Von unserer alten Dorfstraße
zur Casseler Chaussee und auf die Hauptstraße

Zwei Rundgänge:

  • Der erste Spaziergang: exakt, freilch kanpp ohne Quellenangaben und nicht so umfassend wie der zweite Rundgang.
  • Der zweite Rundgang, derselbe Weg noch mal, freilich ein ziiemlich gründlicher Lehr-Gang, historisch und geschichtlich korrekt, mit Quellenangaben und dabei auch recht spannend.


.............................................................................................................................

Der erste Spaziergang. exakt, freilich knapp

Wir treffen uns an der Rümmecker Brücke. Freienohler sagen lieber: Rümker Brücke. Ganz früher war hier an der Freienohler Rümker Bachseite die Rümker Porten. Das war kein Portal, kein Tor aus Steinen und Balken mit Mauern links und rechts. Und der Schalk von der Schalkenburg war kein Witzbold, er kassierte hier im Auftrag seines Herrn, des Herzogs von Arnsberg, kein Brücken-Geld ein. Die Abgaben von den Freien im Ohl waren anders geregelt. – Hier, auf der Nord-Seite, stand die Rümmker-Kapelle, erbaut 1707 (!); 1820 wurde sie umgesetzt auf den damals nrurn Alten Friedhof. - Nach einem Blick nach oben zur längst nicht mehr vorhandenen Schalkenburg gehen wir weiter. Heute: Hauptstraße. Dann kommt rechts die schmale Seitenstraße: der Alte Weg.
Im Haus an der Ecke, links zur Hauptstraße, hatte noch um 2000 ein hochgeachteter Freienohler gelebt: Schaumerkers Berni, Bernhard Heckmann, 1930 – 2016, zuerst Schuhmacher, dann weitsichtiger Land- und Forst-Meister, dann Sachkundiger Bürger der Gemeinde Freienohl, politisch hoch akzeptiert, CDU, ausgezeichnet 1978 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD vom Bundespräsident Walter Scheel und 1987: Verdienstkreuz am Bande der BRD i.A. des BP Richard von Weizsäcker.
An manchen Eingängen der Häuser im Alten Weg ist mit Fantasie noch zu sehen: Hier saßen vor Jahren, als es das Fernsehen (pst! und die Handys) noch nicht gab, Freienohler, vielleicht mit Nachbarn von nebenan, und schwaterten miteinander.
Am Ende des Alten Weges steht links ein echt sauerländisches Dorf-Haus: Schiefer geschützt, die Seiten-Wände und das Dach und die hoch gelegene Haustur. Ein Eck-Punkt exquisiter Dorf-Gemeinde-Kultur: hier lebt – ganz still und leise – eine Frau: unsere Elsa. Alle wissen, wer gemeint ist: unsere Elsa Feldmann; ihr Ehemann, Schreinermeister Franz Feldmann, ist schon im Himmel. Schon als junge Frau und dann Jahre lang: kfd-Leiterin; Handarbeitskreis: der Finanz-Gewinn für die gestrickte Kleinkinder-Kleidung  geht in die Mission nach Peru zu den Nachfolgern vom verstorbenen Freienohler Hiltruper Missionar P. Willi Voss; wenn ein Freienohler gestorben ist, lässt sie 5 Minuten lang die Kirchenglocken läuten und zündet die Toten-Leuchte am Kirchen-Aufgang an der Hauptstraße an. Einmal dreimal hintereinander: „Ist der Papst gestorben?“ – „Nein, 3 Freienohler.“ – „Ach so.“ – Im Jahr 2017 erhielt unsere Elsa die erste Silbermedaille der Stadt Meschede, eigentlich vom Mescheder Bürgermeister Christoph Weber, ihn kannte sie ja noch als Freienohler Jungen; leider war sie am Fest-Termin in der Abtei Königsmünster krank; so konnte auch „unser Freienohler Päule“, Alt-Abt  Stephan Schröer OSB ihr nicht zulächeln.
Jetzt die Hauptstraße überqueren. Und nur in Fantasie fantasievoll weitergehen auf unserer alten Dorfstraße: zwischen dem Haus Küster und dem Kaffee Mühlen  (Mühlen, weil hier mann/frau, Jung/Alt bei Kaffe und Kuchen nicht nur Mühle spielen kann). Heute geht’s nur mit Fantasie weiter hinter dem Kaffee und hinter Optik Wendt / Milbradt und hinter Blessenohl (früher Bierhändler Anton Blessenohl und dann Mode-Blessenohl), da war hier bis 1802, 1803 die alte Dorfstraße. Und die Hauptstraße gab es noch nicht. Die wurde erst zwischen 1802 – 1807 gebaut. An dieser Stelle war der hochgeachtete und gewichtige Bauernhof Knickenberg. Hochgeachtet: zwischen 1751 – 1777 stellte Familie Knickenberg 3-mal den 1. und 2-mal den 2. Bürgermeister; gewichtig: auf dem Hof stand die große Feuerspritze für 2 – 4 Pferde und die kleine Spritze: für 2 – 4 Männer zu Fuß (siehe Home freienohler.de: Geschichte: Tabellarische Übersicht: Feuer-Katastrophen; und Bilder der Feuer-Spritzen).
Unseren Fantasie-Spaziergang auf unserer alten Dorfstraße gehen wir weiter. In Wirklichkeit auf der Hauptstraße Nr. 16: zur Hauptstraße: Immobilien Fothen, auf der Rückseite der Haus-Eingang von der alten Dorfstraße, selbstverständlich total renoviert, jetzt Franz-Josef Schwefer, früher die Pferde-Schmiede Friedrich Schwefer mit dem Beinamen Schmiedo, und genau auf der anderen Straßenseite der alten Dorfstraße  stand seine Schmiede-Scheune.
Nun auf der Hauptstraße ein Haus weiter Nr. 14: Moden – Humpert. Dann die Twiete hinunter zum ersten freistehenden Haus links, Haus-Nr. 1+3: Höhmann: am Hauseingang ist klar: hier war die alte Dorfstraße. Sie verlief weiter. Bis hierher reichte von der Kirche herab der Kirchhof, der erste Freienohler Friedhof, so breit wie die jetzige Länge der Kirche. Bis 1801. Dann begann 1802 der Bau der neuen Straße, der Casseler Chaussee. – Mehr über den Friedhof steht im Extra-Text: „Friedhofsvisite“. Auf der linken Seite der alten Dorfstraße stand das Pastorat, im gehörigen, höflichen Abstand von etwa 12, 15 Meter. Wir gehen weiter mit unserer Fantasie in der Wirklichkeit: wo genau zwischen den Häusern Severin, Friedhofsweg  5, und Mester, Friedhofsweg 4, und Schulte: Friedhofsweg 3 die alte Dorfstraße verlief, vielleicht und wegen der Häuser wohl auch etwas kurvig, ist nicht aktenkundig. Jedenfalls unterhalb vom Marktplatz, - früher Hof Flimkerbusch-Schweiers -, und unterhalb vom Ärzte-Haus Dr. Breuckmann. Ob die alte Dorfstraße hier mit der Pestalozzi-Straße oder eine Straße weiter mit der Hohe Fohr zum jetzigen Breiten Weg führte, das ist auch nicht bekannt.
Wissenswert ist noch diese Zahlen-Liste: im Jahr 1801: Freienohl: 67 Wohnhäuser, Arnsberg: 252 Wohnhäuser, Meschede: 172 Wohnhäuser, Brilon: 408 Wohnhäuser (!). Im Jahr 1814: Pastorat abgebrannt, 1815 neu gebaut, 2009 abgerissen, da gab es schon das jetzige Pastorat.  Im Jahr 1818: Freienohl 78 Wohnhäuser, 824 Einwohner (!).
Eine neue Straße durch Freienohl wurde notwendig, Not wendend. Vor allem wegen der militärischen Durchmärsche von Westen nach Osten und wieder zurück. Einige Kriege zwischen 1800 – 1820 sind aufgelistet in Home freienohler.de: Geschichte. – An der Spitze eines Militärzugs: die deutlich sichtbar bewaffneten Reiter, dann die Fußtruppen, die Pferde-Fuhrwerke mit Geschützen, Waffen und Nahrungsmitteln, dann wieder auf Pferde-Fuhrwerken manche Ehefrau mit ihren Kindern und Dirnen... Die alte Dorfstraße war dafür zu umständlich und zu gefährlich. Auch von seitwärts konnte mal was passieren, unvorhersehbar... Also wurde die jetzt bekannte Hauptstraße gebaut. Als „Kunststraße“, das damalige Fachwort für handwerkliches Können mit grobem Gestein... Der erste Name: Casseler Chaussee, dann Arnsberger Chaussee, Provinzialstraße, Adolf Hitler-Straße, Von Steuben-Straße (ein Deutsch-Amerikaner), Hauptstraße / Breiter Weg / Bahnhofstraße.
Nun eine Auswahl von „Stationen“ vom Hotel Bracht bis zur Rümker-Brücke. Die Häuser sind deutlich sichtbar. Verzichtet wird also auf die Haus-Nummer und Straßenseite. Und – sorry – manchmal wird die „Brille“ des Texters sehr persönlich.
Zum Hotel Bracht, das Bistro neben dem Marktplatz (oder Parkplatz?). Clever und klug war die politische und durch und durch katholische Gemeinde-Versammlung mit ihrem Bürgermeister 148 Forstmeister Theodor Bracht zu ihrem Rendanten, Finanzverwalter zu erwählen: der war nämlich evangelisch und darum bestimmt mit den Finanzen immer sehr korrekt und neutral den Katholiken gegenüber und er war schon über 10 Jahre mit der katholischen Freienohlerin Elisabeth Lichte verheiratet.
Zur Hirsch-Apotheke: Hier nur 2 Punkte. 1. Der Hirsch ist ein uraltes Symbol für das Überleben; schon von den Neandertalern vor 35 000 Jahren ein in Steingemeißeltes Zeichen. – Im Buchstaben A vor den Apotheken ist das Getränk im Kelch das Heilmittel gegen die beißende Giftschlange. – 2. Dieses Haus war vorher das Hotel Hötte: Schalke-Fans von heute wissen noch: 1934 (!) erlebten die Fußballer von Schalke 04 hier 3 Wochen lang ihren Urlaub.
Gegenüber – im Jahr 2020: „einzig-Art-ges.eu“: ein einzigartiges Kunst-usw-Geschäft. Zur Zeit vom Hotel Hötte und noch früher: Gaststätte und Hotel Lindenhof: Als Freienohl 1950 stolz war auf seine Qualifikation „ Luftkurort“: „Fremdenzimmer mit fließendem Wasser, Garage, gutbürgerliche Küche, Metzgerei im Hause“.
Mode – Humpert: Vorher war hier die Post. Davor die Bäckerei und Konditorei Franz Korte. Echtes Freienohler Zusammenleben: den Schulkindern aus der Alten Schule wurden nach ihrer „Schule“ vom Bäckermeister Korte ein kleines Gebäck geschenkt – kostenlos!
Der Pausenhof wurde eingeweiht am 11. Juni 2017: ein wunderschöner von vielen Freienohlern sehr engagierter Fest-Nachmittag mit Klein und Groß, Kaffee und Kuchen und anderen köstlichen Getränken, bei strahlendem Sonnenschein, - siehe freienohler.de: Archiv: Bilder-Galerie. – Die Alte Schule (erbaut 1853) war notwendiger Weise abgerissen worden: 2012, auch nebenan die Domschänke; wieder freienohler.de: Archiv: Bilder-Galerie, und: „Schöne Erinnerungen“ Dieter Schwefer / Renate Voss. Erzählt wurden Dönehes und Wahres: Die DOMschänke wurde so von Männern so qualifiziert, damit der Herr Pfarrer keinen Einwand hat gegen ihren Ausschank; die Domschänke ist ja keine Schenke, da erhält man(n) nichts geschenkt. – Einmal, fast in schwarzer Nacht, ist Finchen P. (alte Freienohler kennen sie mit Nachnamen) an der Außenwand der Domschänke hochgeklettert, um in ihr Zimmer zu gelangen. – Bei der Alten Schule hatte früher die Knaben-Klasse einen Extra-Eingang erhalten; beim gemeinsamen Eingang mit den Mädchen, fühlten die sich belästigt. Warum ist kein Herr Lehrer nicht auf eine „zeitliche Trennung“ gekommen? Später: der Eingang zum Salon von Frau Friseur-Meisterin Brigitte Bornemann und ihrer Mitarbeiterin.  – Für die Schulkinder war ihr Pausenhof links und rechts vom Kirch-Haupteingang; wie es damals üblich war: links für die Mädchen, rechts für die Jungen (wie im Kirchen-Raum). In den ersten 10 Jahren dieses Pausenhofs, aktenkundig ab 1902, durften sich die Mädchen nicht festhalten am schmiedeeisernen Geländer; v erboten hatte das Festhalten der Orts-Schu-Inspector, der Herr Pfarrer. Vielleicht wollte er die Mädchen nicht sehen bei seinem Hinaufgehen der Kirchstufen an der Hauptstraße.
Zur Nikolaus-Apotheke: am besten hineingehen zu Herrn Apotheker Heinrich Schnier und sich von ihm die mit Geschichte und Geschichten umgebene St. Nikolaus-Figur zeigen, erklären lassen. – Oder die kleine Entfaltung beim Zweiten Rundgang.
Zwei Häuser weiter: Hauptstraße 43: Heutzutage wohnt hier seit ein paar Jahren  eine Familie Buiterlinge, in Freienohl Zugezogene. Vorher hatte dieses Haus zwei Namen: für Gäste der Gaststätte „Die Post“. Rechts war der Stall für Kutsch-Pferde. Die konnte der Kutscher aus Arnsberg für weiter nach Brilon hier auswechseln. Nach dem Genuss des Dortmunder Biers war die Kutschfahrt den Breiten Weg hinunter nicht leicht, sondern schon mal gefährlich: Das Straßen-Pflaster bestand aus nicht kleinen (20 x 20 Zentimeter), glatt, etwas gerundet. Riskant für die schmiedeeisernen Hufe – und einen unerfahrenen Kutscher, mit ängstlichem Zittern der Insassen. Unfälle haben sich unten auf der Brücken-Rundung ereignet... Für Freienohler hieß Die Post: unsere  „Hölle“: dank des Walzer-Lieds über die Hölle und des Wirts Wilhelm Geihsler.
Das alte Amtshaus, zuerst die neue Schule und das dunkle Schiefer bedeckte Haus Zander gegenüber: sinnvoll ist  - jetzt – der Verzicht auf das pschopolitisch bedingte Hin und Herr zwischen Schule und Amtshaus (dazu klärt auf der Haupt-Text). Sinnvoll ist das WAHRnehmen der Entstehungsgeschichte dieses Hauses in Verbindung mit dem Haupt-Text „Unser Freienohler Zusammenleben mit unseren jüdischen Familien – Keine Pogromnacht in Freienohl“: freienohler.de: Archiv: Berichte: Oktober 2016. Hier sehr knapp: unsere jüdische Familie Leser Rosenthal verkaufte ihr 1875  Garten-Grundstück an die Gemeinde Freienohl zum Schul-Bai. In diesem Haus lebte unten links die junge Familie Schilling-Rosenthal (Tochter Sophia  von Leser Rosenthal) mit ihren 2 kleinen Töchtern. – Rechts vom Amtshaus steht die Gedenk-Säule zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 auch an den Gefallenen: Josef Rosenthal, Sohn von Leser Rosenthal. – Das Haus Zander gegenüber erinnert an die von den Nazus ermordeten Freienohler jüdischen Familien.
An der Stelle des Anbaus mit den Senioren-Wohnun gen stand früher das Haus von Herren-Schneidermeister Gerhard Schröder: seine besondere Aufgabe bezahlte die Gemeinde: um 1910 schaltete er die Nacht-Beleuchtung für ganz Freienohl  um 23.30 Uhr ein, um 4.30 Uhr aus; der Schalte war in der Alten Schule im Keller an der Ecke zum Aufgang in die Kirche.
Gegenüber auf der anderen Straßenseite wurde zur sinnvollen Weiterführung der Urbanusstraße das Haus Köster, Nr. 47, abgerissen.
Wieder Gegenüber an der Ecke Katersiepen / Hauptstraße: das Alte Schwesternhaus der Hiltruper Missionsschwestern: rechts der erste, links der zweite Teil. Seit 1909: Ihre Kinderbewahrschule: der erste Kindergarten; die Nähschule: gier lernten Mädchen Nähen; Krankenfürsorge: medizinisch und seelsorglich unbezahlbar; nur 2 Namen seien genannt: Sr. Marialdis und Sr. Wilburgis; aber wenn die Hl. Eucharistiefeier begonnen hatte, durfte keine Ordensschwester den Altarraum betreten, Ministrieren war ihnen amtskirchlich verboten; sie mussten wie das normale Volk Gottes außen vor mitbeten.
Etwas weiter: das Kehsler’sche Haus: ganz besondere rote Steine, einmalige Architektur – um 1900 – in Freienohl. Dieses in Freienohl einmalige Haus könnte, sollte unter Denkmalschutz kommen!
Auf der anderen Straßenseite: früher das ehemalige Feuerwehrhaus, davor – 1889/90 – die neue Schule (nach der Schule im Amtshaus). 1892: eine sogenannte Sammelklasse: 99 Mädchen und Knaben im selben Klassenraum; 46 Mädchen, 53 Knaben; 96 katholisch, 3 jüdisch, 1 evangelisch. – Und noch dies 1903: am Schulhaus rechts mit einem Haus-Eingang die zwei Lehrer-Wohnungen: unten: Fräulein Lehrerin Maria Meer; oben die Lehrer-Familie. Das passte dem Herrn Lehrer nicht: er beantragte und erreichte den Wohnungswechsel. Er wollte nämlich wissen und sehen, welcher junge Mann das Fräulein Lehrerin  und wann nach Hause begleitete und vielleicht auch mit hinein kam (siehe zweiter Rundgang).
Nun: „Aller guten Dinge sind drei“ Häuser!  Haus Nr. 72+74+79: Diese Meister stehen für alle Freienohler Meister: Malermeister – und noch mehr -  Vater und Sohn Wilfried und Franz Maas, Maurermeister+Schreinermeister – und noch mehr – Willi Staudinger (verst.) und Parkettmeister – und noch mehr – Hermann Storm.
Dann Haus - Nr. 78: ein Haus der Erinnerung. Else Hehmann: Nicht ins KZ, aber ins Gefängnis: Sie hat sich direkt nach dem Attentat  gegen Adolf Hitler am 20. Juli 1944, in Freienohl öffentlich so geäußert: „Schade, dass er das überlebt hat!“ Diese Äußerung wurde gemeldet. Danach „verbrachte“ Else Hehmann den Rest des „Tausendjährigen Reiches“ itlerim Gefängnis in Arnsberg. Gleich nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde Else Hehmann entlassen. Wegen der nicht geheizten Zelle: weiter leben im Rollstuhl!    
Kurz vor der Rümmker-Brücke: Hauptstraße  Haus-Nr. 112:  Bestattungs-Institut Udo Klute: die ganze Familie um Bestattungsmeisterin Ehefrau Martina leistet meisterhaft – auch ohne kirchenamtliche Beteiligung - und pietätvoll, von Anfang bis Ende die Bestattung unserer Verstorbenen.
Für die zweite Tour passt in die Tasche das Buch „Schöne Erinnerungen“  von Dieter Schwefer und Renate Voss – und zuhause der gründliche Blick und das gründliche Lesen in Home freienohler.de: Geschichte, Bildergalerie, Archiv mit zahllosen Texten. Danke, danke, danke  Karl-Heinz Kordel und Sebastian Severin für unsere einmalige Freienohler Homepage mit ihrer unvorstellbaren Fülle, einzigartig in der Kreis- und Hochschulstadt Meschede!


