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750 Jahre: Jubiläum 1272-2022:
Die exquisite Baum-Bäume-Wald-Wanderung in und rund um Freienohl
Mit nicht nur biologisch Interessierten,
mit nicht nur kulturgeschichtlich Aufgeschlossenen,
hier mit vor allem religiös Neudenkenden.
Zuerst als Motivation zum Weiterlesen eine Wörter-Liste. Lange Sätze werden so erspart. Die in sich geordnete Aufzählung charakterisiert diese exquisite Wanderung: Wandern – Wald – Bäume – Baum – Wurzeln – sehen – betrachten – bewundern – sich wünschen – hören – horchen – gehorchen – Bibel – Heilige Schrift – Gottes Wort – Gott – Betrachtung – meditieren – Meditation – mystagogisch – Spiritualität – Spiritus – Geist – Geist Gottes – Heiliger Geist ... 750 Jahre Freienohl: 1272 – 2022...
Also wandern mit exquisiter Begleitung: mit Bibel-Worten. Da steht zwischendurch ab und zu eine ganz knappe Erklärung.. Also diesen Text sich ausdrucken. Gehen. Egal auf welchen Waldwegen und an welchen Bäumen stehen bleiben, im Wald, am Wegesrabd, in Freienohl. Allein, zu zweit, mit Freundinnen, Freunden, Familie, Familien... Los geht’s!
Genesis 2,9: „Gott, der HERR. ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und köstlich zu essen, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ Lebens-Symbol: Lebensbaum, Erkenntnisbaum...
Genesis 3,22: „Dann sprach Gott, der HERR: Siehe, der Mensch ist wie einer von uns geworden, dass er Gut und Böse erkennt. Aber jetzt soll er nicht seine Hand ausstrecken, um auch noch vom Baum des Lebens zu nehmen, davon zu essen und ewig zu leben.“
Geheime Offenbarung 2,7: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.“
Geheime Offenbarung 22,2.14.19: „Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, steht ein Baum des Lebens. Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine Frucht: und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker... Selig, die ihre Gewänder waschen: Sie haben Anteil am Baum des Lebens und sie werden durch die Tore der Stadt eintreten können... Und wer etwas wegnimmt von den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“
Jesus Sirach 19,19: „Kenntnis der Gebote des HERRN ist Erziehung zum Leben, die aber tun, was ihm gefällt, ernten vom Baum der Unsterblichkeit.“
Johannes 14,6: Jesus sagte zu ihm (zu Thomas): „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Richter 9,8-15 (Jotans Fabel): „Jotan stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und rief ihnen mit gehobener Stimme zu: Hört auf mich, ihr Bürger von Sichem, damit Gott auf euch hört! Einst gingen die Bäume hin, um sich einen König zu salben, und sie sagten zum Ölbaum: Sei du unser König! Der Ölbaum sagte zu ihnen: Habe ich etwa schon mein Fett aufgegeben, das Götter und Menschen an mir ehren, und werde ich hingehen, um über den Bäumen zu schwanken? Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: Geh du hin, sei unser König! Der Feigenbaum sagte zu ihnen: Habe ich etwa schon meine Süßigkeit und meine guten Früchte aufgegeben, und werde ich hingehen, um über den Bäumen zu schwanken? Da sagten Die Bäume zum Weinstock: Geh du hin, sei unser König! Der Weinstock sagte zu ihnen: Habe ich etwa schon meinen Most aufgegeben, der Götter und Menschen erfreut, und werde hingehen, und werde hingehen, um über die Bäume zu schwanken? Da sagten alle Bäume zum Dornenstrauch: Geh du hin, sei unser König! Der Dornenstrauch sagt zu den Bäumen: Wenn ihr mich wirklich zum König salben wollt, kommt, bergt euch in meinen Schatten! Wenn aber nicht, dann soll vom Dornenstrauch Feuer ausgehen und die Zedern des Libanon fressen...“
Fruchtbarkeit, Friede und Gesundheit, Wohlergehen ziehen sich als Grundsymbolik der rund 30 in der Bibel genannten Bäume... Die Hierarchie der Bäume in der Jotan-Fabel...
