechnungsbuchs keine Unterschrift von Flinkerbusch. (AA 583)
1826. Genau wie 1825. (AA 853)
Die nächsten Rechnungsbücher wurden nicht mehr untersucht. Grund: die Listenführung wurde immer gestraffter, in der Berichterstattung nahezu „leblos“.
Gemeindeprotokoll vom 15. August 1855: Heinrich Flinkerbusch ist Mitglied im Gemeinderat.
Kirchenbücher St. Nikolaus-Pfarrei Freienohl
Verstorbene: Band 8: 1689 – 1825: Vorliegend in nicht leicht entzifferbaren Kopien von wohl zunächst Fotos. Hier ab 1818 (Übergang vom Kirchhof zum Alten Friedhof). Dabei sind von 1826 die letzten 8 Daten: Namen usw. nicht zu entziffern. ? = das davor stehende Wort ist nicht genau zu entziffern.
1820, 21.11.: Gaudenz Flinkerbusch, 1 Jahr + 1 Monat alt, Sohn von Georgius Flinkerbusch 00 Elisabeth Göbel
Verstorbene: Band 9: 1826 – 1870:
1828, 9.4.: Vorname nicht lesbar, Tochter des Ackerm. Georg Flinkerbusch, 4 Monate alt.
1828, 4.8.: Franz Flinkerbusch, 4 Jahre alt, Sohn des Tagel. Caspar Flinkerbusch.
1830, 17.11.: Margaretha Flinkerbusch, 62 Jahre, Ehefrau des (nicht lesbar) Cordel „aus der hiesigen Mühle“.
1832, 29.12.: Elisabeth Flinkerbusch, 27 Jahre (keine weiteren Angaben)
1834, 4.9.: Christine Flinkerbusch, 13 Jahre, Tochter des Tagel. Caspar Flimkerbusch.
1836, 5.7.: Catharina Flinkerbusch, 10 Monate alt, Tochter des Tagel. Caspar Flinkerb.
1838, 24.8.: Margaretha Flinkerbusch, 19 Tage, Tochter des Tagel. Georg Flinkerbusch.
1840, 10.9.: Georg Flinkerbusch, 53 Jahre, Ackerbürger.
1841, 19.12.: Caspar Flinkerbusch, 48 Jahre, Tagelöhner, Sohn des Ferdinand (?) Caspar Flinkerbusch, gestorben 1816.
1842, 28.4.: Francisca Flinkerbusch, 42 Jahre, Tagelöhnerin.
1845, 6.2.: Franz Flinkerbusch, 4 Monate alt, ehelicher Sohn des Caspar Flinkerbusch 00 Agatha Vieth (?)
1845, 28.3.: Caspar Flinkerbusch, 19 Jahre alt, Sohn des Caspar Flinkerbusch 00 Marianne (?) Weber.
1846, 14.7.: Marianne Flinkerbusch, 28 Jahre alt, Tagelöhnerin, ...(?) Franz Flinkerbusch.
1847, 4.9.: Franz Flinkerbusch, 63 Jahre alt, Tagelöhner, Köhler, 3 großjährige Kinder.
Ungewohnter zeitlicher Abstand.
1857, 5.8.: Heinrich Flinkerbusch gen. Schwert, 23 Jahre alt, Sohn des Lohgerbers Heinrich Flinkerbusch.
1859, 25.5.: Maria Elisabeth Flinkerbusch, Jungfrau, 29 Jahre, Tochter des Heinrich Flinkerbusch 00 Agatha Lenze.
1864, 5.10.: Caspar Flinkerbusch, Kind, geb. 3.7.1864, Sohn des Tagelöhners Georg Flinkerbusch 00 Elisabeth Tönne
1865, 10.11.: Maria Franziska Flinkerbusch, Jungfrau, geb. 20.1.1840, Tochter des Köhlers Georg Flinkerbusch 00 Catharina Quinkert (?).
1867, 31.7.: Maria Gertrud Flinkerbusch, starb im Kindbett, Ehefrau des Bäckers Caspar Becker, geb. 30.2.1834 (? 1837), hinterlässt 3 Kinder.
1868, 28.12.: Georg Flinkerbusch, geb. 1830, Tagelöhner, Ackerer, Sohn des Caspar Flinkerbusch, hinterlässt 5 Kinder., Ehefrau Gertrud Höhmann.
1869, 5.6. (? 7.): Elisabeth Flinkerbusch, 4 Jahre, Tochter des Tagel. Georg Flinkerbusch 00 Elisabeth Tönne.
Verstorbene: Band 10: 1871 – 1903:
1871, 29.7.: Heinrich Flinkerbusch gen. Swerts, Sohn des Gerbers Caspar Flinkerbusch 00 Elisabeth Heckmann.
1875, 31.12.: masc. (männl.) Flinkerbusch, geb. ...(?) 12. 1875, Sohn des Tagelöhners Georg Flinkerbusch 00 Elisabeth Tönne.
1876, 24.3.: Heinrich Flinkerbusch gen. Swert, geb. 5.10.1795, Witwer der Agatha Lenze.
1877, 30.4.: Maria Elisabeth Flinkerbusch, geb. 11.5.1825, Ehefrau des Tagelöhners Franz Kemper, Tochter des Caspar Flinkerbusch, hinterlässt 4 Kinder: Jg. 55, 59, 63, 69; + 71.
1879, 16.11.: masc. Flinkerbusch, geb. 1878, Sohn des Georg Flinkerbusch 00 Elisabeth Tönne.
1880, 4.3.: Sophie Flinkerbusch, Tochter des Caspar Flinkerbusch (keine weitern Daten, neuer Pastor!).
1883, 21.11.: Caspar Flinkerbusch, Tagelöhner.
1884, 19. 1.: Clara Flinkerbusch, 8 Monate, Tochter des Caspar Flinkerbusch.
1884, 19.1.: Catharina Flinkerbusch, 8 Monate, Tochter des Caspar Flinkerbusch.
1884, 19 (?). 4.: Heinrich Flinkerbusch, 15 Jahre.
Fortsetzung siehe oben: Alter Friedhof; aus dem „Totenbuch“ im Amtsarchiv Freienohl.
Daten aus älteren Kirchenbüchern: Geburten, Verstorbene werden folgen.
Schluss und Motivation: Es gibt noch zahlreiche Freienohler Ureinwohner, deren Familientafeln sich erforschen lassen im Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein. Auch für das Zusammenleben Freienohler!
Heinrich Pasternak, Februar 2009
Bericht und Fotos: Heinrich Pasternak