................................................................................................................................

Zweitens: der ziemlich gründliche Lehr-Gang, historisch und geschichtlich korrekt und dabei auch recht spannend

Um 1802 / 1803: Die alte Dorfstraße war zu umständlich. Zu gefährlich. Für das durchmarschierende Militär mit seinem lebensnotwendigen Anhang; an der Spitze die deutlich bewaffnete, Macht ausstrahlende Reiter-Truppe, dann die marschierenden Truppen, dann die Pferde-Fuhrwerke mit der Fourage, den Nahrungsmitteln für die Pferde und Menschen, dann auch auf Fuhrwerken die Ehefrauen mancher Soldaten und Offiziere und ihre kleinen und größeren Kinder... bei Wind und Wetter. Also war notwendig eine neue Dorfstraße. -  Jetzt ausführlicher. Bitte zwischendurch eine Lesepause machen: die Home freienohler.de anklicken: Freienohl : Ansichten von früher, etwas die alte Dorfstraße entdecken... Häuser der Hauptstraße...
Die alre Dorfstraße:
Die “Alte Dorfstraße”, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, begann – von Arnsberg kommend - beim Bach: die Rümmecke. Dann stand links die Rümmker Kapelle und zwar ungefähr da, wo sich jetzt – 2020 – pietätvoll genau passend das Bestattungsinstitut von Schreinermeister Udo Klute mit seiner Gattin der Bestattungsmeisterin Martina Klute mit ihren beiden Großen befindet. Und die Bäckerei Hahne.   
Über unsere Rümmker Kapelle ist für unsere Freienohler Geschichte ein Einschub sinnvoll. Nicht hier. Denn ein ausführlicher Text mit ihrem Beginn im Jahr 1707 bis in die Gegenwart, mit zahlreichen Akten-Belegen aus dem Pfarr-Archiv und dem Freienohler Amts-Archiv befindet sich als Extra-Kapitel in dem Haupt-Text „Friedhofsvisite“, auch in Home freienohler.de: dort: Freienohl: Geschichte“ mit einigen Fotos.
An diese Einleitungs-Stelle gehört auch selbstverständlich, - auch schon zum Hausbesitz vieler Freienohler Familien - dieses Buch:: Dieter Schwefer / Renate Voß / Raimund Gerke: „Schöne Erinnerungen. 100 Jahre Ansichtskarten und Fotos von Freienohl; am Schluss stehen auf 2 Seiten faszinierender Erinnerungen, historisch korrekt. Am besten aufgeschlagen nebenbei liegen haben. Bei einem Familien-Fest-Feier-Nachmittag+Abend die beste Erzähl-Pause.
Wieder zur Hauptstraße. Ungefähr gegenüber der Neuen Langelbrücke. Die ist immer noch so neu: denn da fehlen 2, 3, 4 schön hochwachsende Bäume. Vielleicht wird die alte Langebrücke bald auch wieder Küppelbrücke heißen (siehe auch Home freienohler.de: Langelbrücke). Nun blicken wir empor zur Wald-Höhe, zur Bergmecke. Der ursprüngliche Name: Am Bergemer (im Jahr 1827); dann – 1893 – nur: Bergemer. Wörtlich übersetzt: „berge“ = Berg; „mer“ = „mecke“ = kleiner Bach. Also Bergmecke = Quellgrund für frisches Wasser. – Hier oben endet auch der Bergmecke-Kreuzweg mit dem Bergmecke-Kreuz. – Und hier ungefähr stand die Schalkenburg, aktenkundig aus dem Jahr 1474 (!) und Freienohlerisch: Schalken Borch, Schalken Borg.  Jetzt nicht schmunzeln. Das aktenkundige Grundwort ist „“scheleken“ und „schelken“. Das meint nicht den „Schalk“, nicht den Witzbold. Mit „Schalk“ ist historisch ursprünglich ein besonders vertrauenswürdiger Knecht gemeint, ein damals sogenannter „Höriger“, ein einem Herrn gehörender Diener, ein besonderes Dienstverhältnis in Diensten des regierenden Grafen von und in Arnsberg für steuerähnliche Abgaben. So um 1630. – Ausgrabungen zur Schalkenburg sind nicht aktenkundig, sind unbekannt. Die genehmigt und führt durch nur die dafür zuständige Oberbehörde in Münster: LWL: Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster, Abteilung Landeskundliche Forschung in Münster (eine Erkundigung, ein Besuch hatte stattgefunden um das Jahr 2000). – Ein Überbleibsel der Schalkenburg ist  - um 1474 – das Wort „Rümmker Porte“. Damit ist selbstverständlich kein Portal gemeint, wohl auch keine abschließbare Pforte, sondern nur so etwas wie ein ordentlicher, offizieller Eingang in Freienohl, zu den „Freien im Ohl“.
Nun aufwärts die Hauptstraße hoch. Links – liegen lassen – die Abzweigung mit der ganz neuen Langelbrücke in das Freienohler „Industriegebiet“. Weiter auf der Hauptstraße bis – rechts – zur Abzweigung: Alter  Weg.  Der ist Immer noch sichtbar als die alte Dorfstraße.  Jetzt anhalten vor dem Eck-Grundstück.
Ein exquisites Grundstück: Bernhard Heckmann
Zunächst die Daten aus dem Stadtarchiv Meschede   in Grevenstein, Archiv Freienohl, Akte Nr. 568.
Arnsberg, 1. Mai 1841, Königliche Regierung, Abteilung des Innern; abschriftlich an den Freienohler Bürgermeister Alberts: „Den Verkauf eines Gemeinde-Grundstücks zu Freienohl zur Größe von 13 Ruthen, Teil der Parzelle Flur I Nr. 579 / 5  der Grundsteuer- Mutterrolle an den Bernard Heckmann daselbst für 14 Taler, 13 Silbergroschen, 4 Pfennig und in dem Betracht, dass das Grundstück für die Gemeinde ohne sonderlichen Wert und von dem Heckmann zur Bebauung mit einem Wohnhaus bestimmt ist, ohne öffentliches Ausgebot (Ausschreibung, Bekanntmachung) genehmigt, jedoch unter der Bedingung, dass der Käufer neben den Vermessungs-, Umschreibungs-Kosten auch das Kaufgeld sofort zur Communal-Kasse bezahlt, indem nur dann nach seinem Antrag von der Ausfertigung eines förmlichen Kauf-Contractes, dessen Kosten er übrigens, falls in der Folge ein solcher von ihm verlangt werden sollte, dennoch tragen muss, abgestanden werden kann.“
Die folgende gründliche Laudatio dient nicht der Verherrlichung eines Freienohlers, sondern zeigt das Zusammenleben vieler Freienohler.
Bernhard Heckmann genannt Schaumerkers Berni
Freienohler durch und durch. Ausgezeichneter Mitmensch durch und durch. Ein dankbarer Nachruf mit viel Freienohler Geschichte.
„Bernhard Heckmann hat mit dem Wald gelebt, im Wald gearbeitet – und dann erst über ihn geredet!“
Geboren am 27. Februar 1930 -  86 Lebensjahre  -  gestorben am 29. April 2016
Die Eltern von Bernhard Johannes Heckmann sind das Ehepaar Johannes Bernhard Heckmann genannt Schaumerkers Hannes und Karoline Weber. Seine Taufe: 1.3.1930 vom Freienohler Pfarrer Ferdinand Gerwinn in der St. Nikolaus-Kirche; seine Taufpaten: Leonhard Heckmann und Karoline Wischhäfer. Erster Schultag: 15.4.1936 in der Volksschule an der Hauptstraße, später Feuerwehrhaus. Erste Hl. Kommunion: 16.4.1939 in der St. Nikolaus-Kirche Freienohl.
Familie, Beruf und Arbeit: angefangen als Schuhmacher-Lehrling (darum Schaumerkers Berni), dann Waldfacharbeiter, Forstwirt und „aufgestiegen“ zum Haumeister beim Staatlichen Forstamt Rumbeck. Aus einem partei-politischen Text von 1979:
20 Jahre Mitglied des Personalrats, ab 1970 dessen Vorsitzender. In seinem Beruf hat sich Bernhard Heckmann das Vertrauen seiner Kollegen und Vorgesetzten erworben. Denn einer engagierten Arbeitnehmervertretung gilt sein besonderes Interesse; so in der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe oder als Mitglied der Gewerkschaft „Gartenbau Land- und Forstwirtschaft“ und im Vorstand des DGB Hochsauerland. Aber nicht nur mit Wald beschäftigt sich der 49-jährige Forstwirt. In der Kommunalpolitik weiß man seine Berufserfahrung sehr zu schätzen... s.u. Trotz seines sicherlich gefüllten Terminkalenders findet er dennoch Zeit für seine große Familie – in den ersten Jahren: Gattin Sighild geb. Schleicher, 6 Töchter und 1 Sohn: Leni, Bernd, Conny, Claudia, Petra, Heike, Nicole. -
Die WP schrieb 1987: Ein Koffer mit der Aufschrift  „Dauernd unterwegs“, den Bernhard Heckmann als Geschenk der Landwirtschaftskammer entgegennahm, drückte auf humorige Weise aus, was viele Festredner in wohlgesetzten Worten würdigten: das unermüdliche und aufopfernde Engagement des Freienohlers....
Als er in seinen letzten Jahren aber noch Auto fahren konnte, fuhr er manches Mal nach Altenhellefeld zum damaligen Schwesternkloster und begleitete die eine alte Schwester hierhin, die andere dorthin, wohin sie wünschte. Zum Beispiel unsere Hiltruper Schwester Marialdis zur Apotheke oder zu einem Besuch ihrer früheren Patientinnen in Freienohl. Herzliches Grüßen zu beiden: zu Schwester Marialdis und Berni Heckmann!  
Bei der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz im Jahr 1987 steht in der Zeitung Westfalenpost u.a.: „Eines aber erschien Bernhard Heckmann, der von sich sagte: „Ich bin kein großer Redner, sondern ein Waldarbeiter“, am wichtigsten: „Die 40-jährige Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie hat mir das Rüstzeug für diesen Weg gegeben.“
Seine politische Laufbahn, die auch eine Karriere war:
26.2.1961: Eintritt in die CDU. - 1961 – 1969: Gemeinderat Freienohl. -  1977 – 1982: Berufung zum Sachkundigen Bürger in den Bezirksausschuss Freienohl. -  30.9.1979: CDU als Kandidat der Reserveliste Nr. 28 aufgestellt. -  1982 – 1986: Stadtrat der Stadt Meschede und Bezirksausschuss Freienohl. -  25.2.1984: Kandidat der CDU Ortsverband Freienohl. -  30.9.1984: Als Kandidat der Reserveliste zu den Wahlen zum Stadtrat und Kreisrat aufgestellt. -  1984 – 1989: Als Sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss Freienohl sowie Ausschuss für Umweltschutz und öffentliche Sicherheit. -  1986: Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft in der CDU. -  1986 in der WP: seine ehrenamtliche Tätigkeit fand auch über Parteigrenzen hinweg hohe Anerkennung. (WP 30.7.1986) -  1989 – 1994: Als Stellvertreter Sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss Freienohl sowie Ausschuss für Umweltschutz und öffentliche Sicherheit. -  1991: Abschied als ehrenamtlicher Richter des Sozialgerichts Dortmund.
Seine großen Auszeichnungen
Am 30.11.1978: In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste verleihe ich Herrn Bernhard Heckmann, Meschede-Freienohl, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Bonn , der Bundesprädident Walter Scheel. - Aus der WP: … zum 47. Geburtstag verliehen vom Bundespräsidenten durch den Landrat Füllgräbe, mit dem Landtagsabgeordneten Meinolf Mertens, dem Vertreter der Landwirtschaftskammer Forstamtsrat Inkmann als Vertreter der höheren Forstbehörde Forstdirektor Schlemmer, dem Mescheder Stadtdirektor Pütz und Bürgermeister Stahlmecke... Es war wirklich ein großer Bahnhof in der Hauptstraße 71 mit der Überschrift: Er hat die schwierigsten Aufgaben gemeistert.
Am Samstag, den 4.4.1987 wurde Bernhard Heckmann Vorsitzender der GGLF – der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft des neu gegründeten Bezirks Olpe.
Am 2.5.1987 verlieh der Minister für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes NRW ihm die Ehrenurkunde für 40-jährige treue Arbeit im Walde in dankbarer Anerkennung. Am gleichen Tag vom Präsidenten der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe Engelbach die Ehrenurkunde für seine 40-jährige Tätigkeit als Haumeister.
Am Samstag, den 26.9.1987 wurde Bernhard Heckmann in der Freienohler Schützenhalle im Speisesaal das Verdienstkreuz am Bande der BRD im Auftrag des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker durch den Staatssekretär  Dr. Hermann Bentrup aus dem NRW-Landwirtschaftsministerium verliehen „dem einfachen Waldarbeiter … als Anerkennung für seine außerordentlich tatkräftige und pflichtbewusste Mitarbeit“  Zu diesem Anlass gratulierten 130 geladene Gäste.
Noch viele Erinnerungen
aus Freienohl vom Schuljahrgang 1929/1930 und durch die Jahre bis 2000 sind aktenkundig: zwei schöne erinnerungsvolle und lange Gedichte von zwei Wiedersehensfeiern der Schulklasse von Bernhard Heckmann; verfasst von Elisabeth Walter.
Jetzt dürfen wir in guter Glaubensgewissheit bitten: Bernhard Heckmann möge vom Himmel her zur Bewahrung der Schöpfung mit der Grünkraft Viriditas unseres Küppels uns Freienohlern helfen, dass wir mit unserer Floristik und Feld- und Wald-Kultur so sorgfältig wie Schaumerkers Berni zusammenleben!
In dankbarer Erinnerung: Alter Weg: am Anfang: ein besonderer Freienohler. 