Heilkraft... Ölbaum. Der barmherzige Samariter goss Öl und Weine über die Wunden des niedergeschlagenen, verletzten und bestohlenen Mann; von Jesus erzählt: Lukas 10,34.
Genesis 1,11: „Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.“ Nahrungsgrundlage für Menschen und Tiere... Eicheln sammeln der „Ackerer“, erlaubt, verboten. ... Freude, Spielzeug für Kinder (Kastanien-Allee zum alten, früheren Försterhaus in der Giesmecke).
Sprichwörter 3,13-19: „Selig der Mensch, der Weisheit gefunden, der Mensch, der Einsicht gewonnen hat. Denn sie zu erwerben ist besser als Silber; sie zu gewinnen ist besser als Gold. ... Ihre Wege sind schöne Wege, all ihre Pfade führen zum Glück. Ein Lebensbaum ist sie denen, die nach ihr greifen; wer sie festhält, ist glücklich zu preisen. Der Herr hat die Erde mit Weisheit gegründet und mit Einsicht den Himmel befestigt.“
Exodus 3,1...: „Eines Tages trieb Mose das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin: Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir diese außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der HERR sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose! Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran. Lege deine Schuhe ab. Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzusehen.“ Mögliche Dornbusch-Höhe: 10 Meter!
Jesaja 11,1..: „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.“ Hoffnungszeichen aufgrund des Baumstumpfs.
Die Zeder = Weltenbaum: Weltmacht-Baum. Fast 80-mal wird die Zeder genannt; ein Symbol der Stärke und Stabilität, auch beim Bau des Tempels. (Ganz anders: „Susanna im Bade“, Dan 13: Zeder und Eiche.)
Ezechiel 31,116: „So spricht Gott, der HERR: ... Durch das Getöse ihres (der Zeder) Sturzes lasse ich die Völker erzittern...“
Jesaja 60,13: „Die Pracht des Libanon kommt zu dir, Zypressen, Ulmen und Wacholder allesamt, um den Ort meines Heiligtums zu schmücken“.
Das Holz der Akazie zum Bau und zum Schmuck der Kultgegenstände: die Bundslade mit den beiden Steintafeln mit den Zehn Geboten des HERRN an Moses.
Exodus 25 – 27: „Gott, der HERR, sprach zu Mose: ... Die Israeliten ... sollen eine Lade aus Akazienholz machen... Fertige Stangen aus Akazienholz an, überzieh sie mit Gold... Mach einen Tisch aus Akazienholz, überzieh ihn mit Gold...“
Der Mandelbaum: Jeder Stammesführer der Israeliten hatte, trug seinen Stab.
Numeri 17,16-25: ... „Der Stab Aarons trieb Sprossen, blühte und trug Mandeln.“
Die Eiche: Eichen kommen 33-mal im Alten Testament vor und dienen zumeist als Wegemarke, Lebensmarke. Ein Beispiel:
Genesis 13, 14-18: „Da sprach Gott, der HERR, zu Abraham: ... denn dir werde ich das Land geben. Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem HERRN einen Altar.“
Die Zypresse:
Genesis 6 – 8: Bau der Arche Noah, im Auftrag Gottes aus Gofer-Holz = Zypresse.
Hohelied 1,16-17: „Schön bist du, mein Geliebter, verlockend. Frisches Grün ist unser Lager. Zedern sind die Balken unseres Hauses, Zypressen die Wände.“
Palme
Deuteronomium 34,4: „Mose stieg aus den Steppen von Moab ... bis Jericho, der Palmenstadt ... Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es mit deinen Augen schauen lassen... Danach starb Mose. Man begrub ihn im Tal, in Moab...“
Johannes 12,13: Beim Einzug Jesu in Jerusalem: „... die große Volksmenge... Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels.“
Palmzweige sind ein Symbol für Unabhängigkeit. – Eine ganz andere Symbolik im Hohenlied: die Geliebte zu ihrem Geliebten:
Hoheslied 7,8: „Wie eine Palme ist dein Wuchs.“
Maulbeerbaum:
Lukas 19,1-7: „Dann kam er – Jesus – nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei; doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge, denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. ... Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Der Olivenbaum = Ölbaum; zählt zu den ältesten lebendigen Bäumen; aus Jericho um 4000 v. Chr. Ölbäume können 1000 Jahre alt werden.