Weg am Ende: eine besondere Freienohlerin:
Unsere Elsa Feldmann:  ausgezeichnet mit der ersten Silber-Ehrenmedaille der Stadt Meschede vom Bürgermeister Christoph Weber
Unsere Elsa ist bester Maßstab für diese Silber-Ehrenmedaille! Doch leider konnte Elsa Feldmann zur Laudatio beim Jahresempfang der Stadt Meschede, ausnahmsweise im Forum der Abtei Königsmünster, am 20. Januar 2017 nicht dabei sein. Sie war zu krank, 85 Jahre alt. Dabei hätte ihr „unser Päule“, Altabt Stephan Schöer, gebürtig aus Freienohl, unserer Elsa bestimmt gern zugelächelt. Aus Jugendzeiten gekannt. Und unseren Bürgermeister hat Elsa noch aus seinen und großen Jungen gekannt, schmunzelt ihr Franz im Himmel.  -  Die Freienohler kennen einander und sagen deshalb selbstverständlich „unser Päule“: sein Taufname; in den katholischen Orden war, ist es üblich, dass die Ordensleitung den Tauf-Namen auswechselt mit dem Ordensnamen, oft mit einem anerkannten, gewichtigen Vorfahren, und um die Anspruchslosigkeit der „Geburts“-Familie deutlich zu machen.
Die Ehrenmedaille aus Silber, mit Stadtwappen, Widmung, Datum und Namen der / des Geehrten wird – ganz neu – alle zwei Jahre verliehen, Aufgabe des Verwaltungsvorstands im Rathaus und der Vertreter der Fraktionen der Stadt Meschede.
Ganz vollständig aufzählen lässt sich das ehrenamtliche Leben, viel mehr als eine „Tätigkeit“, nicht. Also: 1973 wird Elsa Feldmann von ihren Mitgliedern gewählt zur 1. Vorsitzenden der kfd – immer klein geschrieben, aus absichtlicher Bescheidenheit, Zurückhaltung, weit weg vom clever versteckten Narzisstischen Machtmissbrauch. Elsa Feldmann initiiert mit der Katholischen Frauengemeinschaft der St. Nikolaus-Gemeinde Freienohl den kfd-Weihnachts-Basar im Pfarrheim, schon Jahr für Jahr am Anfang der Adventszeit. Viele Freienohler kommen hier her zum Weihnachtseinkauf kleiner und kostbarer, zugleich preiswerter und persönlicher von kfd-Frauen handgefertigter Geschenke; dazu gehören das Genießen hausgebackener Kuchen, das Mitsingen der Lieder der KiTa-Kinder, das Zuhören musizierender Jugendlicher... - Die regelmäßige Pflege der 4 Pastoren-Gräber, inzwischen auf dem Waldfriedhof, mit ein paar Freundinnen. - 1984 initiiert Elsa  den Handarbeitskreis im Pfarrheim; auch Frauen, die nicht hinkommen, geben ihre Hand gestrickten Socken, Strümpfe, Schals, gehäkelte Deckchen bei Elsa ab; Gewinn sind Geldspenden für die Hiltruper Mission in Kindergärten, Berufsschulen in Peru (erinnert sei an den verstorbenen Freienohler Hiltruper Missionar P. Wilhelm Voss aus unserer Voss-Ecke). - Seit 1982: wenn ein Freienohler gestorben ist, zündet Elsa die Kerze in der Totenleuchte an, dicht an der Mauer beim Kirchen-Aufstieg an der Hauptstraße, Vorbeigehende, Vorbeifahrende wissen dann Bescheid für ein Gedenken, für ein Totengebet. Anschließend, mittags um 12 Uhr läutet Elsa 5 Minuten lang in der Kirche die Toten-Glocke; einmal auch schon 3 mal 5 Minuten: „Ist jetzt der Papst gestorben?“ - Nein, 3 Freienohler. Und vor der Toten-Messe, dem Requiem, stellt Elsa zum Gedenken an die verstorbene kfd-Frau die Vereinsfahne in den Altarraum. - Auch eine der UKRF – „Unsere Kirche reinigenden Frauen“ - hat Elsa angeführt; manchmal war auch ein Mann dabei: das anschließende Eis-Schlecken in der Eis-Diele hat auch ihm gutgetan. - Als Elsa vom jungen nicht Freienohler WP-Journalisten nach ein paar Informationen gefragt wurde, da hat er einiges von Freienohl gelernt und Elsa hat geantwortet: „Das hat auch mir viel gegeben“ - ohne Ausrufezeichen, bescheiden. Noch ein Anhängsel: Wer in Freienohl eine ehrliche Frage hat und um eine verschwiegene Antwort bittet „über früher“ und selber vertrauenswürdig und weit weg ist vom Geschwater (für Buiterlinge: Geschwätz), klingelt mal eben bei Elsa. Danke, Elsa Feldmann!
Fortsetzung: alte Dorfstraße: weiter gehen nach dem Ende vom Alten Weg, nur ein paar Schritte: Schmitten Ecke. Ein wunderschöner freier Platz! Zwei große Bäume, bunte Blumen, Pflanzen!  (im Jahr 2020)
Das Haus hinter den Bäumen, Hauptstraße 31 (Flur 1, Parzelle 825, 826, 822; Alte Haus-Nr. 68): Ganz früher: 1827: Johannes Vogt, Schenkwirt (Gastwirtschaft) und Landwirt, Ehefrau Elisabeth geb. Trompetter/Trumpetter. Dann: 1855: Judenfamilie Leser Rosenthal, Ehefrau Julie / Julchen geb. Rothschild (vorher 1842 wohnhaft Alter Weg 13, Alte Haus-Nr. 105). Dann; 1880, 1891: Judenfamilie Alexander Emmerich, Ehefrau Jettchen geb. Rosenthal, Eisenwaren, Manufaktur-Geschäft...   
Die Nazi-Zeit 1933 – 1945: Ermordung der jüdischen Familien. Und der in der Nazi-Zeit übliche „Wohnhaus-Wechsel“: 1936: Emmerich – Hömberg. 
Dann Gastwirtschaft Kerstholt... Dann in die Jetztzeit. -  Siehe auch den ausführlichen, aktenkundig-gründlichen Haupttext: „Freienohler Zusammenleben mit jüdischen Familien. Keine Pogromnacht in Freienohl“
Zum Namen: Schmitten Ecke: gleich am Anfang zur Brunnenstraße hinauf hatte der Hufschmied Engerlhard Düring sein Wohnhaus mit seiner Schmiede (1849). Daraus wurde Freienohlerisch: Schmitten Ecke.  

Der Platz vor dem Haus ist ein geschichtsträchtiger Platz! – Bitte aufschlagen: „Schöne Erinnerungen“, von Dieter Schwefer und Renate Voß etwa in der Mitte des Buches. -  In Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870 – 1871 hatte Freienohl auf diesem Platz seine Gedenksäule aufgestellt zum Gedenken an die Freienohler Gefallenen-Soldaten; im Jahr 1887 (oder renoviert). Im Jahr 1929 ist das Denkmal umgesetzt worden (wohl aus verkehrstechnischen Gründen) rechts neben das Amtshaus. – Jetzt, Jahr 2020, könnte auf dem Platz, wo in dem Haus in der Nazi-Zeit die Freienohler Juden-Familie Rosenthal und dann Emmerich gewohnt haben, eine (bereits vorgeschlagene) Gedenktafel aufgestellt werden zur Erinnerung an die ermordeten Freienohler Juden und Freienohler Behinderten.  - Eine inhaltlich unvollständige Gedenktafel steht zwischen Amtshaus und Gedenksäule; auch die Heiligen Zeichen unserer „Älteren Schwestern und Brüder“ sind so wenig ehrfürchtig, religionsgeschichtlich unbedacht dargestellt und ist so  hier fehl am Platz. – Knapp sei hier informiert (ausführlich in den Texten: „Unsere Schule in Freienohl“ und „Freienohler Zusammenleben mit jüdischen Familien“: 1875 kaufte Freienohl für eine notwendig gewordene neue  Schule vom jüdischen Handelsmann Leser Rosenthal seinen Garten für die neue Schule, das spätere Amtshaus. Im ersten Stock vorne links und rechts zwei Schulklassen. Unten links wohnt die junge Familie Johann Schilling + Ehefrau Sophia Rosenthal, kath. konvertierte Tochter von Leser Rosenthal, und deren zwei Töchter Sophia und Lea. Aus beruflichen Gründen zog 1880 diese Familie um nach Arnsberg. – Noch zur Erinnerung: der älteste Sohn von Leser Rosenthal: Josef fiel als Soldat 870 in Wörth im Deutsch-Französischen Krieg.
Noch kurz vor diesem geschichtsträchtigen Platz auf dem Alten Weg: links steht das alte mit Schiefer bedeckte Haus vom Schreinermeister Franz Feldmann (+) und seiner Ehefrau Elsa Feldmann (siehe oben).

Nun zur anderen Straßenseite auf der Hauptstraße, auch gegenüber der Brunnenstraße.
Die Häuser auf dieser Straßenseite gab es damals nicht, weil die Hauptstraße auch noch nicht da war: Jetzt – 2020 - zu den Häusern: Hauptstraße 28, Parzelle 789: Wohnhaus Küster, vorher Bäcker Ludwig Neise; daneben Hauptstraße 26, Parzelle 787: die ehemalige „Eisdiele“, seit 2020: „Kaffee-Mühlen“ (mit „Mühlen“ sind hier im Kaffee Gesellschaftsspiele gemeint: Halma, Mensch ärgere dich nicht...): ein Haus weiter: Hauptstraße  24, Parzelle 787: Optik Wendt / Milbradt, vorher Kaspar Geihsler; ein Haus weiter: Hauptstraße 22, Parzelle 787: Mode-Haus Blessenohl, vorher Bierhändler Anton Blessenohl; dann Ecke zur Straße Am Hügel.
Die Alte Dorfstraße führte aus heutiger Sicht – 2020 - zwischen das Wohnhaus Küster und das Kaffee-Mühlen, dann weiter hinter den Häusern Optik Wendt und Blessenohl, kreuzte „Am Hügel“, und auf der anderen Seite weiter.  Damals, noch vor dem Bau der Casseler--Chaussee, der Hauptstraße, befand sich an der Stelle der drei genannten Häuser der Bauernhof der Familie Knickenberg. Alte Haus-Nummer 57 a (a = Besitzer, b = Beilieger = Mieter), Parzelle 787, 788, Daten von 1849 (Archiv Freienohl 2172): Christina Vogt geb. Knickenberg, Witwe des Johannes Heinrich Vogt gnt. Tinschneider, Ackerin (s.u.), LA 59; Sohn Franz Vogt gnt. Jägers, Ackersmann, LA 30 J.; Tochter Elisabeth Vogt, LA 26 J.; Tochter Karoline Vogt, LA 19 J.; Sohn Johann Vogt, Schreinerlehrling, LA  18 J.; Sohn Friedrich Vogt, Schneiderlehrling, LA 16 J.; Haus-Nr. 57 b: Dorothea Becker geb. Funke, Witwe, Tagelöhnerin, LA 48 J; ihr Sohn Fritz Becker, Schustergeselle, LA 22 Jahre.

Diesen Bauernhof gibt es längst nicht mehr und die Familie Knickenberg ist für Freienohl ausgestorben oder ausgewandert. Doch in den Jahren rund um 1800 ist beides für Freienohl gewichtig, bemerkenswert und beachtenswert. Darum folgen hier ein paar Daten aktenkundig aus dem Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein. Weil sich die Personen-Verwandtschaft nicht korrekt verbinden lässt, stehen die Daten hier in 3 Punkten: 1.) Bürgermeister Knickenberg: 1751: Johann Caspar Knickenberg: Bürgermeister; 1759 – 1760: Johann Caspar Knickenberg: zweiter Bürgermeister; 1762, 1764: Caspar Knickenberg: Bürgermeister; 1777: Caspar Knickenberg: zweiter Bürgermeister. – 2.) Heirats- und Sterbe-Daten zu Caspar Knickenberg: 15.11.1713:  verstorben: Caspar Knickenberg. - - 1.11.1745: Trauung Caspar Knickenberg mit  Christiane geb. Schnetzler, Zeugen: Ludwig Krick, Franz Huxeler. – 18.4.1780: Trauung Caspar Joseph Knickenberg mit Maria Catharina Heper aus Hallenberg, Zeugen: Caspar Trumpetter , Caspar Holzapfel. – 10.6.1787: Trauung: Caspar Knickenberg mit Anna Margaretha Heinemann aus Oeventrop, Zeugen Adam Geihsler, Caspar Trumpetter. – 25.4.1823: verstorben: Maria Anna Margaretha Knickenberg geb. Heinemann, Ehefrau des Caspar Knickenberg. – 22.7.1824: verstorben: Caspar Knickenberg, Lebensalter 70 Jahre, Bürger. – 14.1.1828: verstorben: Joseph Knickenberg, Lebensalter 74 Jahre. -  Angemerkt: die verheirateten oder auch verstorbenen Töchter / Frauen geb. Knickenberg sind hier nicht eingetragen, aber aktenkundig. – 3.) Familie Vogt – Knickenberg aus dem Nachbar-Hof; siehe oben: 21.9.1844: verstorben: Heinrich Vogt, Lebensalter 55 Jahre, Ackerbürger, hinterlässt Ehefrau Clara geb. Knickenberg, ...(Zahl nicht korrekt lesbar) großjährige und 3 minderjährige Kinder. – 14.12.1844: verstorben Heinrich Vogt (korrekt abgeschrieben) Lebensalter 60 Jahre, Tagelöhner, hinterlässt Ehefrau Maria Anna (Christina?)  geb. Knickenberg und 5 minderjährige Kinder. – 27.9.1857: verstorben: Christine Vogt geb. Knickenberg, Lebensalter 67 Jahre, Witwe des Ackerbauers Heinrich Vogt gnt. Jägers, hinterlässt 7 großjährige Kinder. – 11.12.1867: verstorben: Johann Vogt, geb. 21.5.1831, ledig, Schreiner, Sohn der Eheleute Heinrich Vogt und Christina geb. Knickenberg. – Bis 1901 kein Befund Vogt – Knickenberg. Anmerkung: die aktenkundigen Listen, Register immer korrekt abgeschrieben.

Zur Feuerspritze im Bauernhof Knickenberg:  Aus den Protokoll-Büchern der Gemeinde Freienohl vom 14.1.1850, TOP  4: „Der Witwe Vogt soll für das Aufbewahren der großen Feuerspritze nebst der dazu gehörigen Eimer ferner weitere zwar 8 alte Eimer bewilligt werden. – In Home freienohler.de steht bei Freienohl Geschichte ein ausführlicher Text + Bilder zum Thema Feuerspritze, Feuerwehr; auch Wikipedia usw.. – Es soll ihr aber auch die Aufbewahrung der kleinen Feuerspritze zur Pflicht gemacht werden, wofür ihr 2 Taler zugesetzt, für die Aufbewahrung beider Spritzen also 10 Taler jährlich am 1. November vorigen Jahres anfänglich gezahlt werden sollen. Möchte die Witwe Vogt auf diese Bedingungen, die jedoch nur bis zu der Zeit gehen, bis die Gemeinde ein eigenes Spritzenhaus gebaut haben wird, nicht eingehen, so soll ein anderes Local zur Aufbewahrung beider Spritzen gegen die voran gegebene Vergütung ausgemittelt werden.“                     

Die Lage des Bauernhofs Knickenberg direkt an der Casseler-Chaussee, später der Arnsberg-Beverunger Chaussee, der jetzigen Hauptstraße, die Liste der Familien-Mitglieder Knickenberg, die Zugehörigkeit zur Familie Vogt und die frühere Rolle und Position in Freienohl als Bürgermeister haben gezeigt die Bedeutsamkeit des Bauernhofs Knickenberg.

Nun wieder zur alten Dorfstraße. Die Straße „Am Hügel“ überqueren, kreuzen. Durch die „Lücke“: links Am Hügel 4: Schreinerei Bernd Kintrup und rechts Am Hügel 2, früher Caspar Humpert, Gaststätte mit Kegelbahn. Direkt an der Ecke Am Hügel – Hauptstraße befand sich früher ein Brunnen, jetzt ein Mini-Parkplatz; daneben: Parzelle 718, Hauptstr. 18: früher Johann Schröder und Grosche, jetzt, 2020: „einzig-ART-ges.eu“, ein einzigartiges Kunst- usw.-Geschäft; daneben: Parzelle 719, Hauptstr. 16: früher Schmied Friedrich Schwefer, genannt Schmiedo, auf der alten Dorfstraße stand seinem Haus gegenüber seine Pferde-Schmiede, ein kleines Stall ähnliches Gebäude, jetzt 2020: Franz Josef Schwefer, auch mit dem Beinamen Schmiedo; nach vorn zur Hauptstraße jetzt, 2020: Immobilienfirma Fothen; daneben, an der Ecke zur Twiete: Parzelle 720, Hauptstr. 14: Moden: Humpert – Adams, früher Bäcker Franz Korte, dann die Post. Hinter diesem Haus wieder die alte Dorfstraße. Parzelle 771 und – zur Twiete – Parzelle 770 und 769, Haus-Nr. 1: Familie Höhmann/Winkelmann: jetzt ist bestens erkennbar die Lage dieses alten, schönen kleinen Hauses mit seiner Haustür direkt zur alten Dorfstraße und nicht zur Twiete. –

Nun zur alten Dorfstraße zwischen Twiete und Friedhofsweg. -  Ähnlich wie beim Haus Höhmann war das beim alten Pastorat. Dessen Eingang lag freilich – wie sich das damals wohl „gehörte“ zur und aus Hochachtung zu Hochwürden Herrn Pfarrer  – etwa 15 Meter von der Straße entfernt. Die Pastorat wurde im September / Oktober 2009 abgerissen. Auch die weibliche Geschlechtszuordnung ist noch grammatisch richtig; in Freienohler Akten des 19. Jahrhunderts wurde die weibliche Form verwendet.
Als es die Hauptstraße noch nicht gab, auch nicht die jetzigen Häuser zwischen Twiete und dem jetzigen Friedhofsweg direkt an der Hauptstraße, da befand sich zwischen der St. Nikolaus-Kirche und bis zur alten Dorfstraße noch der Kirchhof (Friedhof rund um die Kirche) bis zur alten Dorfstraße. Das damalige Kirchen-Gebäude war das von 1753; das wurde 1886 das jetzige mit dem verlängerten Mittelschiff plus den beiden Seitenschiffen und dem Altarraum. Auf der anderen Straßenseite vom Kirchhof war der Eingang zur Pastorat. Dieses Pfarrhaus (nun die jetzige Sprechweise) war am 21. Februar 1814 abgebrannt. Die Ursache ist nicht aktenkundig. Aktenkundig ist die Reparatur im August 1838, Einzelheiten noch bis August 1842. Genannt wird auch in der direkten Nähe eine neue Holz-Scheune. Wo der Pfarrer und seine Haushälterin und ihre Magd zwischenzeitlich gelebt haben, ist nicht aktenkundig. Pfarrer waren Antonius Speckmann von 1806 – 1821, dann Gottfried Honorius Kost von 1821 – 1833, dann Johann Nikolaus Hense von 1833 – 1836, dann Franz Anton Sporkmann von 1833 – 1850 (siehe das Buch: „Pfarrkirche St. Nikolaus Freienohl : 1753 – 2003: 250 Jahre“) –  Dieses Pfarrhaus wurde 2009 abgerissen; Einzelheiten. Gründe usw. erübrigen sich an dieser Stelle. - In der Zwischenzeit ist die Hauptstraße gebaut worden. Doch wieder zur alten Dorfstraße. Sie verlief weiter. Zu sehen ist von ihr nichts mehr. Doch jetzt – 2020 – immer noch die wenigen kleinen alten Häuser an beiden Seiten des jetzigen Friedhofsweges. Daten usw. sind hier ausgelassen. Ihre Haus-Eingänge könnten auf ihrer anderen Haus-Seite gewesen sein. – Die alte Dorfstraße verlief weiter: von der Hauptstraße aus gesehen entlang hinter dem Marktplatz, also hinter dem Bauernhof Flinkerbusch (siehe auch Home freienohler.de), hinter der Sparkasse, hinter dem Ärztehaus Dr. Breukmann. Ob sie dann mit der jetzigen Pestalozzi-Straße oder etwas weiter mit der Hohen Fohr auf den Breiten Weg stieß. Ist nicht aktenkundig.
Wann genau, so ab 1802, der Wechsel stattgefunden hat vom Kirchhof zum heutigen Alten Friedhof, damals Totenhof und Friedhof genannt (wahrscheinlich um 1820), und wann ganz genau mit dem Neubau der „Kunststraße“, der jetzigen Hauptstraße begonnen wurde, ist in den Freienohler Archiv-Akten nicht gefunden worden.
Nun zur Notwendigkeit und zum Bau der  jetzigen Hauptstraße

Die ist eine „Kunststraße“, damals ein Fachausdruck beim Straßenbau: eine künstliche Straße, politisch und bau-fachmännisch genau geplant und durchgeführt, ihre „geographische“ Lage, Breite mit allem damaligen Drum und Dran;  großen handgefertigten Pflastersteinen, Schwerst-Arbeit, Finger-, Handverletzungen..., sehr / zu glatt für die Pferde-Hufe... - Ihr erster Name: Casseler Chaussee, dann Arnsberg-Beverunger Chaussee, ganz einfach: Chaussee: direkt vor der Rümm’ker Brücke (freienohlerisch) auch schon mal Oeventroper Straße / Landstraße, Provinzialstraße; Arnsberger Straße; dann politisch, parteipolitisch bedingt in der NS-Zeit / Nazi-Zeit: 1933-1945, bis Ende des Zweiten Weltkriegs 1939-1945: Adolf Hitler- Straße; dann Von Steuben-Straße, Friedrich Wilhelm von Steuben, geb. 1730 in Magdeburg, gest. 1794 in New York: preußischer Offizier – amerikanischer General: er reorganisierte die Kontinental-Armee im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, ein sehr aktiver Freimaurer... Wikipedia weiß mehr; es ist nicht aktenkundig, ob sich wegen dieser Glaubens-Zugehörigkeit dieser Straßenname im seiner Zeit „gut katholischen Sauerland“ nicht halten konnte. Und warum Hauptstraße? Vielleicht hatte die Kreis- und Hochschul-Stadt Meschede aufgrund ihres Straßenbaus, ihres Stadtbildes keine „Hauptstraße“ und zu Freienohl passte dieser Name.