Jeremia 11,16: „Einen üppigen Ölbaum von schöner Gestalt .hatte der Herr dich – Israel, das Volk Gottes – genannt.“
Lukas 6,43: „Jesus sprach: Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten. Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornbusch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.“
Psalmen 52,10: König David spricht: „Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum im Haus Gottes. Ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewig.“
Haussegen: Psalm 128,3: „Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses. Wie Schösslinge vom Ölbaum sind deine Kinder.“
Deuteronomium 8,8: „Israel, ... ein Land mit Ölbaum und Honig, ein Land, in dem du nicht armselig dein Brot essen musst...“
Deuteronomium 24,20: „Wenn du einen Ölbaum veklopft hast, sollst du nicht auch noch die Zweige absuchen. Was noch hängt, soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören... mache ich – Gott, der Herr – dir zur Pflicht, diese Bestimmung einzuhalten.“
Zum „Baum der Erkenntnis“: Genesis 2,8-9; 3,1-24. Zusammengefasst: Zum „verbotenen“ Baum im Garten Eden. Adam und Eva durften von den Früchten aller Bäume im Paradies essen, außer von dem einen in der Mitte. Eine Schlange verführte Eva dazu, dennoch von diesem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu probieren. Die beiden Menschen erkannten danach, dass sie nackt sind und bedeckten sich mit Feigenblättern. Die Früchte des Baumes werden nicht näher erklärt. Wohl wegen der symbolischen Erzählung vom „Sündenfall“. Die jüdische Erklärung spricht von der Frucht des Weinstocks oder des Feigenbaums. Die christliche Erklärung und die Kunst spricht vom Apfelbaum. Das hängt mit der Aussprache zusammen: Das Wort „malum“ steht im Lateinischen je nach Aussprache mal für „Apfel“, mal für „das Böse“.
Hosea 4,13: „... sie feiern unter Eichen; ihr Schatten ist ja so angenehm.“
Genesis 35.8: „Debora, die Amme Rebekkas, starb. Man begrub sie unterhalb von Bet-El, unter der Eiche. Er – Jakob - gab ihr den Namen Tränen-Eiche.“
Ezechiel 27,6: „Totenklage“ über das Schiff Tyrus, das „im Herzen des Meeres ruht“: „Deine Ruder machten sie aus Terebinthen vom Baschan, dein Deck aus Elfenbein und Eschenholz von den Inseln der Kittäer.“
Jesaia 44,14: Für ein Denkmal aus Holz: „Man fällt eine Zeder, wählt eine Terebinthe oder sonst einen mächtigen Baum, den man stärker werden ließ als die übrigen Bäume im Wald.“
Jesaia 2,11-13: „Die hochmütigen Blicke der Menschen senken sich und gebeugt wird sein der Stolz der Männer. Aber erhaben wird sein der Herr allein an jedem Tag, Denn ein Tag für den Herrn der Heerscharen: über alle Hochfahrende und stolze und über alles Aufragende, - es wird sich senken -, über alle Zedern des Libanon, - die stolzen und aufragenden, ... wird sein der Herr allein an jedem Tag.“
Baum-Stumpf, Baum-Wurzel, Stumpf:
Jesaia 6,13: „...zur Eiche oder Terebinthe, von denen beim Fällen nur ein Stumpf bleibt. Heiliger Same ist sein Stumpf.“
Kolosser 2,6-7: „Ihr habt also Christus Jesus als Herrn angenommen.. Darum führt auch, wie es ihm entspricht, euren Lebenswandel! Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, gefestigt durch den Glauben, in dem ihr unterrichtet wurdet. Seid voller Dankbarkeit!“
Amen : So sei es : OK! Eine wunderbare Baum-Welt lebt auch auf unserem Waldfriedhof: wohl unzählbar verschiedene Baum-Arten; schöne und stattliche; zierliche und bescheidene; voll ausladende und zart zurückhaltende; schlanke und sich mächtig ausbreitende; fast schon unter die Erde gegangene und gerade aufgetauchte; allen bekannte und rätselhafte ... wie wir Freienohler seit 750 Jahren!
Heinrich Pasternak, Juli 2020