Die Kunststraße, Casseler Chaussee wurde gebaut zwischen 1802 – 1807. Ziemlich ausführlich steht das im Extra-Kapitel: „Zusammenleben Freienohler vor allem im 19. Jahrhundert“, Abschnitt 3, auf 8 ½ Seiten. Hier folgt eine Kurzfassung: Die gekürzte Zeittafel kann belegen die Notwendigkeit – im Vergleich zur alten Dorfstraße, regelmäßige Benutzung der Casseler Chausse mit Truppen-Durchmärschen. Manchmal hatten sich auch junge Männer aus Freienophl und Nachbarorten angeschlossen. Hier sind Tag+Monat, also das mögliche Wetter ausgelassen. Und: oft original zitiert: 1802: Hessische Truppen überqueren die Grenze des Herzogtums Westfalen, besetzen Arnsberg. Tätigkeitsbeginn der Arnsberger Organisations-Kommission, die der Darmstädter General-Organisations-Kommission unterstellt ist. Proklamation der Hessischen Besitzergreifung. Beginn ihrer Arbeit. 1803: Kaiserkrönung Napoleons. Reichsdeputationshauptschluß: Herzogtum Westfalen endgültig Hessen-Darmstadt gehörig. – 1804: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. 1806: Ende des Deutschen Reiches. Beteiligung der hessischen Truppen am Feldzug gegen Preußen. – 1807: Friede von Tilsit zwischen Frankreich, Preußen und Russland. – 1808: Hessische Truppen im Feldzug gegen Spanien und England. – 1809: In Arnsberg konstituiert sich die Landes-Kulturgesellschaft zur Hebung der Landwirtschaft und des Wirtschaftslebens. – 1812: Hessische Truppen im Feldzug mit Frankreich / Napoleon gegen Russland. – 1813 – 1815: Hessische Truppen mit Frankreich. Dann gegen Frankreich. Völkerschlacht bei Leipzig. Truppenmärsche im Herzogtum Westfalen. Hessen mit anti-französischer Allianz in Frankfurt... – An welchen Tagen welche Truppen durch Freienohl marschiert sind, ist nicht aktenkundig. – Aber aktenkundig (AA 280) sind 16 Freienohler „Kriegsteilnehmer“ mit Jahres- und Kriegs-Angabe. Zahlen der Einquartierungslisten belegen auch die Bedeutsamkeit dieser neuen Straße. – Im Haupt-Text: „Zusammenleben Freienohler im 19. Jahrhundert“ ist auch einfühlsam die Praxis der Fuhrleute mithilfe ihrer 1 bis 4 Pferde geschildert....
Nun also zur jetzigen Hauptstraße 

Wir beginnen unseren Weg in der Ortsmitte, am jetzigen Marktplatz, früher Bauernhof Flinkerbusch.  Dann ist sinnvoll eine Auswahl; der Sinn hat geschichtliche Gründe für Freienohl. Zum Hof Flinkerbusch steht ein ausführlicher Text in Home freienohler.de. Eine Ergänzung gehört dazu: Der Freienohler Bauer Albert Flinkerbusch mit dem Beinamen Schweiers besaß bis 1953/54 seinen Hof auf dem jetzigen – seit 1956 – eingerichteten Marktplatz. Von hier siedelte er aus auf die Domäne Bockum. Zu seinem Hof gehört seit alters her ein Kreuz: Schweiers Kreuz. Dieses Kreuz wird heutzutage (2010) in Ehren gehalten von der politischen Gemeinde.  Bei den beiden Freienohler Prozessionen der katholischen Gemeinde ist es die erste Station bei der Fronleichnamsprozession und die vierte, - letzte -, Station bei der Küppelprozession. – Schweiers Kreuz wurde Jahre lang gepflegt von Bernward Nelle, - Captatio benevolentiae! – Zusammengefasst: Das Kreuz ist betenswert.                                                                                                 

Sehenswert ist der Brunnen am Marktplatz:  Bis 1870 war die Wasser-Versorgung in Freienohl durch die Brunnen und als „Feuerteiche“ garantiert und – privat – dank der Siepen. Die 3 Feuerteiche: „Kletterpott“: Ecke Krumme Straße / St. Nikolaus Straße, Haus Markus Geihsler; „Huckepott“: Auf dem Mühlenberg 25, Haus Karl-Heinz Kordel; „Imme Düring“ / Düringsbrunnen: Brunnenstraße; siehe: freienohler.de: Geschichtliches. -  Wegen des Eisenbahnbaus – 1872 – versiegten die Brunnen, auch auf dem Marktplatz. Als der Hof Flinkerbusch 1955/56 ausgesiedelt wurde, entdeckte man die Brunnen-Abdeckung. Bei der Neugestaltung des Marktplatzes 1988 wurde auch der Brunnen neu gestaltet mit den Bronze-Tierfiguren des Freienohler Künstlers Bonifatius Stirnberg.

Einschiebsel:
Sinnvoll mag manchmal sein, mithilfe der alten „Haus-Lagen“ weiter zu gehen: Parzelle, Alte und Neue Haus-Nummer. -   Manche Häuser mit ihren Freienohler Urfamilien werden in der Auflistung fehlen. Leider und Bitte: Entschuldigung! Ergänzungen sind ja möglich. Eine Auswahl beginnt:

Gegenüber vom Marktplatz, Parzelle 699, das linke Eckhaus zur Bergstraße: das wohl noch bekannte Schuhhaus Josef Klemm: Bitte mehr als eine Gedenkminute (ausführlich im Groß-Text: „Frfeiheit Freienohl Geschichte: Zusammenleben mit jüdischen Familien – Keine Pogromnacht, kein Grauer Bus in Freienohl...“: Familie Levi  Löwenbach (1851), Familie Joseph Nathan (1905): Nazi-Zeit: Antonia Dreyfuß geb. Löwenbach und ihr Ehemann Emil Dreyfuß ermordet im KZ  Samosc; Henriette Nathan geb. Hertz mit Tochter Hilde Nathan ermordet im KZ Litzmannstadt-Lodz.

An der Ecke Hauptstraße 4 – Friedhofsweg, Parzelle 725: früher Hotel Bracht, dann Bistro Ristorante Da Stipo, Inhaber: Familie Stipo. - Für dieses Hotel Bracht für Freienohl diese Erinnerung hochzuhalten an die Familie Theodor Bracht, das ist mehr als höflich und ein Baustein für Freienohl.

Die Eltern von Theodor Bracht:  Johann Ludwig Augustus Bracht, Oberförster, evangelisch, geb. 25.12.1769 Nieder-Ense / Waldeck, gest. 23.03.1834 Freienohl, verheiratet: 29.09.1799 Enzhausen / Darmstadt mit Margaretha Elisabeth Kuhlmann,geb. 10.10.1782 Enzhausen / Darmstadt, gest. 16.1.1852 Freienohl. – Ein Blick auf die Zeittafel, Stichwort: Hessen!   

Theodor Bracht, Rendant / Rentemeister für Freienohl 22.02.1848, evgl., geb. 17.10.1810 Niederberge / Meschede, gest. 16.05.1883 Freienohl, verheiratet 19.09.1837 Freienohl, kath., mit Elisabeth Lichte, geb.  16.03.1816 Freienohl, kath., gest. 28.12.1896 Freienohl. – Noch ein Blick auf die Konfession in der damaligen Zeit! Für das „gut katholische“ Freienohl war – damals -  ein evangelischer / protestantischer Rentemeister (Finanz-Verwalter) eine politisch geschickte Lösung. Und das Ehepaar Theodor Bracht – Elisabeth Lichte haben damals schon neu christlich gelebt.   –  Ausführliche Familien-Daten zur Familie Bracht siehe  „Unsere Schule in Freienohl“. -  Und zur lebendigen Erinnerung und Pietät verstorbener Mütter: Theodor Bracht, Freienohl, schreibt 13. Juni 1831:

„Vor einer ländlichen Versammlung an meiner Mutter Grabe gesprochen:               

Da liegt sie in der Erde Bette, / die uns des Todes Hand entrang.                  
Zerrissen ist die schöne Kette, /  mit der sie uns so fest umschlang.                       
Sie, die uns stets so zärtlich liebte, / die gute Mutter ist nicht mehr!                         
Wir suchen sie als Tiefbetrübte, /  doch unser Haus ist still und leer:                    
Nicht mehr ertönt uns ihre Sprache. / Nicht mehr regt sie fleißige Hand.                  
Es ruht die Arbeit ihrer Tage, /  wo sonst sie wandelte und stand,                             
da suchen wir sie nun vergebens. /  Sie geht nicht mehr ein und aus.                    
Und alle Blüten ihres Lebens /   verwelken hier im engen Haus.                             
Fort ist sie, fort für alle Zeiten /  aus dieser Welt! - Ihr kleines Glück                       
und ihre zehnfach größeren Leiden. /  Sie sind nun aus! Mit frohem Glück    
begrüßet sie sie dort neue Welten, /  wo einzig sich ihr Geist entzückt,                    
wo ihr der Himmel wird vergelten /   für alles, was sie hier bedrückt.                     
Lebe wohl, du gute Seele! Lebe / recht wohl und schlummere sanft und süße!        
O, dass uns stets dein Geist umschwebe, /  da uns dein Körper nun verließ!          
Ja, lebe wohl! Nach langer Schwüle, /  die dir dein Leben heiß gemacht,                 
da werde nun in sanfter Kühle /  dein Grabesschlummer zugebracht.                    
Uns allen, heiß geliebte Freunde, /  wird einst gegraben auch ein Grab.               
Wen heut´ das schönste Band gereichet, /  der sinkt wohl morgen schon hinab!   
Dies ist die uns allgemeine Stätte, /  die uns erwartet, Jung und Alt,                      
Dies ist das große Schlummerbette, /  zu dem die ganze Welt hin wallt.                   
O, mög´ uns allen, wenn wir scheiden, / Gott eben diese sanfte Ruh                      
wie dieser Seligen bereiten, /  und uns dem Himmel führen zu!                            
Dann lass auch, Herr, uns wiederfinden /  sie alle, die wir hier geliebt,                   
aufs neue ihnen uns verbinden /  und leben ewig unbetrübt!“

Neben dem Hotel Bracht – Bistro Ristorante Da Stipo, Parzelle 723, neue Haus-Nr. 4: Funke – Schillings Hof. Begonnen sei hiermit: im Jahr 2018 wurde das Haus Funke-Schilling abgerissen, bis Ende 2020 konnte man durch einen hohen Gitter-Zaun in die Keller-Tiefen hinabsehen; bis wann? -  Lage: Flur I, Parzelle 723 und 724, Alte Haus-Nr.2, ab 1975: neue Haus-Nr.: Hauptstraße 6. – Älteste Archiv-Akten-Daten: Freienohl: Rauchschatzung vom 10.7.1664: Hermann Schilling, 1 Feuerstätte, 1 Backofen. – Kopfschatzung 1759: Nicolaus Schilling, Kämmerer, Ackermann mit 3 Pferden, seine Frau, 1 halber Knecht, Magd, Mädchen. -  Sterbeliste 1688 – 1920: gestorben 28.6. 1704: Joy Schilling... gestorben 15.11.1802: Caspar Funke gnt. (genannt) Schilling... ein Grund für die große Lücke ist nicht aktenkundig.  Die Namen Funke / Schilling aus den Listen: Sterbe-Register, Heirats-Register, Hufe-Berechtigte, Zehnten-Liste, Liste der Zivil-Einwohner von 1840 werden hier – aus Platzgründen – nicht abgeschrieben; einsehbar im Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein.

Ecke Twiete / Hauptstraße: Parzelle  Parzelle 721: bis um 1802 zum Bau der Casseler Chaussee noch Kirchhof = Friedhof bis zur alten Dorfstraße; ihr gegenüber der Eingang in die Pastorat. Zeit-, kultur-bedingt weiblichen Geschlechts, inzwischen sächlichen Geschlechts: das Pastorat, Neurtum. – Auch Parzelle 722, Alte Haus-Nr. 67,1849: Ferdinand Erlmann gnt. Kleinschmidt, Ackersmann, LA 20 Jahre; sein Vater Ferdinand Erlmann, Leibzüchter (Verantwortlicher  für einen besimmten Lebensunterhalt, siehe Internet) , LA 67 Jahre, und Familie. Später: Georg Korte, Verwalter.

Gegenüber Ecke Bergstraße / Hauptstraße: Parzelle 701, früher Anton Löbach, Brunnenmacher; um 2019: Physio; Hauptstraße 7 (korrekt!): dann Franz Josef Albers, Friseur, Fußpflege; Hauptstraße 11 zur Hirsch-Apotheke, vorher Gaststätte Hötte. Alte Haus-Nr. 1, Parzelle 702, 704; Alex Hötte: 1900, Joseph Feische: 1901, Heinrich Korte 1901. 

Zuerst Hötte mit einem exquisiten Ereignis für Freienohl: Im Sommer 1934 macht „Schalke 04“ nach seiner Meisterschaft im Hotel Hötte 3 Wochen Urlaub! In freienohler.de  stehen vor dem Gasthaus+Hotel: Papa Unkel, Gastwirt Otto Spindeldreher, Hötte, Enst Kuzorra, Trainer Bumsbas, Fritz Szepan und ein sportliches Auto und Kinder. – Auf einem 2. Foto: von 1940 ist notiert: Inhaber Fr. H. Vogt, Gartenwirtschaft und Autohalle.

Nun zur Hirsch-Apotheke  (wieder auf freienohler.de: Foto + Text), hier stichwortartig und mit Freienohler Brille „zwischen den Zeilen“ lesen: Inhaber ist Apotheker Rainer Leopold. Warum „Hirsch“ und „Hirsch-Apotheke“? Das Internet, Wikipedia usw. bieten mehrere Antworten an. Der Hirsch war schon im Alt-Steinzeitalter der Neandertaler dank in Stein geschlagener Denkmähler ein Symbol für Überleben. Sein faszinierendes Geweih eine Leit-Ausstrahlung unserer Schützenbruderschaften; in Freienohl haben wir drei! – Der Wahlspruch vom Habsburger Kaiser Leopold I (1640-1705) war: „Concilio et industria“: Durch Rat und Fleiß zum Ziel / Klug und beharrlich zum Ziel / Durch Besonnenheit und Fleiß zum Ziel. Kaiser Leopold kämpfte gegen die Pestwelle 1678/79, gegen die wachsende Zahl der Armen; durch ihn erhielt die Universität Innsbruck 1674 eine Medizinische Fakultät. – Im Buchstaben A der Apotheken ist das Getränk im Kelch das Heilmittel gegen die beißende Giftschlange.

Wieder auf die gegenüber liegende Straßenseite
Ecke Hauptstraße / Twiete: Parzelle 721: Jahr 1834: Johann Kerstholt, Gastwirt. Im Gemeindeprotokoll von 1867 wird bereits der Name Lindenhof genannt. Gastwirt und Schüsseldreher Fitz Ernst Kerstholt. – Am 1. September 1903 eröffnete hier die Amtssparkesse ihren Geschäftsbetrieb. Die 13 Gemeinden des Amtsverbandes übernahmen die solidarische Haftung für die Einlagen der Kasse. Erster Rendant wurde der Gastwirt (Hotel Lindenhof) und Holzwarenhändler Johann Kerstholt, in dessen Haus sich auch das Geschäftslokal befand: Amtssparkasse von 1903 – 1909. – Daten von 1936: Der Fremdenverkehr (2020: ungewohnte Vokabel) hatte in Freienohl eine große Bedeutung. Einige Bürger lebten von diesen Einnahmen, für andere Freienohler waren die Hotels, Gaststätten ein „schönes Zubrot“ (wieder ungewohnte Vokabel). Im Jahr 1936 standen in Freienohl 268 Fremdenbetten (!) zur Verfügung. Zwei Beispiele: Abkürzungen: G = Garage, Z = Zentralheizung, D = Diät-Küche, P = Park oder Garten, E = elektrisches Licht, Fr = eigenes Fuhrwerk, Gz = Gesellschaftszimmer, R = Rundfunk, V = Veranda, S = Saal, W = Wasserspülung. Zum Lindenhof: Hachmann, Adolf Hitler-Straße, Fernsprecher Nr. 250, Betten-Anzahl 10, Privatbäder 1, Preis für 1 Bett ohne Bad: 1,50 – 2,00 Mark, Frühstück 1 Mark, Preis für volle Pension 4,00 – 4,50 Mark, Abkürzungen: G Z D E Gz R S W. – Hotel Ludwig Bracht: Adolf Hitler Straße, Fernsprecher Nr. 290, Betten-Anzahl 12, Privatbäder 1, Preis für 1 Bett ohne Bad 1,50 – 2,00 Mark, Preis für Frühstück 1,00 Mark, Preise für volle Pension 3,75 – 4,50, Abkürzungen: G Z D E Fr Gz R S W. – Um 1950 Gaststätte und Hotel Lindenhof, Inhaber Erich Niesen. Bei freienohler.de: Historische Fotos und Ansichten: 2 Fotos mit diesem Text: „Luftkurort Freienohl, - Fremdenzimmer mit fließend Wasser, Garage, - gute bürgerliche Küche, - Metzgerei im Hause.

- Danach: A & O – Lebensmittel: für nicht mehr ganz junge und nicht Auto fahrende Freienohlerinnen, also zu Fuß Einkaufende sehr geschätzt, - in Verbindung mit Bäckerei Folle (Breiter Weg 4) und Franzes (Hauptstr. 25) und Fleischerei Schubert. (Hauptstr. 36).

Danach: Adrian-Blumen. – Dann im Jahr 2020: L & M Kreatuv-Shop. – Twiete überqueren, Ecke:  Parzelle 720, Hauptstraße 14: Franz Korte Junior, Bäckerei, „überliefert“ wird, dass Schulkinder der Alten Schule „nach der Schule“ hier kostenlos ein ganz kleines Gebäckteilchen geschenkt erhielten. – Danach die Post. – Danach Humpert-Moden, (Erich Adams, Sohn Stephan Adams).

Parzelle 719, Hauptstraße 16, Friedrich Schwefer, Beiname Schmiedo: Hufschmied; sein Hauseingang an der alten Dorfstraße (mehr s.0.), Immobilienfirma Fothen (2020). – Ecke Hauptstraße / Am Hügel: Parzellen 717 und 718, Hauptstr. 18, Geschäft „einzig-ART-ges.eu“. – Gegenüber: Parzelle 713: St. Nikolaus Kirche, Extra-Buch von Franz Feldmann und Heinrich Pasternak. - Ecke Hauptstraße / St. Nikolaus Straße: Parzelle 715: Pausenhof, früher: Ecke St. Nikolaus Straße / Krumme Straße: (2020: Dieter Schwefer, Gardinen-Schwefer und Friseur-Salon Friseur-Meisterin Frau Brigitte Bornemann und Mitarbeiterin) Küsterei und ganz, ganz alte Schule in der Küsterei (siehe Extra-Text: „Unsere Schule in Freienohl“); dann Schule (alle Jahrgänge in 1 Knabenschule = Klasse) im Alten Rathaus (unten Knabenschule, oben Ratsstube), auf der – damals – Mittelstraße konnte  - nur – 1 Fuhrwerk (aufwärts mit 2 Pferden) fahren; 1824 ist 1 Mädchenschule geplant, 1827 im unteren Raum eingerichtet, die Knaben nach oben, Ratsstube ? – 1852: Altes Rathaus wird abgebaut und „verkauft“. Der Neubau der Alten Schule wird eingeweiht am 1. Mai 1853. Erwähnt sei noch: das Fräulein Lehrerin Antonette Bause wird Schützenkönigin! Eine spannende Geschichte zwischen der Schützenbruderschaft und der Amtskirche. – Die Alte Schule wurde 2013 abgerissen. Ihr Platz über fast 200 Jahre wurde Pausenhof genannt und als solcher festlich eröffnet am 1. Juni 2017 (siehe Bildergalerie: freienohler.de). Historisch war der Pausenhof der Schulkinder so geordnet (Pfarrer Steimann ab 1902) und oft wiederholt: für die Jungen war ihr Pausenhof der Kirchplatz rechts vom Hauptportal der Kirche (fast bis in die Gegenwart war die rechte Seite in der Kirche reserviert, vorgeschrieben für das männliche Geschlecht, links für das weibliche Geschlecht). Für die Mädchen war ihr Pausenhof der linke Kirchplatz, aber die Mädchen durften sich nicht festhalten am schmiedeeisernen Geländer an der Kirchhofsmauer hin zur Hauptstraße; dieses Verbot ist auch aktenkundig bei den nächsten Pfarrern, den Schulinspektoren. Gingen vielleicht zahllose männliche Freienohler unten an der Kirchhofsmauer vorbei – während der Großen Pause?  Oder auch mal der Herr Schulinspektor = der Herr Pfarrer die Stufen hinauf? Die Mädchen-Kleider-Mode war damals ganz anders als um 2020. Ein Freienohler erzählte 2017 mal: er und andere auch seeni als Schulknaben in der Pause hinter der Kirche rechts die eiserne Treppe hinunter gestiegen, damals gab es die noch. Und von der anderen Seite kamen 1, 2, 3 Mädchen dazu. Das war verboten. Und dann? „Wir haben gekichert!“

Nun zur anderen Ecke: Parzelle 831, Hauptstraße 21: Volksbank, vorher Anton Röther, Bäcker (1906). Dann Parzelle 830, Hauptstraße 25: Horst Wippermann, KFZ-Sachverständiger, vorher Adolf Hauhs, Klempner; früher Franz Kerstholt, Maurer; Hauptstraße 25: Bäckerei  Franzes, auch in Berge, Meschede (2 mal), Remblinghausen, Grevenstein. - Dann Hauptstraße 27und 29:  Gasthof I-Punkt (2019, 2020 leer, nicht benutzt).

- Überqueren Brunnenstraße.  Haupstraße 31: Hömberg, siehe oben: Vogt / Emmerich / Rosenthal / Schmitten Ecke. – Hauptstraße 33: Franz (+) und Elsa Feldmann, siehe oben: Alter Weg. – Hauptstraße 35: Erwin Korte, Friseursalon.                 

Hauptstraße 39: St. Nikolaus-Apothe; Heinz Dieter Schnier; sehr sehenswert ist die faszinierend geheimnisvolle Nikolaus-Figur! Für kitschig halten manche die Nikolaus-Figur, weil sie zwischen dem 19. und 20 Jahrhundert entstanden ist, im für manche rührseligen Nazarener-Stil und aus Gips. Also abhaken? Nein. Das Gegenteil: genau hinschauen! Der Bischof ohne Bischofsstab. Dafür mit Brotschieber. Oder Schafschaufel? Im Arm hält Nikolaus die Bibel, ganz waagerecht: die aus der Legende bekannten 3 goldenen Kugeln rollen nicht herunter. Doch es sind 3 Äpfel, - auch aus Gold. Wer gern mit googelt: 4 mal:


−    www.erzgebirge-palace.com/Engel/Bäckerengel-Ulbricht... Nein, so nicht. Doch der Brotschieber ist schon bemerkenswert. Denn auch die Bäcker haben den Hl. Nikolaus zu ihrem Patron erklärt.
−    Dann „Rudolf Schiestl: Pfeife rauchender Schäfer in Alpenlandschaft“ oder: www.artnet.de/Artists... Rudolf Schiestl... Da ist die Schafschaufel. Nur ein Wanderstab? Wozu die Schaufel? Für den Hl. Nikolaus gehört sich doch etwas viel Schöneres! Die kunstvollen Schwingungen eines Bischofsstabs!
−    Warum 3 Äpfel und nicht die aus der Legende bekannten 3 Goldkugeln? Das Märchen aus 1000 und 1 Nacht von den 3 Äpfeln hilft nicht weiter: www.hekaya.de/txt... Geschichte-der-drei-Äpfel. Diese 3 Äpfel können nicht gemeint sein. Auch nicht „Die drei Äpfel des großen Gottes“: http://de.folklore.ee/publik...Also:
−    Weil die 3 Äpfel ja zu einem „Apotheken-Nikolaus“ gehören, können diese bei Google „Hypertonie-News“ eine Lösung sein: „3 Äpfel am Tag können Herztod-Risiko reduzieren“. Aber ob sich der Künstler damals das dabei gedacht hat? Vielleicht hilft weiter als tragfähige Grundlage für die 3 Äpfel in der Hand des Hl. Nikolaus die Bibel: Gottes Wort in Menschen Wort und für Menschen.
Zur historischen Grundlage der Legende mit den 3 Goldkugeln:  Wenn jene 3 jungen Mädchen diese Hilfe nicht bekommen hätten, dann wäre ihnen wegen ihrer ärmlichen familiären Situation gerade in dieser ihrer Heimatstadt zum Lebensunterhalt nur die Prostitution übrig geblieben. Und jetzt erinnere man sich an die biblische Grundlage, an die Verkündigungsgeschichte von Adam und Eva! Jetzt besitzt jedes junge Mädchen mit dem goldenen Apfel einen Schatz, um sich ihren einen „Adam-Schatz“ zu wählen! -  Und statt des Bischofsstabs die Schafschaufel? Ihre Funktion: wenn ein Schaf auf seinem Weg mit der Herde mal stehen bleibt und vor sich hin träumt, oder wenn es sich von der Herde entfernen will, dann nimmt der Hirte etwas Erde, etwas „Bodenständiges“ auf seine Schaufel und wirft das in Kopfes Nähe. Das Schaf weiß wieder Bescheid. Vielleicht nicht ganz behaglich für heutige Basis-Christen. Aber die Nikolaus-Figur in der Freienohler St. Nikolaus-Apotheke ist ja auch schon über 100 Jahre alt!  Und das Pökelfass mit den drei Studenten zu Füßen des Hl. Nikolaus fehlt nicht. 

Parzelle813, Alte Haus-Nr. 85, Hauptstraße 43: im Jahr 2020 und auch etwas früher: Familie Cinkilic und Arslan; vorher im Haus direkt neben der Nikolaus-Apothe der Post-Expediteur Kaspar Toenne, und nebenan sein: Gasthof zur Post: auf freienohler.de: Gaststätten: 2 Fotos: „50 Jahre Dortmunder Kronenbier“; dann um 1950 „bei Wilhelm Geihsler in der Hölle“, ein Walzer, Musik: Johannes Kaiser, Text: Clemens Melnik, Senior: „Bei Wilhelm in der Hölle / da ist es wieder groß, / da ist auf alle Fälle / der Teufel wieder los! / Die Kehle ist so durstig, / das Herz so froh und frei. / Man sitzt so schön gemütlich / und ist man schwer wie Blei. / Drum prosit, prosit, prost, prost, prost. //  Der Himmel ist so ferne / von unsrer schönen Welt. / Wir lassen ihn den Sternen, / und bleiben auf der Welt. / Und alle Not und Sorge, / die trägt man aus dem Haus, / und schüttet in der Hölle / sie aus dem Sack heraus. // Dort schnappt sie gleich der Teufel, / du bist die Sorgen los. / Bei Wilhelm ist’s gemütlich, / Freienohl – alla – ganz groß! / Was soll’n die Kölner sagen, / wäre ihnen das bekannt, / dass wir seit vielen Jahren / schon längst Klein-Köln genannt. //  Ja, Karneval, ja, Karneval, / das ist was für das Herz, / das ist was für die Liebe, / das ist was für den Scherz. / Doch willst du was erleben, / Freienohl steht Kopf – ganz groß! / Dann geh‘ nur in die Hölle, / da ist der Teufel los!  

Im Jahr 1976 wurde das Haus Köster, Hauptstraße 47 abgebaut; gelegen zwischen Alfons Gregor und Maria Lucia Pöttgen, Hauptstraße 45, und Hauptstraße 49: Familie Ludger Göckeler, Gerne hören unsere Gottesdienst-Feiernden unseren Domorganisten Pascal Göckeler; sie schätzen seinen besonderen Stil. – Sinnvoll ist mit dem Umbau die Verlängerung der Urbanusstraße als einfache Durchfahrt zur Hauptstraße – und nicht durch den Alten Weg zur Hauptstraße. Dort gesperrt, zur Verkehrs-Sicherheit.                                                                                   

Hauptstraße 51, beim Vorbeigehen, Vorbeifahren beim Haus Zander können, mögen sich geschichts-bewusste Freienohler sich erinnern an unser Zusammenleben mit unseren jüdischen Familien (siehe auch im Gesamttext „Unser Zusammenleben mit unseren jüdischen Familien“). Und an Witwe Pina Zander geb. Jacob, in 19. Kapitel, 3 Seiten: über die energische, treusorgende Frau und Mutter vor der Nazi-Zeit, in der Nazi—Zeit und danach; im Groß-Text: „Frau, Frauen in Freienohl“.  Dazu passt dieses Zitat: „Geschichte ist der Humus, auf dem unsere Zukunft wächst“ (Hanna-Barbara Gerl-Falkoviz).                                                                                             

Die zwei folgenden Häuser auf dieser Straßen-Seite eröffnen eine ganz andere Erinnerung dank des besonderen mit Stufen erhöhten Haus-Eingangs. Als diese und in Freienohl ähnliche Häuser gebaut wurden, war der Keller aus ortsbedingten und zeitbedingten Gründen nur „auf halber Höhe“; der Stufen-Eingang war selbstverständlich. Auch hierfür: weil es im 19. und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ja noch kein Fernsehen gab für den Feierabend, da stand vor der Haustür links und rechts oder nur an einer Seite eine Bank für einen oder zwei Hausbewohner oder für den Nachbarn von nebenan und man – freienohlerisch – schwaterte, sprach miteinander...                                                                                                           

Nun zur gegenüberliegenden Straßenseite. Zum Amtshaus und zum alten, ehemaligen Schwesternhaus.  – Das Haus rechts vom Amtshaus:  Hauptstraße 36, Fleischerei Schubert ist oben genannt.  - Zum Amtshaus hier ganz knapp, Ausführliches steht in den Groß-Texten: „Unsere Schule in Freienohl“ und „Unser Zusammenleben mit unseren jüdischen Familien“. – Also: als die Einwohnerzahl in Freienohl wuchs, damit auch die Schulkinderzahl, wurde eine neue Schule notwendig, Not wendend; aktenkundig 1873. Geplant wurde 1875 ein Platz. Gekauft wurde die Parzelle 796 und links 809: das Gartengrundstück (für tägliche „Lebens-Mittel“, also kein Blumengarten) des Juden Kaufmann Leser Rosenthal. Dessen Wohnhaus: auf Schmitten-Ecke, vorher Vogt, später Emmerich und Hömberg, siehe oben. Leser Rosenthal ist verheiratet mit Julie Rotschild. Ihr ältester Sohn Josef fällt im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 am 6.8.1870 in Wörth, siehe Denkmal. Ihre Tochter Sophia heiratet – konvertiert vorher (kath.) – den Anstreichermeister Johann Schilling aus Eslohe. Ihre Kinder Sophia, geb. 1869, und Lea kennen also bestens ihren Spielplatz, den Garten. Gebaut haben die neue Schule Maurermeister Franz Göckeler und Zimmerermeister Franz Korte. Unten links war geplant die Wohnung für den Amtmann mit seiner Familie, unten rechts das Amtsbüro. Er verzichtete freilich auf den Einzug, vielleicht wegen des – möglichen – Lärms der Schulkinder beim Hereinkommen, Hinaufsteigen, Hinuntergehen... und wegen des Schuhe-Strampelns in den Klassen oben im 1. Stock, links für die Mädchen, rechts für die Knaben, hinten rechts die Lehrer-Wohnung. – In die freie Amts-Wohnung zog ein,  gewiss mit herzlichen Erinnerungen, die Familie Schilling-Rosenthal; allerdings 1880 auch wieder aus nach Arnsberg aus beruflichen Gründen. – Der Schulbetrieb wird ausführlich geschildert im Extra-Text „Unsere Schule in Freienohl“. – Im Jahr 1890 wurde wieder eine neue Schule geplant und gebaut.. Freienohl war größer geworden, so lebten hier auch mehr Kinder. Die neue Schule wurde später das Feuerwehrhaus. 

Das frühere – 1910 - Haus links vom Amtshaus: alte Haus-Nr. 63, Parzelle 808: Dieses Haus wurde abgerissen, auch aus „Altersgründen“, 1967 zum Anbau an das Amtshaus für kleine und größere Konferenz-Zimmer. Die waren auch bald überflüssig, wegen der neuen Räume in der Kernstadt Meschede. Neu-Einrichtung für Senioren-Wohnungen. – Zum alten Haus - 1911 - des Herrenschneiders Gerhard Schroeder. Das Besondere:  aus den Protokollbüchern der Gemeindesitzungen vom Juli 1910 und August 1911: er erhält jährlich 40 Mark zum Ein- und Ausschalten der Nachtbeleuchtung in Freienohl, nachts 11 ½ Uhr und morgens 4 ½ Uhr. Der Schalter befand sich in der Alten Schule im Keller-Raum durch die Tür (Extra-Schlüssel) gleich am Aufgang zur Kirche.

Daneben das nächste Haus: Parzelle 808, Wiese dahinter Parzelle 807, Alte Haus-Nr. 116, neue Haus-Nr. 42, Name: „Hatzig-Haus“, „Lehrer Hatzig-Haus“. – 2000, Katersiepen 1 A: Ditmar und Sgrid Hatzig. -  Der Beiname Lehrer-Haus ist der Grund, hier die Lehrer-Liste einzufügen; siehe Groß-Text „Unsere Schule in Freienohl“; es ist möglich, dass die Liste ab 1980 etwas unvollständig ist, sorry.

Joes Georgius Göckel (Göckeler)  1716
Heinrich Ahsmann  1790
Clara Sybilla Brüggemann  1827
Antonette Bause  1836
Joseph Schöne  1856
Sophia Götter  1860
Wilhelm Lutter  1864
Franziska Böhmer  1889
Theodor Arens  1888
Frl. Hürmann  1873
Theresia Köster  1891
Wilhelm Tillmann  1891
Maria Hoffmann  1889
Agnes Hermann  1889
Elisabeth Liedhegener  1895
Frl. … Rettler  1913
Elisabeth Müller  1896
Anna Brockmeyer  1898
Franziska Vollmers  1901
Frl. Steimann  1901
Rosalia Gleitz  1901
Anna Handlos  1904
Paul Hatzig  1902, 1947, 1963
Maria Breer  1902
Lehrer Schiller/ Schüller 1903
Gertrud Köster  1904 Konrekt. 1927,+1964
Elisabeth Danne 1904
Helene Ziegenbalg  1907
Karl Birkenfeld  27.4.1911, 1917
Heinrich Walter 1917, 1954, 1962
Franziska Kenter II  1935
Heinrich Heins  1928
Frl. Figge  1910
Otto Küper  1912
Heinrich Quirung  1911
Wilhelm Lachenicht  1914
Herr M. Freese  1919
Franz Kroh  1919, 1963
Herr Krick  1920
Bernard Kloke  1931
Dr. Karl Zillgens  1932
Heinrich Schaper  1936, 1964
Klara Beining  1939, 1940
Änne Kaulmann  1930, 1960
Paula Schröder  1940, Sozialhelferin
Martha Ott  1943, 1944
Theresia Hesse  1945, 1948
Kurt Feistner  1945
Luzia Franz 1947, 1948
Frl. Magdalena Deimel  1943-1949
Gottfried Hengsbach 1949
Frl. Hinse  1950
Frl. Hoff  1951
Frl. Wiesemann  1954
Karl u. Marianne Gierich geb. Kwoll  1955
Frl. Brinkmann  1956
Frau … Schäfer  1958
Helene Assmann  1960
Christiane Harbig  1955, 1961
Ludger Tigges  1961, 1965…
Harald Gampe  1962, 1968
Ursula Gerling  1963
Frl. Adelheid Pöschel  1966
Frau Annegret Haunhorst  1966
Frau Irmgard Lappschies  1967,1968
Hinderk Hamer 1967
Franziska Buchberger 1968
Frau … May 1969
Herr … Jarasch 1968, Tod 1972
Frau …Thiel 1969, 1971 nach Helsinki deutsche Schule
Annegret Michels geb. Schwarze 1970/71
Herr …Stenzel
Barbara Kokenge-Pasternak 1971 -2016 Frau Brigitta Kube, Rektorin,1971 …
Dietrich Schumann 1971
Annette Nebling geb. Huber 1971
Ludger Riedl 1971 …
Barbara Fricke geb. Menzel 1971, Heirat 1973
Irene Maier 1973
Elke Weispfennig 1973
Eva-Maria Jost 1973
Frau …Koböke-Klama 1973
Maria Herberz, Schulkindergarten, 1974
Astrid Uhlenbrock
Detlev Pecko, Schulleiter, siehe Internet: KAS-Gemeinschafts-Hauptschule mit Lehrer-Liste: 35 Namen, 2020
Jobst Eggert  1759
Friedrich Hahse  1816
Friedrich Leismann  1849
Joseph Schulte  1856
Joseph Linkamp  1861
Frl. Ernst  1886
Patroklus Korf  1876
Katharina Gehse (Geshse) 1887
Theresia Hoffmann  1873
Herr Brüggemann  1880
Jacob Hatzig  1879
Frl. Behmer 1889
Franz Bahne  1891
Herr Hüffermann  1886
Elsa Kenter  1893
Emma Wahsermeyer  1894
Frl. Vohs  1896
Maria Pape  1898
Joseph Moritz Eickelmann  1900
Wilhelmine Wipprich  1901
Joseph Koch  1901
Sophia Stamen / Stamm  1902
Albert Steinemann  1895
Joseph Heinemann  1902, 1910
Wilhelmine Grote  1903
Franz Hanebrink  1904, 1913
Franziska Kenter I  1906
Paul Breitenbach  1932
Joseph Kleinfeller  1919, 1960
Elise Zimmermann  1919, 1935
Franziska Köster  1913 (Elisabeth?)
Ferdinande Schlotmann  1910, 1913
Anna Forge  1912
Elisabeth Pötting  1914
Frl. Spieker 1916
Hermann Schwierz  1919, 1938
Elisabeth Köster 1921 (Gertrud?)
Franz Demmel  1920, 1942, 1962
Herr Tovar 1922
Herr Tröster 1928
Karl Binhold  1931
Bernardine Ostermann  1935
Maria Josefa Vohs  1938, oo Franz Demmel
Herr … Wilinski   1940
Adolf Beste  1940
Therese Hennebeil  1943, 1954
Gertrud Beckschäfer geb. Bittern 1944,1945
Otto Brodrik  1945, 1953
Hugo Grünemann  1946, 1947
Maria Grabisch geb. Siepe(Gierse?) 1948
Ludwig Schwefer  1949
Anneliese Knop  1951
Rita Spindeldreher verheir. Brinker  1955
Paul Wallek  1953
Hans Jungnitsch  1954
Frau … Meisterernst  1957
Alois Lipke  1959, + 1970
Christiane Harbig  1961
Dietmar Rost  1961, 1965
Frl. Hedwig Brand  1963, 1966
Gisela Brand 1963, 1965
Reinhard Völlmecke  1964
Bernhard Böker  1966
Marianne Bürger 1967
Herr Nolte 1968
Frau … Thiele  1966
Hans Friedrich Albers 1967, 1968
Theodor Büchter 1967
Herr … Padberg 1968 – 1969
Herr … Begck 1969
Harald Gampe (2 Jahre, dann doktoriert)
Maria Holling geb. Pets 1970, 1971
Heike Irrgang 1971
Barbara Wiese 1971
Wilhelm Maus 1971, 1973
Brigitte Mendelin geb. Wiesel 1971
Paul Bonk 1972 …
Anna Helene Lochthove geb. Hufmann 1971, Heirat 1972
Ursula Becker 1972
Theo Kintrup 1972 …
Hildegard Hamer geb. Hassenjürgen 1972
Karola Ganglitz 1973
Waltraud Steinrücken 1973
Lore Petri 1973
St. Nikolaus-Grundschule, siehe Internet, Frau Wagner, Namen der 11 Kolleginnen.

Nun das Katersiepen überqueren zur anderen Ecke: dem Alten Schwesternhaus; Hauptstraße 46. Im Jahr 2020 und ab 2002: Familie Clive Wattison, seine Ehefrau und 2 inzwischen erwachsene Töchter; vorher, ab 1987: Antik GüntherLohmann.
Freienohler Frauen fangen an mit der Planung unserer Kinderbewahrschule, unseres Kindergartens, mit der Nähschule und stellen den Antrag am 9. April 1902: Fräulein Franziska Cossmann und Elisabeth Burschaper. Aber sie ziehen am 6. Mai 1902 ihren Antrag zurück; Gründe und Männer-Politik sind nicht aktenkundig. - Witwe Maria Gertrud Cossmann geb. Schemme verkauft für 7.125,- Mark 1909 ihr Haus+Grundstück an die St. Nikolaus-Pfarrei für die Kinderbewahrschule und das Schwesternhaus. - Der Freienohler Vaterländische Frauen-Verein stiftet 1909 zum Unterhalt der Hiltruper Ordensschwestern 600 Mark. Hiltrup: ein Vorort von Münster.

- Rechts der erste Gebäudeteil mit den Schwestern-Wohnungen, kleinen Zimmern...Klausur: Eintritt verboten. Links der neuere Teil, 1911; oben die Kapelle, unten die Kinderbewahrschule (Kindergarten. KiTa: Kinder-Tagesstätte) und die Nähschule: für „große Mädchen“, für sie gab es noch keine Berufsschule.

Die ersten Hiltruper Ordensschwestern – abgekürzt MSC: Missionarii Sanctissimi Cordis – Missionarinnen des Heiligsten Herzen (Jesu), 1910: Oberin Sr. Rosa MSC, dazu 3 Ordensschwestern für die ambulante Krankenpflege, die Nähschule für junge Mädchen und die Kinderbewahrschule: Sr. Cornelia MSC, Sr. Apollonia MSC, Sr. Melania MSC; Sr. Justitia MSC, Kindergartenleiterin. Bestattet auf dem Waldfriedhof in Freienohl. (Sr.: Soror = Schwester)

- Pietät und mehr als dankbare Höflichkeit diese Erinnerung um 2000: Sr. Rictrudis MSC, eine ungewöhnliche Lehrerin geistlichen Lebens: In unserer Kirche passierte eines Sonntags etwas – höchst Spirituelles. Unsere Schwestern knien beim Gottesdienst immer vorn in der ersten Bank, natürlich links auf der Frauen-Seite, alte Bräuche. Der Alt-Ministrant musste noch „mal eben“ von der Sakristei in die alte Sakristei, vor den Schwestern entlang. Sr. Rictrudis macht ihm ein Stopp-Zeichen: „Sehen Sie da am Altar-Kreuz die Eule?“ Ein erschrockenes Herumblicken. Bloß jetzt kein Vogel im Altarraum! Kopfschütteln. Nein. Also weiter  Nach der Messe in aller Ruhe und nach einer Weile mit Schmunzeln: „Schwester, was Sie alles sehen!“ Wer da in der Schwesternbank kniet oder sitzt und zum Kreuz hinaufschaut, der entdeckt in dem Namensschild INRI eine Eule, das Zeichen, das Symbol für Weisheit! Die Gebets-Erfahrungen durch die Jahre unserer Schwestern: Jesus Nazarenus Rex Judaeorum :  Jesus von Nazareth, König der Juden. Im Schild eine Eule: Weisheit! Typisch unsere Hiltruper Schwestern!

- Sr. Anselma MSC vorletzte, bis 1961, Kindergartenleiterin; 1968: Ende der Nähschule; bestattet auf dem Waldfriedhof in Freienohl.                                          

- Sr. Ludbirga MSC, 1974, Oberin des Hiltruper Schwestern-Konvents in Freienohl wird mit dem einstimmigen Beschluss der Freienohler Gemeinde-Vertretung mit Amtsdirektor Pütz der politischen Gemeinde Freienohl vom 13. März 1974 beschenkt mit 2.000  - zweitausend – DM zur Verabschiedung als Krankenschwester für ihre langjährige ambulante Krankenpflege in Freienohl. Auf jeden Fall sind hier genannt

- Sr. Wilburgis MSC, 1961 – 1988 Leiterin unseres St. Nikolaus-Kindergartens.       

- Sr. Marialdis MSC, geb. 1927, im Orden ausgebildete Krankenschwester, so 32 Jahre von Haus zu Haus in Freienohl gearbeitet, was sie hätte erzählen können! Doch selbstverständlich verschwiegen durch und durch. Hoch angesehen. Firm-Katechetin. Rosenkranz-Schwester, donnerstags um 15 Uhr in der Pfarrkirche, bis 2006. Dann im Elisabeth-Heim in Oeventrop, hier gestorben 2014, in Oeventrop beerdigt. - Ein neues Schwesternhaus wurde 1987 gebaut und bezogen auf dem Mühlenberg, auch mit einer Schwesternkapelle und mit dem neuen St. Nikolaus-Kindergarten ganz unten und mit einem großen Spielplatz. 2006: Auszug und Abschied am 15.10.2006 unserer 3 letzten Hiltruper – Ordensschwestern. Unser St. Nikolaus-Kindergarten blieb, hieß bald St. Nikolaus-Kindertagesstätte. Das Schwesternhaus wurde „Haus der Musik“, eingeweiht am 27.2.2011, auch ein Gewinn für Freienohl. 

-  Ausführlicher im Groß-Text „Frau, Frauen in Freienohl“ und Home freienohler.de. 

Links neben unserem Alten Schwesternhaus: ein wunderschöner, sehr gepflegter und gemütlicher Garten unserer Familie Wattison. Dann Haus-Nr. 50 und 52: Bracht, rund um 1990: „Haus Daheim“  mit Ferien-Wohnungen mit einem wunderschönen Blick ins Ruhrtal und zu immer wieder neuen Farben jeder Jahreszeit unseres Küppels, und  links der Hohlknochen.  – Dann das sogenannte Kehsler’sche Haus, elegant und strahlend, geradezu mächtig und attraktiv um 1900, selbstverständlich vom Bauunternehmer Kehsler. Denkmal-geschützt?

Nun auf die andere Straßenseite – 2020 – das Gasthaus Döner Olive, vorher, bis 2012 das  Feuerwehrhaus, zwischenzeitlich Industrieunternehmen, zeitlich davor die Neue Schule. Dazu jetzt hier: Lage Flur 1, Parzelle 581, alte Haus-Nr. 206, Eigentum Lorenz Düring. Geplant , gebaut von Bauunternehmer Caspar Rocholl und Baumeister Franz Göckeler und eingeweiht 1890 vom Schulvorstand Pfarrer Falter; Kosten 21.086,40 Mark. Schülerzahlen 1892: „Sammelklasse“ (im selben Klassenraum Mädchen und Knaben): 99 Schulkinder: 46 Mädchen und 53 Knaben; 96 katholisch, 3 jüdisch, 1 evangelisch. – 1898: Bau des Zugangs vom Alten Weg zur Neuen Schule. Für unsere Schulkinder praktischer und freundlicher. Die Strecke von der einen Ecke des Alten Wegs bei Schaumerkers Berni oder von der anderen, der Schmitten Ecke war für manche Schulkinder umständlich und ungünstig bei Regen und Schnee.  – 1903: Erste Schulklasse (auch Unterklasse genannt) 95 Knaben, 80 Mädchen; Mittelklasse: 82 Knaben und Mädchen; Dritte Schulklasse (Obere Klasse genannt): 75 Knaben und 53 Mädchen; die Raum-Aufteilung ist nicht aktenkundig. – 1907 dürfen in Freienohl zur Schule gehen (!) 4 Schulkinder aus Bockum und der Giesmecke, eigentlich nach Calle, wegen der Gemeinde-Zugehörigkeit.. – Aus dem Gemeindeprotokoll: 1908 „darf das Schulkind Köster vom Bahnhof, eigentlich nach Wennemen, in Freienohl zur Schule gehen: 1,6 km, die 2,4 km nach Wennemen sind zu gefährlich“.

- Eine 1903 noch zeitübliche „Geschichte“: an der rechten Seite der neuen Schule gibt es 2 Lehrer-Wohnungen, mit der einen Haus-Eingangstür unten eine Wohnung und mit der Aufgangstreppe oben eine Wohnung. Oben wohnt der Lehrer (mit Frau und Kindern), unten – allein – das Fräulein Lehrerin Maria Breer. 

- Pfarrer Falter hatte mit seiner Großstadterfahrung, aus Hagen aus kirchen-politischen Gründen wegen seiner Buch-Publikation strafversetzt ins Dorf Freienohl  (Entfaltung hier ausgelassen), das „Vereinshaus“, das Hellmann’sche Haus, rechts vom Ärztehaus Dr. Breuckmann, Breiter Weg, bauen lassen. Junge und ältere Freienohlerinnen sollten abends die Möglichkeit  zur „Einkehr“ haben; hier nicht weiter entfaltet. – Eines Tages bewirkte der Herr Lehrer den Wohnungswechsel. Er wollte „mitbekommen“, beobachten, hören können die abendlichen Begegnungen seiner jungen Kollegin Fräulein Breer mit dem wohl auch jungen Freienohler Techniker Emil Schwefer, - nach der Einkehr im Vereinshaus. Im Heiratsregister ist kein Eintrag aktenkundig. 

- Im Jahr 1909 wurden in beiden Lehrerwohnungen vom Elektrizitätswerk an der Ruhr, Bahnhofstraße, 18 Lampen  (um 2010 sagt man Leuchten) „eingerichtet“.                 Im Jahr 1955 wurde der Grundstein für die St. Nikolaus-Schule gelegt. Sie war 1959 fertig und die Neue Schule wurde „geleert“. Ein Industrie-Unternehmen zog ein. Und 1967 umgebaut zum Feuerwehr-Gerätehaus.

Ein paar Haus-Nummern weiter: Mut zum Staunen! Die Oper von Richard Wagner: „Die Meistersänger von Nürnberg“ von 1868 erbaut aus 3 Häusern ein Meister-Gebäude: Hauptstraße 72: Malermeister Wilfried und Franz Maas; - Haupstraße 72 +  74: Maurer-Meister plus Schreiner-Meister Willi Staudinger; -  Hauptstraße 79: Parkett-Verlegung Hermann Storm. Also: „Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst! Was ihnen hoch zum Lobe spricht, fiel reichlich Euch zur Gunst!“ Und jetzt diese Weisheit, dieses Lob nochmal lesen und dabei an alle die Frauen und Männer in Freienohl denken, die meisterhaft leben und gelebt haben und hier namentlich nicht genannt sind! – Noch drei Erinnerungen an Willi Staudinger: an seine intensive Mitarbeit am Buch „300 Jahre: St. Nikolaus-Schützenbruderschaft  Freienohl 1702“ im Jahr 2002; an das Zusammenstehen am Eingang hinten innerhalb der Abtei-Kirche Königsmünster in Meschede, wILLI: „Um 1962  - 1968, da links oben an der Wand, da habe ich mit gemauert!“; an das Wort seines Freundes Schreinermeister Franz Feldmann: „Willi ist eine ehrliche Haut!“ – Und Malermeister Maas steht für die Schützenbrüder und für das Ehren- und „Arbeits“-Amt des Freienohler Schützenhauptmanns! –  Ein spannender Rückblick zur Haus-Nr. 72 und 74. Und dann gegenüber Haus- Nr. 79: Viel mehr als eine rhetorische Frage: „Wie viele Parkett-Fuß-Fuß-Böden hat Meister Hermann Storm verlegt?“

Nicht ins KZ, aber ins Gefängnis: Else Hehmann, diese Freienohlerin, wohnhaft Hauptstr. 78, hat sich direkt, kurz nach dem Attentat „Operation Walküre“ auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, durchgeführt von Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Führer-Hauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen, öffentlich so geäußert: „Schade, dass er das überlebt hat!“ Diese Äußerung wurde von ein Frau N.N. gemeldet. Danach „verbrachte“ Else Hehmann den Rest des „Tausendjährigen Reiches“ itler
im Gefängnis in Arnsberg. Am 8. Mai 1945 endete der NS-Staat mit der bedingungslosen Kapitulation. Spätfolgen aus der nicht geheizten Zelle: ein Leben im Rollstuhl! Else Hehmann wird viel gewusst haben vom NS-Regime – auch in Freienohl. Die heutigen Medien gab es ja nicht. – Im Freienohler Sterberegister von 1688 – 1975 ist keine Else Hehmann genannt. Vielleicht ist sie im Krankenhaus gestorben in  Arnsberg oder Meschede und dort beerdigt. Vielleicht ist sie auch – einfach – umgezogen wegen immer wiederkehrender Redereien.     

Nun weiter Richtung Rümmke-Brücke: Hauptstraße  Haus-Nr. 112:  Bestattungs-Institut Udo Klute: die ganze Familie: Schreinermeister Udo Klute und Bestattungsmeisterin seine Ehefrau Martina und ihre beiden Großen, kümmern  sich meisterhaft, nicht nur sehr, sondern ganz pietätvoll, von Anfang bis Ende um die ihnen aufgetragene Bestattung unserer Verstorbenen. Der Titel: Bestattungsmeisterin ist amtlich, behördlich korrekt. Frau Martina Klute darf jede Bestattung übernehmen, leiten; unabhängig von einer kirchlichen Bestattung.

Auf der gegenüber liegenden Seite der Hauptstraße: Hier strahlen und ruhen hinter und zwischen wunderschön hoch gewachsenen Bäumen ein paar Wohnhäuser Freienohler Ureinwohner-Familien. – Oberhalb dieser Häuser ruht die am Text-Anfang erläuterte Schalkenburg und nur in der Erinnerung gegenwärtig: die Rümmker Porten vor der Rümmker-Brücke über den Rümmeke-Bach. Nochmal zu den wunderschönen Bäumen: die wünschen sich Freienohler wieder an einigen geeigneten Stellen entlang unserer Hauptstraße, des Breiten Wegs, der Bahnhofstraße.

 

Heinrich Pasternak
mit Dank an Karl-Heinz Kordel (Lindenhof) und Erich Eickelmann (Else Hehmann), Oktober 2020.